Vergleich: Garmin Oregon – Garmin Edge 1030 Plus

Die GPS Fahrradnavigation Garmin Edge 1030 oder doch zur Universal Outdoor Navigation Garmin Oregon greifen? Im direkten Vergleich zeigt ich die wichtigsten Entscheidungskriterien.

Veröffentlicht: 6. Dezember 2018
Letzte Aktualisierung: 21. November 2020
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Universal Outdoor GPS Navigation oder Fahrradcomputer mit Navigation?

In diesem Vergleich betrachte ich ein paar Merkmale von Garmin Edge 1030 und Garmin Oregon 700 genauer. Dabei gelten die meisten Punkte auch für das 1030 Update, den Edge 1030 Plus. Damit hoffe ich, dir bei deiner Kaufentscheidung helfen zu können.

Wenn du mehr Details zu den einzelnen Geräten wissen möchtest, schau in die ausführlichen Testberichte hier im Blog.
Zum Garmin Oregon 750t Praxistest
Zum Garmin Edge 1030 Plus Praxistest

Hardware Vergleich Oregon – Edge

Bei Größe und Gewicht gibt es deutliche Unterschiede. Mit Akkus ist der Oregon fast doppelt so schwer wie der Edge. Der Oregon liegt besser in der Hand. Wobei der Edge auf der Wanderung trotz Fahrradhalterung nicht wirklich unbequem in der Hand liegt.

Speicherkarten für Tracks und zusätzliche Karten können Oregon und Edge 1030 bis zu einer Größe von 32 GB aufnehmen. In beiden Fällen sind die microSD Karten gut geschützt. Beim Edge 1030 Plus ist der Kartenslot entfallen.

Speicherkarte im Edge 1030 hinter einem Drehdeckel
Speicherkarte im Edge 1030 hinter einem Drehdeckel
microSD Speicherkarte unter den Batterien beim Garmin Oregon
microSD Speicherkarte unter den Batterien beim Garmin Oregon

Zwischenfazit Hardware:
In diesem Punkt unterscheiden sich die Beiden vor allem bei Gewicht und Größe. Leichter Vorteil für den Edge.

Edge vs Oregon Display

Die beiden besten Outdoor Displays im direkten Vergleich. 3 Zoll beim Oregon gegen 3,5 Zoll beim Edge. Auflösung bei beiden gut.

3,5 Zoll Display vom Garmin Edge 1030
Garmin Edge 1030 bietet auf 3,5 Zoll viel Übersicht

Die Empfindlichkeit der Touchscreens ist vergleichbar – auf sehr hohem Niveau. Erst mit dicken Handschuhen ist Schluss. Und Sprühregen bedient die Geräte noch nicht. Erst bei großen Regentropfen machen sich die Displays selbständig.

Bedienung des 3 Zoll Oregon Displays ist auch bei Regen möglich
Bedienung des 3 Zoll Oregon Displays ist auch bei Regen möglich

Zwischenfazit Display:
Hier liegt der Edge mit seinem halben Zoll mehr Displaygröße vorn. Die Qualität in der Sonne ist bei beiden super, genau wie die Bedienung. In der Dämmerung wirkt der Edge etwas blass. Trotzdem: Vorteil Edge.

Stromversorgung

Fest eingebauter Li-Ion-Akku mit Lademöglichkeit per microUSB Kabel beim Edge gegen Standard Mignon (AA) Zellen beim Oregon.

microUSB Lade- und Datenbuchse
microUSB Ladebuchse beim Edge 1030 zwischen den Tasten

Der eingebaute Akku vom Garmin Edge 1030 hält in der Praxis etwa 15 bis 18 Stunden.

Mit einem Satz eneloop Akkus kommt man beim Oregon in der Praxis auf etwa 4,5 bis 10 Stunden Akkulaufzeit.

Standard AA-Zellen oder Garmin Akkupack im Oregon 750t
Standard AA-Zellen oder Garmin Akkupack im Oregon 750t

Während du die Standard Akkus schnell wechseln kannst, ist der Akku vom Edge 1030 fest im Gehäuse verschweißt.

Über spezielle Kontakte kann der Edge mit einem speziellen Akkupack direkt unter der Lenkerhalterung nachgeladen werden. Damit verdoppelt sich die Akkulaufzeit in etwa. Mehr dazu im Edge Akkupack Testbericht.

Garmin-Charge Akkupack lädt Edge 1030 mit Halterung
Garmin-Charge Akkupack lädt Edge 1030 durch die Halterung

Zwischenfazit Stromversorgung:
Auf den ersten Blick gewinnt der Edge. Dessen Akku altert allerdings und die Laufzeit wird abnehmen. Passiert das beim Oregon wird einfach der Satz Standard Akkuzellen für ein paar Euro getauscht.

Karten Oregon – Edge

Der Garmin Edge 1030 (Plus) wird mit der europaweiten Garmin Cycle Map ausgeliefert, welche 2x pro Jahr ein kostenloses Update bekommt.
Neuheit dabei: Die Strecken sind nach Beliebtheit in Kategorien aufgeteilt. So kann das Routing in Zukunft über besonders beliebte Wege führen – sofern Garmin genug Daten sammelt, auswertet und in die Karte einpflegt.

Garmin Cycle Map auf dem Edge 1030 - Topo Deutschland
Garmin Cycle Map auf dem Edge 1030 – Rechts: Topo Deutschland

Beim Garmin Oregon 750t ist eine Topo Active Europe Karte dabei, während der Oregon 700 ohne Karte kommt und mit OSM-Karte (Mein Tipp: Freizeitkarte) oder teuren Garmin Karten erweitert werden muss.

Topo Active Europe Karte auf dem Garmin Oregon 750t
Topo Active Europe Karte auf dem Garmin Oregon 750t

Zwischenfazit Karten:
Der Aufpreis zwischen Oregon 700 und 750t beträgt rund 100 Euro. Im Wesentlichen geht das auf die Karte. Ob einem die Karte das Wert ist, muss jeder selbst wissen. Mit einer guten, kostenlosen OSM-Karte auf microSD Karte funktioniert die Navigation auch super.

Fitness Funktionen im Vergleich

Das ist ganz klar die Domäne vom Edge 1030. Als GPS-Radcomputer mit Navigation kann er mit allen möglichen externen Sensoren und elektronischen Schaltungen gekoppelt werden.

Sensorenpool im Garmin Edge 1030
Sensorpool im Edge 1030

Beim Oregon gehen Brustgurt, Trittfrequenz und Geschwindigkeit.

Zu beachten ist, dass nur ANT+ Sensoren gekoppelt werden können. Beim Edge kannst du auch Bluetooth Sensoren koppeln.

Garmin Oregon mit Fitness Sensoren
Garmin Oregon mit Fitness Sensoren erweitern

Zwischenfazit Fitness:
Wer es braucht, findet beim Edge eine größere Möglichkeit. Für die meisten Hobby Radfahrer sollten auch die Oregon Möglichkeiten reichen.

Bedienung

Bei der Benutzerführung verfolgen beide Geräte unterschiedliche Ansätze. Auf der einen Seite der Fahrrad zentrierte Edge Radcomputer, auf der anderen Seite die Universal Outdoor Navigation Oregon.

Bei beiden Geräten lässt sich das Profil auf der Startseite bequem wechseln. Beim Edge sinnvoll für verschiedene Räder, beim Oregon wichtig für ganz unterschiedliche Outdoor Aktivitäten.

Garmin Edge 1030 Aktivitätsprofile und deren Einstellung
Garmin Edge 1030 Aktivitätsprofile und deren Einstellung

Ungünstig gelöst finde ich beim Oregon die Zweiteilung – Zieleingabe über die Startseite – Hauptmenü oder auch Schublade genannt über Seitentaste aufrufen. Das ist gerade für Neulinge ziemlich verwirrend.

Schublade Screenshots
Oregon Schublade mit vielen Möglichkeiten der Individualisierung

Beim Edge 1030 (Plus) ist alles auf die Startseite konzentriert, die leider nicht konfigurierbar ist. So lenken die Trainingsfunktionen den Tourenradler etwas ab.

Die Einstellungen können beim Edge schnell verwirrend sein. Viele Optionen werden versteckt innerhalb der Aktivitätsprofile eingestellt.

Zwischenfazit Bedienung:
Auf den ersten Blick unterscheiden sich beide Konzepte. Auf den zweiten Blick kommt man, wenn man ein System kennt auch mit dem anderen recht gut zurecht.
Beide Geräte erfordern allerdings etwas Einarbeitungszeit und sind nicht vollständig intuitiv zu bedienen.

Navigation mit Oregon oder Edge

Beim wichtigen Punkt der Navigation gibt es größere Unterschiede.

Beim Edge 1030 hat Garmin erstmals einen neuen Track-Navi-Modus eingeführt. Du importierst eine Strecke als GPX-Track und dieser wird auf das vorhandene Kartenmaterial gelegt. Jetzt wirst du wie bei einer Route mit Abbiegehinweisen zum Ziel geführt. Für Trekking- und Rennradfahrer funktioniert das hervorragend. Nur bei echt kleinen, verzwickten Trails abseits von Wegen ist es nicht optimal.

Track Navigation im Garmin Edge 1030 für importierte Strecke starten
Track Navigation im Garmin Edge 1030 für importierte Strecke starten

Mehr dazu findest du im Garmin Edge Navi-Ratgeber. Der Edge 1030 kann sogar Sprachansagen über ein Telefon ausgeben. Wie du diese etwas komplizierte Variante einrichtest zeige ich dir im Edge Navigation mit Sprachansage Ratgeber.

Die mit dem Edge 1030 Plus eingeführte neue Re-Routing Logik beim verlassen der geplanten Strecke konnte im Test bislang noch nicht wirklich überzeugen. Es kommt immer noch zu oft zu „Bitte wenden“ Manövern oder unsinnigen Strecken zurück auf die geplante Route.

Beim Oregon kommt noch die klassische Trennung zwischen Track- und Routen-Navigation zum Einsatz.

Importierten GPX-Track im Oregon starten
Importierten GPX-Track im Oregon starten

Der Track ist nur eine Linie auf der Karte, der selbständig gefolgt werden muss, ohne Abbiegehinweise.
Bei der Route geht es mit Abbiegehinweisen zum Ziel.

Zwischenfazit Navigation:
Durch die erstmals beim Edge 1030 angebotene Track Navigation wird das nachfahren von importierten GPX-Tracks deutlich leichter. Für mich ein sehr großer Vorteil für den Edge gegenüber dem Oregon.

Befestigung am Fahrrad

Als Fahrrad Navi ausgelegt, liefert Garmin beim Edge 1030 auch gleich drei Halterungen für den Lenker mit. Eine geschraubte Aero-Halterung und zwei kompakte Halterungen mit Gummibändern.

Garmin Edge Halterung mit Gummibändern
Garmin Edge Halterung mit Gummibändern

Der Oregon wird über die Metallschiene auf der Rückseite gehalten. Eine Halterung für den Lenker wird allerdings nicht mitgeliefert. Sehr gute Erfahrungen habe ich statt mit der Original Garmin Halterung* mit der Richter Befestigung gemacht.

Richter Bike Mount für Garmin Oregon
Richter Bike Mount für Garmin Oregon

Für beide Geräte gibt es auch ein großes Angebot an Halterungen aus dem Zubehörmarkt. Für den Edge beispielsweise die K-Edge Halter (mein Praxistest) und für den Oregon die ultra robusten RAM Halter (mein Praxistest).

Zwischenfazit Befestigung:
Gleichstand – mit leichtem Vorteil für den Edge, da Halterungen bereits mitgeliefert werden.

Technische Daten im Vergleich

Oregon 700Edge 1030 Plus
GPS Radler TestZum PraxistestZum Praxistest
Größe6,1 x 11,4 x 3,3 cm5,8 x 11,4 x 1,9 cm
Gewicht
(mit Akkus)
206 Gramm115 Gramm
Displaygröße3 Zoll
240 x 400 Pixel
3,5 Zoll
282 x 470 Pixel
Stromversorgung2 AA-Akkus oder Batterien
NiMH-Akkupack als Zubehör
Fest eingebauter Li-Ionen Akku
Akkupack als Zubehör
Akkulaufzeit - Hersteller16 Stunden20 Stunden
Akkulaufzeit - Praxis4,5 bis 10 Stunden15 bis 18 Stunden
SchnittstellenHigh-Speed USB (miniUSB)
ANT+
Bluetooth
High-Speed USB (microUSB)
ANT+
Bluetooth 4.0 (BT LE)
interner Speicher
(frei)
< 4 GB7,7 GB
Massenspeichermodus
SpeicherkartemicroSD (max. 32 GB)microSD (max. 32 GB)
Interne SensorenBarometer
3-Achsen Kompass
Umgebungslicht
Barometer
3-Achsen Kompass ??
Beschleunigung
Wegpunkte10.000200
Routen250100
Smartphone AnbindungGarmin Connect IQ
USB-OTG (So geht's)
Garmin Connect IQ
USB-OTG (So geht's)
Benachrichtigungen
vom Smartphone
über Garmin Connect Mobile
(iOS, Android)
über Garmin Connect Mobile
(iOS, Android)
Navigationsfunktionen
Zielnavigation
(Routing)
Tracknavigation
(Importierte GPX-Tracks)

(Turn-by-Turn mit Einschränkungen)
besser Tracklinie folgen

(genaues Turn-by-Turn)
Zusätzliche Karten möglich
Preis und Verfügbarkeit
Verkaufsstart20162017
UVP Preis400 Euro599 Euro
Straßenpreis
(01/2018)
330 Euro550 Euro
Online kaufenBei Amazon*
Bei PDAmax*
Bei ROSE Bikes*
Bei Amazon*
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Bei ROSE Bikes*

Persönliches Fazit

Puh, das ist keine leichte Entscheidung.

Flexiblere Stromversorgung und Preis sprechen für den Oregon.
Gewicht, Displaygröße und vor allem die neue Track Navigation sprechen für den Edge 1030.

Wenn die Navi hauptsächlich auf dem Fahrrad genutzt werden soll, du geplanten GPX-Tracks nachfahren möchtest und vielleicht sogar Spass am Radsport-Training hast und der Preis okay ist, würde ich zum Garmin Edge 1030 greifen.

Sollen mit dem Mountainbike auch einsame Trails abseits vorhandener Wege anhand von GPX-Tracks nachgefahren werden, dann habe ich mit klassischer Track Navigation auf dem Garmin Oregon bessere Erfahrungen gemacht.
Auch beim Wandern, auf Skitouren oder sonstigen Outdoor Abenteuern würde ich den Garmin Oregon 700 mit OSM-Karte vorziehen.

Hast du dich schon für eines der Navigationsgeräte entschieden? Für welches und warum? Schreib mir deine Beweggründe in die Kommentare.

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9 Gedanken zu „Vergleich: Garmin Oregon – Garmin Edge 1030 Plus“

  1. Hallo, ich hab mich seit jeher immer für beide Geräte entschieden, also seit dem Edge705 immer wieder die Nachfolgemodelle bis um Edge1030, so auch bei der Oregon-Serie bis zum aktuellen Oregon750T. Ich finde beide Geräte immer ausgereifter, auch wenn einige Dinge GARMIN-typisch immer rudimentär bleiben. Nachteil des Edge1030 ist wirklich der Akku, der sich nun nicht mehr wechseln lässt, da das Gerät verschweißt ist. Noch ein Hinweis zum Oregon, der sich mangels Temperaturanzeige auch noch mit dem Garmin-Temeratursensor koppeln lässt, damit man z.B. beim Wandern die aktuelle Temperatur mit auf dem „Schirm“ hat… finde ich gut und für meine Wanderungen wichtig.
    HG Micha

    Antworten
  2. Sehr schöner, persönlicher Bericht. Das mag ich
    Der große Vorteil bei deinem Test ist, dass das Edge speziell für Radler entwickelt wurde. Das Oregon hingegen ist nicht nur für Fahrradfahrer interessant. Deswegen würde meine Wahl eindeutig auf das Oregon fallen, da ich ohnehin lieber mehr zu Fuß unterwegs bin.
    Mir gefällt im übrigen dein Blog. Habe ihn gleich mal abonniert.

    Antworten
  3. Ich habe mein Elemnt bolt und meinen Oregon 600 verkauft und mir das GPSMap 66 zugelegt. Ist ziemlich groß aber das universellste Gerät, wie ich finde. Die Bedienung per Tasten finde ich auch praktischer als Touchscreens, insbesondere wenn es ins Gelände geht. Ich benutze es für mein Gravelbike, zum Wandern und auch als Alltagsnavi auf meinem Brompton. Quasi immer dabei, trotz der Größe.

    Antworten
  4. Habe den Edge 830 und kam damit überhaupt nicht zurecht. Die Menüführung ist alles andere als intuitiv. Da finde ich die Oregons um Welten besser.
    Habe mir jetzt das Oregon 700 gekauft, vor allem wegen WLAN und Bluetooth, um Komoot Tracks auch unterwegs vom Handy zu laden, bzw. zu ändern.

    Die Verbindung vom Edge zu meinem Handy ist extrem unzuverlässig. Klappt nur in 1 von 2 Fällen. Also 50% klappt nicht, und das dann meist unterwegs, wenn ich es brauche !!! Extrem nervig.

    Was ich besonders beim Edge vermisse, dass ich die Karte „kurz“ – zwecks Orientierung / wo bin ich – nach Norden ausrichten kann. Das geht bei den Oregons problemlos mit klick auf den Richtungspfeil.
    Beim Edge geht das nicht.

    Jedoch ist die Akkulaufzeit beim Edge echt fantastisch und das er so klein und handlich ist !!! Aber sonst …

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  5. Ich wollte mir fürs Mtb ein neues Gerät zulegen um es mit dem Shimano Ep8 zu koppeln. Die größeren Edge Modelle unterstützen das, was aber ein absolutes KO Kriterium ist das der Edge Kein Geocaching unterstützt. Also bleibt das gute alte Oregon 700 erhalten;-)

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