Navigation auf dem Fahrrad mit Google Maps? Wie gut ist die Routenführung abseits von Auto und Straße?
Kann sich Google Maps als Alternative gegen die Fahrrad-Navi Spezialisten von komoot (Praxistest), OsmAnd (Praxistest) & Co durchsetzen?
Hinweis:
Der ursprüngliche Artikel stammt aus dem Dezember 2018 und wurde im Oktober 2021 komplett überarbeitet.
Google Maps als Fahrrad Navigation
Der erste große Vorteil von Google Maps ist die kostenlose Verfügbarkeit. Auf jedem Android Smartphone ist es bereits installiert und fürs iPhone kannst du es kostenlos aus dem App Store runter laden.
Neben den klassischen Strecken für Autofahrer und Fußgänger kann Google Maps auch Strecken für Radfahrer anzeigen und berechnen.
Falls du für deine Touren mit Google Maps auf dem Smartphone noch eine passende Fahrrad Halterung für dein Smartphone brauchst, schau mal in meinen großen Vergleichstest rein:
Fahrrad Handyhalterung für Smartphone am Lenker – Test & Vergleich
Mach aus deinem Smartphone eine Fahrrad Navigation. Mit der passenden Handyhalterung ist das iPhone oder Android Telefon beim Radfahren immer sicher am Lenker dabei.
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✔️ Google Fahrrad Karte
Bei den Kartentypen kannst du auch als Kartendetails – Fahrrad – mit speziell hervorgehobenen Radwegen aktivieren. Bei diesen Infos, welche hauptsächlich in Städten verfügbar sind, handelt es sich aber nur optische Merkmale auf der Karte. Auf die Berechnung der Fahrrad-gerechten Strecke hat diese Karten-Einstellung keine Auswirkung.
✔️ Offline Karten
Karten kannst du ja bei Google Maps grundsätzlich offline auf deinem Smartphone speichern. Das ist fürs Fahrrad identisch. Falls du also schon Karten im Speicher vom Telefon liegen hast, brauchst du nichts weiter zu unternehmen.
Zum Karten-Download tippe neben der Suchzeile auf dein Profilbild um das Menü zu öffnen. Jetzt kannst du über Offlinekarten eigene Kartenausschnitte festlegen, runterladen und auch mit eigenen Namen versehen.
Übrigens kannst du die Offline Karten auch auf die SD-Speicherkarte von deinem Telefon auslagern. Tippe auf der Offlinekarten Seite rechts oben auf das Zahnrad-Symbol. Dort kannst du auf die SD-Karte auslagern. Dadurch wird allerdings die offline Suche etwas langsamer.
✔️ Offline Navigation
Auch wenn du Kartenmaterial offline heruntergeladen hast, hilft dir das nicht bei einer Fahrrad Strecken Berechnung. Offline Routen gibt es nur fürs Auto.
Also musst du vorher (mit Internet) die Strecke berechnen lassen und kannst dann auch durch das Funkloch mit dem Fahrrad fahren. Wenn du allerdings im Bereich ohne Internet von der geplanten Strecke abweichst, bekommst du keine Alternativroute berechnet.
Sind dann offline Karten fürs Fahrrad überhaupt sinnvoll?
Ja, denn die Karten im Speicher vom Smartphone senken unterwegs den mobilen Datenverbrauch.
✔️ Zielnavigation
Die einfachste und von mir meistgenutzte Google Maps Navigation.
Du gibst ein Ziel einund drückst auf Route. Wenn du jetzt den untern Teil hochziehst bekommst du ein Höhenprofil angezeigt. Noch auf Fahrrad umstellen und mit Starten die Navigation mit Zielführung starten. Wenn du dich verfährst rechnet Google um und führt dich weiter zu deinem Ziel.
So in etwa läuft bei mir eigentlich immer die Fahrradnavigation mit Google Maps.
Besonders komfortabel wird das, wenn das Ziel aus dem Kalender kommt oder ein Sonderziel (POI) aus der Google Suche angesteuert werden soll.
✔️ Routen erstellen
Wie schaut es bei Google Maps aus, wenn du die Strecke per Hand verändern möchtest oder Zwischenziele anfahren willst?
Zwischenziele, bei Google Stopp einfügen genannt, sind zwar möglich aber die nutze ich eigentlich nie. Wenn ich mehrere Orte nacheinander besuchen will, gebe ich die immer Schritt für Schritt ein.
Wobei das die einzige Möglichkeit ist, in die Streckenberechnung einzugreifen. Füge dazu einen Stopp ein und schiebe die einzelnen Ziele in die gewünschte Reihenfolge.
Ansonsten bekommst du von Google nur bis zu drei Strecken vorgeschlagen und kannst die über antippen der geplanten Zeit auswählen.
Auch Parameter um das genutzte Fahrrad einzustellen gibt es nicht. Google berechnet die Tour immer für ein Trekkingrad.
Gefällt dir die berechnete Strecke nicht, kannst du die Route nur über Zwischenziele in den gewünschten Bereich zwingen.
✔️ Mit Google Maps unterwegs
Wie verhält sich die Google Maps Navigation während der Fahrt auf dem Fahrrad?
Zieleingabe und Bedienung sind extrem einfach.
Unterwegs liegt der Fokus ganz klar auf der Navigation. Du kannst keine Datenfelder oder gar Datenseiten konfigurieren. Auch das einbinden von Fitness Sensoren wie Puls oder Trittfrequenz ist bei Google Maps nicht möglich.
Lediglich Distanz und Zeit zum Ziel sowie die zu erwartende Ankunftszeit werden dir in der Fußzeile angezeigt.
Deine aktuelle Geschwindigkeit siehst du in einem Krais auf der Karte.
✔️ Sprachansagen
Google Maps bietet auch auf dem Fahrrad Sprachansagen vor Abzweigungen. Die kannst du über den Smartphone Lautsprecher ausgeben, was aber schnell schwierig zu verstehen wird oder einfach nur nervt – dich und deine Umgebung.
Deutlich besser ist es, die Ansagen nahe ans Ohr zu bringen.
Gute Erfahrungen habe ich mit dem kompakten Avantree Apico* „Knopf im Ohr“ gemacht. Wird per Bluetooth mit dem Telefon gekoppelt und im rechten Ohr getragen. So hörst du noch genug Umgebungsgeräusche.
Noch besser ist der Lautsprecher direkt im Helm. So einen smarten Helm mit Bluetooth Lautsprecher gibt es beispielsweise von Livall* (Praxistest), Sena* (Themenseite) oder Coros*.
✔️ Video-Tutorial
Die gesamte Fahrrad Navigation mit Google Maps zeige ich dir auch in einem Video Tutorial.
Persönliches Fazit
Google Maps Navigation für Radfahrer ist besser als sein Ruf.
Gerade in der Stadt und auf gemütlichen Trekkingrad-Touren über Land liefert Google erstaunlich gute Strecken.
Erst wenn du für das Rennrad Training eine geeignete Tour suchst, coole Trails mit dem Mountainbike entdecken möchtest oder spezielle Vorstellungen bei der Tourplanung berücksichtigen möchtest, kommt Google Maps an seine Grenzen.
Nutzt du Google Maps auf dem Fahrrad? Schreib mir deine Erfahrungen in die Kommentare.
Hallo,
welchen Smartphone hast dur für dein Google Maps Test genutzt ?
Gruß
Ralf
Hauptsächlich Galaxy S20 – Aber auch mal iPhone
Über die von Dir angegebenen In-Ears lese ich aber folgendes:
Funktioniert nicht / nicht empfohlen:
Die Verwendung in Kombination mit Navigationssoftware wird auf Android-Handys nicht empfohlen.
Funktioniert nicht zusammen mit Navigationssystemen, die lediglich die Bluetooth-Aufnahme, jedoch nicht die Übertragung unterstützen.
Du hast andere Erfahrungen gemacht?
Gruß, Martin
Unter Android funktioniert es. Du musst nur drauf achten, dass in den Handy BT Einstellungen Audio aktiviert ist. Nicht nur Anrufe. Schau mal hier:
https://gpsradler.de/praxistest/avantree-apico-test/
Muss man bezahlen
Ich finde Google Maps zum radeln nicht gut, da nur Strecken auf Straßen vorgeschlagen werden. Will man aber Radwege oder Strecken in Wald und Wiese fahren, also abseits des Autoverkehrs, dann sind Komoot oder OsmAnd wesentlich besser.
Oder habe ich den Test falsch verstanden bzw. Einstellungsmöglichkeiten übersehen?
Wie kann man denn Maps sagen, dass man KEINE Autostraßen fahren will?
Vielleicht kann mir da jemand helfen…
Gruß HP
Natürlich sind Locus Map, komoot & Co besser. Aber wie gesagt werden Radwege bevorzugt (ja, auch mal der Radweg neben der Bundesstraße) und insgesamt nicht so übel. Aber für „tolle Touren“ durch Wald und Flur ist es einfach die falsche App.
Kurz und einfach, Maps ist für Radfahrer nicht geeignet.
Was für Verrenkungen der Verfasser auch macht
es gilt setzen …sechs.
Hier gilt Komoot App…in der Anwendung umständlich… führt den Radler..oft… nicht immer durch Feld, Wald und Wiesen an den Zielort!
Google Maps lässt dich schmählich im Stich
Ich habe gestern mal Google zur Fahrradnavigation hier in Hannover verwendet und war erstaunt über die gute Qualität der Streckenführung und die eindeutigen Ansagen zu Richtungswechseln. Im Wesentlichen leitet einen die Navigation entlang größerer Straßen ähnlich der PKW-Navigation. Abkürzungen durch Nebenstraßen von Wohngebieten vermeidet Google leider, erkennt diese aber problemlos, wenn ich von der empfohlenen Route abweiche. Dass bei Google eine PKW-Navigation zugrunde liegt, wird sogar innerorts dann deutlich, wenn das Programm nicht erkennt, welche Strecken in Teilen für den Autoverkehr, aber nicht für den Radverkehr gesperrt sind, z. B. bei Sackgassen, Spielstraßen und abgepollerte Kreuzungen. Den Abschluss meiner Tour bildeten 100 m Fahrt durch eine Spielstraße. Selbst als ich vor der Haustür stand, erkannte das Sytem das Tourenende nicht, sondern empfahl einen Umweg von 400 m über drei Straßen, um das Ziel von der anderen Seite anzusteuern. Das sind aber Kleinigkeiten im Detail. Grundsätzlich bin ich von der Google-Navigation sehr angetan und werde sie zukünftig gerne einsetzen, wenn ich mal schnell ein etwas entfernteres Ziel ansteuern möchte.
Hallo, der Fahrrad Modus im Google maps ist völliger misst!! Sind in Frankreich und wollten es nutzen.
Die wegen waren teilweise für Radfahrer gesperrt oder nicht passierbar! Apple Maps sagt wenigstens gleich keine Route!
Und das obwohl die Wege beschilderte sind, wenn du mit Google Maps fährst, kommst du nicht dort an.
wie lade ich gpx tracks in google maps hoch?