Ein sportlicher Trainingsbegleiter fürs Fahrrad mit GPS Navigation oder ein eBike Display?
Stages möchte mit den beiden Dash Modellen L200 und M200 in der TOP-Liga der GPS-Radcomputer mitspielen.
Auch auf die Tauglichkeit als eBike Display achte ich im ausführlichen Review besonders.
Transparenzhinweis:
Die Testgeräte wurden mir kostenlos und ohne Auflagen von Stages beziehungsweise Giant zur Verfügung gestellt.
⭐ Stages Dash M200 & L200 Highlights
Auch wenn dies ein ausführlicher Mega-Praxistest wird, kann ich nicht alle Funktionen behandeln.
Im Review konzentriere ich mich vor allem auf folgende Funktionen:
- Hardware Qualität
- Trainingsaufzeichnung
- Navigation
- Konnektivität, insbesondere zum eBike
- Unterschied Stages Dash vs. Giant Dash
Übrigens liegt der aktuelle (Mai 2022) Händlerpreis für das M200 Modell bei 259 Euro und für das L200 Modell bei 299 Euro.
✔️ Dash von Stages oder Giant?
Stages Cycling ist der Entwickler und Produzent von den beiden Dash GPS-Radcomputern.
Giant kauft den Dash für sein Zubehörprogramm zu und ändert nur Bedruckung und Startbildschirm.
Im Prinzip ist es egal, welchen Aufdruck dein Gerät besitzt. Technisch sind beide identisch und werden auch gleichzeitig mit Updates versorgt.
Im Test hatte ich den Dash M200 von Stages und den Dash L200 von Giant.
✔️ Hardware
Für die Bedienung stehen 5 Hardware Tasten zur Verfügung. Eine Taste an der Seite und vier Tasten unterhalb vom Display.
Einen Touchscreen gibt es nicht. Stages setzt voll auf Tastenbedienung unterwegs und komfortable Einrichtung per App.
An der Unterseite findest du hinter einer Gummi Abdeckung die microUSB Buchse zum Laden und für den Datenaustausch. Warum Stages 2022 noch kein USB-C einsetzt ist mir schleierhaft.
Eine wichtige Änderung gab es bei der Fahrrad-Halterung. Stages setzt jetzt auf das Garmin System statt auf eine eigene Halterung. Somit kannst du neben dem mitgelieferten Out-Front-Mount auch die ganze Bandbreite der Garmin Halterungen nutzen.
Der Stages Halter ist übrigens nur für 31,8 mm Lenker geeignet und verbiegt sich leicht bei zu festem Druck auf die Tasten. Schön finde ich, dass der Abstand zum Lenker über das geschraubte Inlay verstellbar ist.
Der interne Speicher ist 16 GB groß. Das ist für Karten, Aufzeichnungen und geplante Strecken & Trainings vollkommen ausreichend.
Interessantes Detail am Rande: Die Hardware wurde nicht in China zusammengebaut, sondern in Mexiko.
✔️ Akkulaufzeit
Im Dash ist ein Li-Ionen Akku fest eingebaut. Geladen wird über microUSB Buchse.
In der Praxis hat eine Akkuladung bei mir rund 10 bis 12 Stunden gereicht. Der L200 lief etwas länger. Obwohl Stages bei beiden Geräten von „bis zu 18 Stunden“ spricht.
✔️ Display
Das Display ist der Haupt-Unterschied zwischen Dash M200 und Dash L200.
Die kompakter Version hat ein 2,2 Zoll Display, während der größere Dash über 2,7 Zoll Diagonale verfügt.
Interessant dabei: die Auflösung ist bei beiden Varianten identisch – 240 x 320 Pixel. Die Auflösung ist aber ausreichend um auch beim großen Display eine scharfe Anzeige zu erreichen.
Es handelt sich um ein Vollfarb-Display mit Everbright OCA Screen Technologie
Bei der Ablesbarkeit ist Stages wieder mal Spitze. Extrem brillant und die Beleuchtung passt in der Automatik Stellung perfekt. Vielleicht hätte ein leicht mattiertes Display die Spiegelung noch besser reduziert.
Insgesamt gehören für mich die Stages Displays zur absoluten Spitzenklasse.
✔️ GPS Genauigkeit
In den Dash Radcomputern ist nur ein Chip mit GPS zur Positionsbestimmung eingebaut. Er kann zwar auch QZSS sowie die SBAS Ergänzungssysteme u.a. WAAS, EGNOS. Aber die sind bei uns nicht hilfreich.
Und das merkt man leider in kniffeligen Situationen. Die Positionsgenauigkeit ist nicht herausragend, gerade noch akzeptabel würde ich sagen.
Für einen Test der Genauigkeit vom GPS Empfänger bin ich mit Stages Dash (GPS) #blau am Lenker sowie Coros Vertix 2 (Alle Systeme & Multi-Band) #orange sowie Polar Grit X Pro #grün am Handgelenk gefahren.
Auf freier Strecke lagen alle System eng beisammen. Auch im Wald auf den Trails war es noch okay.
Im zweiten Bild sieht man sehr gut, wie sich der Dash von den Reflektionen an der hohen, glatten Lärmschutzwand irritieren lässt.
✔️ Höhenmesser
Als weiteren internen Sensor besitzen Dash M200 und L200 ein Barometer.
Eine Möglichkeit den Höhenmesser manuell zu kalibrieren habe ich leider nicht gefunden.
✔️ Einrichtung & Profile
Stages setzt auf eine Kombination aus Einstellungen direkt im Gerät und Konfiguration über die Smartphone App.
Die Einstellungen auf dem Gerät sind begrenzt auf das wichtigste und somit übersichtlich.
Die meisten Anpassungen erfolgen bequem über die neue Stages Cycling App am Smartphone.
Stages kann mit unterschiedlichen Profilen für verschiedene Räder und Sportarten umgehen.
Für jedes Profil kannst du die Datenseiten einrichten und das Layout aus großen, kleinen, breiten, schmalen Anzeigebereichen gestalten.
Gewöhnungsbedürftig ist dabei die Einrichtung des Datenwertes. Als erstes den Wert, beispielsweise Geschwindigkeit, dann die Operation (Maximum oder Durchschnitt) und zum Schluss noch das Zeitintervall des Durchschnittes.
So ist etwa die aktuelle Geschwindigkeit eine Kombination aus: Geschwindigkeit, Durchschnitt & Unmittelbar
Spannend finde ich das Profil Automatisch. Die Datenseiten und Werte richten sich nach den aktuell gekoppelten Sensoren.
✔️ Aufzeichnen & Auswerten
Das Hochfahren vom Dash dauert mit knapp 40 Sekunden schon ganz schön lange. Anschließend befindest du dich auf der Startseite.
Da geht es allerdings hauptsächlich um Einstellungen. Zum Starten der Tour drückst du auf die Seitentaste.
Bei Bedarf erst das Profil wechseln und dann die Aufzeichnung starten.
Die Aufzeichnung der Daten erfolgt grundsätzlich im 1 Sekunden Rhythmus.
Gespeichert wird im FIT-Format.
Auf die Aufzeichnungen kannst du auch direkt per USB Kabel vom Datei Explorer auf dem Computer zugreifen.
Die FIT Files findest du im Ordner /activities
und dann nach Jahren und Monaten in Ordnern sortiert.
✔️ Navigation & Karten
Die Möglichkeiten der Navigation würde ich als sportlich knapp bezeichnen.
Stages bietet weltweite Karten zum kostenlosen Download an. Das Kartenbild ist für die Navigation entlang eines Tracks okay.
Zur Orientierung könnten die Wege etwas breiter und deutlicher sein. Meine bevorzugte Zoomstufe ist 200m.
Die Kartendarstellung kannst du selbst in beliebige Datenfelder einbauen. Am unteren Rand der Karte findest du immer ein Höhenprofil der Strecke.
Eine Navigation ist nur anhand von geplanten Routen möglich. Ich habe das mit Touren aus komoot und Strava getestet.
Dir wird die Strecke als deutliche Linie auf der Karte angezeigt. Dazu gibt es Richtungspfeile und das Höhenprofil der Strecke am unteren Bildschirm Rand.
Eine Zieleingabe am Gerät ist nicht möglich.
Leider gibt es kein Re-Routing beim verlassen der vorgesehenen Strecke.
Abbiegehinweise bekommst du nur, wenn sie bereits in der importierten Strecke enthalten sind. Das bietet aber quasi keiner der beliebten Routenplaner.
Über das Stages eigene Link Portal geht das, kostet dich aber eine Gebühr fürs Premium Paket. Im Test habe ich es aber nicht geschafft, eine geplante Route mit Abbiegehinweisen aus Stages Link auf den Dash zu übertragen.
Bei der Planung, Steuerung und Auswertung von Radsport Trainings ist Stages sehr stark aufgestellt. Schließlich arbeiten sie eng mit Today’s Plan zusammen.
Negativ aufgefallen ist mir, dass weder bei laufender Navigation noch beim einfachen Fahren mit Aufzeichnung eine Track Linie der zurückgelegten Strecke auf der Karte angezeigt wird. Zumindest im hellen Profil. Wählst du den schwarzen Karten Hintergrund, passt es.
Das hat Stages sicher nur vergessen und sollte flott korrigiert werden.
✔️ Sensoren
Wie sich das für einen sportlichen GPS-Radcomputer gehört, unterstützt der Dash auch zahlreiche Fitness Sensoren.
Als Besonderheit kannst du während des Koppelvorgangs wählen, ob nach ANT+ oder Bluetooth Sensoren gesucht werden soll.
Die Option, über Sensoren in der Nähe aktiv informiert zu werden würde ich ausschalten. Gerade wenn du in der Gruppe unterwegs bist, nervt der dauernde Hinweis schnell.
Die beiden Dash Modelle unterstützen folgende Sensor-Profile:
- Puls (Garmin HRM-Pro via ANT+; Polar H10 via BT)
- Geschwindigkeit (Garmin Speed 2 via ANT+)
- Trittfrequenz (Wahoo RPM via ANT+)
- Leistung (Giant eBike)
- eBike ANT+ LEV (Giant eBike)
- FE-C Rollen-Trainer
Mit den Sensoren in Klammern habe ich den Dash erfolgreich getestet.
✔️ E-Bike Connectivity
Beim Thema Verbindung zum eBike ist Stages ganz weit vorne.
Insbesondere die ANT+ LEV Integration kann als vorbildlich bezeichnet werden.
Vielleicht ist das auch einer der Gründe, weshalb sich Giant für Stages als Partner für seine Radcomputer/Displays entschieden hat.
Auf meinen Testfahrten habe ich die ANT+ LEV Konnektivität intensiv mit einem Giant eBike getestet.
Für die Kopplung musst du über die Sensor Verwaltung die drei Sensoren (eBike, Leistung und Trittfrequenz/Geschwindigkeit) einzeln koppeln.
Sobald das eBike verbunden ist bekommst du eine zusätzliche E-Bike Datenseite angezeigt. Die enthält viele Infos, leider kannst du die nicht konfigurieren. Zusätzlich werden die Unterstützungsstufen auch in den anderen Grafik-Datenfeldern überlagert.
Auch wenn die eBike Integration schon sehr gut ist, so würde ich mir wünschen, dass man Daten vom eBike auch als ganz normale Werte in Datenseiten integrieren kann und dass eBike Infos gespeichert werden.
Stages Dash M200 & L200 Erfahrungen
Die Power Taste an der Seite ist viel mehr als nur Ein- und Ausschalter. Einfach auf verschiedenen Screens mal drücken und schauen, was das Kontextmenü zu bieten hat.
Stages Dash kaufen – ja oder nein?
Partnerlinks *
Als sportlicher Trainingsbegleiter ist der Dash Radcomputer Spitze. Oder als Display und Aufzeichnungsgerät am eBike mit ANT+ LEV. Du bekommst ein perfekt ablesbares Display und top Sensor Integration.
Auch als Trainingsgerät für Today’s Plan Nutzer ist ein Stages Dash Radcomputer eine super Ergänzung.
Die besten Stages Dash Alternativen
Wahoo ELEMNT
Wie Stages bietet Wahoo den ELEMNT Radcomputer auch in zwei Größen an. Wahoo bietet die deutlich bessere Navigation.
Sigma ROX 11.1 EVO
Die direkte Alternative zum Dash M200 ist der ROX 11.1 EVO von Sigma. Ähnlich gut ablesbar, längere Akkulaufzeit und besser im Bereich eBike, da Daten gespeichert werden.
Garmin Edge 530
Das Tastengerät aus der Edge Serie. Garmin tut sich bei der Tastensteuerung ohne Einrichtung per App deutlich schwerer in Punkto Bedienung. Bessere Navigation.
Fazit Stages Dash M200 & Dash L200 Praxistest
Fazit Stages Dash M200 & Dash L200 Praxistest
Zusammenfassung
Stages bietet bei den Dash Radcomputern hervorragend ablesbare Displays für Radsportler. Durch die enge Integration von Today’s Plan ein idealer Trainingsbegleiter. Dazu eine schön umgesetzte eBike Integration.
Beim Thema Navigation fehlen noch einige Merkmale für eine gute Zielführung. Der Preis ist in Ordnung.