Der Garmin HRM-Pro Puls Brustgurt bietet den maximalen Funktionsumfang in einem Gurt.
Damit ersetzt er quasi die beiden Pulsgurte: HRM-Tri und HRM-Run. Hinzu kommen die Running-Dynamics-Daten und die Möglichkeit, Trainingsdaten ohne Uhr zu erfassen und später ans GPS Gerät oder direkt an Garmin Connect zu senden.
An Fitness-Uhr, Smartphone oder GPS-Radcomputer kann der HRM-Pro seine Daten klassisch per ANT+ und Bluetooth senden.
Transparenzhinweis:
Das Testgerät wurde mir kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
✔️ Technik
Man könnte den HRM-PRO auch als eine Mischung aus HRM-DUAL und HRM-TRI bezeichnen. Wie beim TRI ist der Sensor-Pod beim Garmin HRM-Pro fest auf dem Gurt mit den Elektroden befestigt.
Das mag im Wasser Vorteile bringen, nimmt dir aber die Möglichkeit, den Gurt auszutauschen wenn der mit der Zeit ausgeleiert oder versifft ist.
Die Stromversorgung ĂĽbernimmt eine CR2032* Knopfzelle. Die soll laut Garmin bis zu 1 Jahr bei 1 Stunde Training pro Tag reichen.
Der Austausch ist selbst möglich. Gelbe Gummiabdeckung entfernen, vier kleine Kreuzschlitz Schrauben rausdrehen und dann kannst du die Batterie tauschen. Beim zusammenbauen darauf achten, dass die Dichtung richtig sitzt.
Bei den Verbindungen zu anderen Geräten bietet der HRM-PRO Bluetooth Smart (BLE) und ANT+. Konkret kannst du eine unbegrenzte Anzahl von ANT+ Geräten mit Pulsdaten versorgen und gleichzeitig noch zwei Bluetooth Smart Geräte koppeln.
Der HRM-Pro Brustgurt wiegt (nachgewogene) 50 Gramm.
Die Länge kann zwischen 60 und 106 cm eingestellt werden. Wem das zu kurz ist, der bekommt als Zubehör noch eine Gurt-Verlängerung.
Garmin gibt die Wasserdichtigkeit mit 5 ATM an, was einem Druck wie in 50 Metern Tiefe entspricht.
Unterschiede Garmin Brustgurte
Der HRM-PRO ergänzt die unterschiedlichen Brustgurte von Garmin nach oben. Weiterhin im Angebot bleiben Garmin HRM-Dual, HRM-Tri und HRM-Run.
Am besten werden die Möglichkeiten sowie Unterschiede der verschiedenen Garmin Brustgurte in folgender Tabelle klar:
Garmin HRM-PRO | Garmin HRM-DUAL | Garmin HRM-RUN | Garmin HRM-TRI |
|
---|---|---|---|---|
Ăśbertragung | ANT+ BTLE (2 Verbindungen) | ANT+ BTLE (2 Verbindungen) | ANT+ | ANT+ |
Laufeffizienz-Werte | ✅ | ❌ | ✅ | ✅ |
Puls beim Schwimmen | ✅ | ❌ | ❌ | ✅ |
Speichern der Herzfrequenzdaten | ✅ | ❌ | ❌ | ✅ |
Physio TrueUp | ✅ | ❌ | ❌ | ❌ |
Gurtband wechselbar | ❌ | ✅ | ❌ | ❌ |
Batterielaufzeit (Herstellerangabe) | 1 Jahr | 3,5 Jahre | 1 Jahr | 10 Monate |
Preis (UVP) | 130 € | 70 € | 100 € | 130 € |
Straßenpreis (12/2020) | 110 € | 55 € | 70 € | 90 € |
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HRM-Pro mit Garmin Connect koppeln
Der HRM-PRO ist der erste Garmin Gurt, der sich direkt mit der Garmin Connect App koppeln lässt. Außer dem Firmware Update gibt es nicht viel spannendes. Die Übertragung der Pulsdaten ohne Uhr oder GPS Gerät in dein Garmin Connect Profil erfolgt unscheinbar im Hintergrund.
Gurt anlegen, in der App suchen und verbinden.
Im Prinzip keine groĂźe Sache.
✔️ Firmware UpdateÂ
In der App kann dir angezeigt werden, dass ein Update fĂĽr den Brustgurt verfĂĽgbar ist.
Bei mir hat das gut funktioniert, so lange bis sich der Gurt nach dem Update und Neustart wieder mit dem Telefon verbinden sollte.
Das hat nicht geklappt. Also HRM-PRO aus der Liste der verbundenen Geräte entfernen, nicht vergessen ihn auch in den Bluetooth Einstellungen zu entkoppeln. Dann den gesamten Kopplungsprozess noch mal durchlaufen.
Daten im Brustgurt speichern
Selbst komplett ohne Uhr oder GPS-Radcomputer ermittelt, speichert und überträgt der HRM-PRO Daten ans Connect Portal. Garmin nennt das Physio TrueUp. Darin enthalten sind folgende Daten:
- Herzfrequenz
- Intensitätsminuten
- Schritte
- Kalorien
Allerdings kommen die Daten „einfach so“ ins Garmin Connect Portal. Hier mal ein Screenshot:
Dabei war weder Uhr noch GPS-Radcomputer den ganzen Tag lang nicht in Reichweite.
Es ist aber keine Aktivität. Somit kannst du die Daten nicht exportieren oder an Strava und Co schicken – das geht nur mit aufgezeichneten Aktivitäten.
Startest du allerdings ein Training auf der Uhr und entfernst dich dann von der Uhr (Verbindung bricht ab) werden die Daten weiterhin im Brustgurt ermittelt und gespeichert. Kommst du zurück zur Uhr, werden alle Daten zusammengefügt und du hast eine klassische Aktivität.
Laut Garmin reicht der Speicher für bis zu 18 Stunden Aktivität.
✔️ Running Dynamics
Oder Laufeffizienzwerte, wie sie im deutschen heißen geben Auskunft über vertikale Bewegung, Bodenkontaktzeit, Schrittlänge, Schrittfrequenz, vertikales Verhältnis und einige mehr.
Diese Daten können, soweit ich das ĂĽberblicke, aktuell nur von einigen Garmin Uhren ausgewertet werden. Auch in Garmin Connect tauchen die dann zur Auswertung auf. Zum Testzeitpunkt hatte ich allerdings keine passende Garmin Uhr und konnte das nicht testen. GlĂĽck gehabt – schlieĂźlich bin ich kein Läufer
✔️ Genauigkeit
Brustgurte sind der Goldstandard, wenn es um Genauigkeit bei der Herzfrequenzmessung geht.
Hier mal ein Vergleich mit dem Wahoo TICKR Gen2 (zum Praxistest) Brustgurt:
AuĂźer dem einen Abriss der Verbindung beim entfernen vom Fahrrad sind quasi keine Probleme oder Unterschiede zu erkennen.
Garmin HRM-Pro Erfahrungen
In Verbindung mit einem GPS Radcomputer konnte ich keine Vorteile vom HRM-PRO Gurt feststellen. Klar, Puls wird ĂĽbertragen und angezeigt. Aber der Garmin Edge kann mit den Zusatzinfos nichts anfangen.
Fragen zum Garmin HRM-Pro
Ja, kein Problem. Der Garmin sendet seine Daten ĂĽber die Standardprotokolle ANT+ und Bluetooth (BLE) an GPS-Radcomputer oder Wearables. Du kannst somit den Puls problemlos an Wahoo, Sigma oder Polar schicken. Durch Bluetooth klappt auch eine Verbindung zum iPhone oder Android Smartphone.
Du kannst beliebig viele GPS Geräte mit Daten ĂĽber die ANT+ Schnittstelle versorgen.Â
Zusätzlich (und gleichzeitig) kann der Garmin HRM-Pro bis zu 2 Bluetooth LE Verbindungen gleichzeitig herstellen.
Garmin HRM-Pro kaufen – ja oder nein?
Technisch ist der Garmin HRM-Pro top. Der Preis allerdings auch. In sofern rate ich dir nur zum Kauf, wenn du eine geeignete Garmin Fitnessuhr besitzt und die Zusatzfunktionen brauchst oder zumindest haben willst.
Das trifft vor allem auf Triathleten zu. Kein anderer Gurt kann so viele Daten während dem Schwimmen im Sensor speichern und anschließend an die Fitness Uhr weitergeben.
Wenn du in der Garmin Welt zu Hause bist, bekommst du mit dem HRM-Pro den Top-Brustgurt schlechthin.
Wer nur seinen Puls beim Radfahren, Laufen oder Wandern im Auge behalten möchte, kommt mit einem einfacheren Brustgurt (HRM-DUAL, Wahoo TICKR) gĂĽnstiger weg – ohne Einschränkungen bei der Genauigkeit.
Alternativen zum Garmin HRM-Pro
Wahoo TICKR X Gen2
Die „X“ – Variante vom TICKR kann auch Pulsdaten intern speichern.
Wahoo bietet eniger Wasserfestigkeit als Garmin. Sehr komfortabel durch den Verschluss ĂĽber den Sensor-Pod.
Polar H10
Intern gespeicherte Trainings kann der H10 per App als Aktivität exportieren und weitergeben. Keine Running Dynamics Werte. Nach meinem empfinden ist der Polar Gurt etwas bequemer. Seit einem Update kann Polar auch ANT+.
Fazit Garmin HRM-PRO Brustgurt
Fazit Garmin HRM-PRO Brustgurt
Zusammenfassung
Der Top Puls Brustgurt schlechthin. Jede Menge Funktionen fĂĽr viele Sportarten integriert. Alle Features lassen sich durch tiefe Integration ins Garmin Universum nur in Verbindung mit hochwertigen Garmin Fitness-Uhren nutzen.
Jetzt wäre natürlich interessant:
Lässt sich der HRM-Pro unmittelbar (also ohne Swatch o. ä.) an Strava koppeln?
Ja, seit kurzem kann Strava wieder mit Pulsgurten umgehen. Aber, soviel ich weiĂź, ohne die Zusatzdaten vom PRO:
https://gpsradler.de/news/strava-bluetooth-puls-sensor/