Lezyne bringt jetzt auch GPS-Radcomputer mit Karten-Navigation.
In diesem Review erfährst du alles zum Lezyne Mega C. Sollte dich der Lezyne Mega XL mehr ansprechen, kannst du trotzdem weiterlesen
Die paar Unterschiede stelle ich dir vor.
Transparenzhinweis:
Das Testgerät wurde mir auf meine Anfrage hin kostenlos und ohne Auflagen vom deutschen Lezyne Distributor zur Verfügung gestellt.
Lezyne Mega Highlights
Diese Besonderheiten vom Lezyne Mega C schaue ich mir in der Praxis genauer an:
- Offline Karten
- Navigation
- Farbdisplay
- GPS Radsportcomputer
Unterschiede Mega C vs Mega XL
Die Unterschiede zwischen Lezyne Mega C und Mega XL sind nicht groß.
Wobei – hauptsächlich geht es um die Größe
Das Display vom XL ist 2,7 Zoll (35,3 x 58,8 mm bei 240 x 400 Pixel) groß im Vergleich zum 2,2 Zoll (33,8 x 45,1 mm bei 240 x 320 Pixel) großen Mega C Bildschirm.
Das C steht übrigens für Color. Also ein Farbbildschirm im Lezyne Mega C.
Beim Mega XL kannst du den Radcomputer auch im Querformat am Lenker montieren und die Anzeige per Hand umstellen.
Durch das größere Gehäuse passt auch ein stärkerer Akku rein. Die Akkulaufzeit steigt dadurch von 32 Stunden auf bis zu 48 Stunden (laut Hersteller).
Die Größe macht sich auch beim Gewicht bemerkbar. 10 Gramm mehr soll der Mega XL auf die Waage bringen.
Das war es auch schon mit den Unterschieden.
Hardware vom Lezyne Mega
Die offensichtliche Veränderung gegenüber dem bisherigen Lezyne Super GPS: Das Design ist viel harmonischer und wirkt nicht mehr wie aus dem 3D Drucker. Allerdings bleibt er relativ dick. Wer sehr auf Aerodynamik achtet sollte hier genau schauen.
Dazu kommt noch die hoch bauende X-Lock-Halterung, die allerdings durch das drücken und drehen absolut sicher verriegelt.
An der Unterkante befindet sich hinter der Gummiabdeckung die microUSB Buchse zum Laden und Datenaustausch.
Eingebaut ist ein GPS + GLONASS Empfänger – ohne Galileo. Bei größeren Standortveränderungen dauert der erste GPS Kontakt schon mal etwas. Im normalen Gebrauch waren die Satelliten aber schnell gefunden und während der Fahrt wurde die Position stabil ermittelt.
An internen Sensoren gibt es einen barometrischen Höhenmesser und einen Bewegungssensor.
Lezyne Mega C Farbdisplay
Beim Mega C kommt ein 2,2 Zoll großes Farbdisplay zum Einsatz. Die Auflösung beträgt 240 x 320 Pixel.
Wobei man sich keinen brillanten Bildschirm wie bei einem Smartphone vorstellen darf.
Die Anzahl der Farben ist begrenzt und sie leuchten auch nicht kräftig.
Zwischenfazit Farbdisplay:
Die Farben kommen nicht so gut raus, was den Mehrwert schmälert. Lezyne setzt die Farben auch recht sparsam ein. Zusätzlich ist die Ablesbarkeit nicht so gut wie beim Lezyne Super GPS, was den Farbbildschirm in meiner Wahrnehmung eher zum Nachteil macht.
Bedienung des Lezyne Mega
Als erstes fällt die Rekordverdächtig kurze Einschaltzeit auf. Keine 5 Sekunden nach dem Drücken der Power Taste ist der Lezyne betriebsbereit.
Gesteuert wird der Lezyne über die vier Hardware Tasten an der linken und rechten Seite. Einen Touchscreen gibt es nicht.
Links oben Ein- und Ausschalten. Mit den oberen Tasten geht es während der Fahrt vor- und zurück durch die Datenseiten. Mit den rechten Tasten navigierst du hoch- und runter durch Listen. Bestätigt wird die Auswahl mit der linken unteren Taste.
Für eine so umfangreiche Navigation mit nur vier Tasten finde ich die Bedienung nach kurzer Eingewöhnung intuitiv und leicht.
Die Datenseiten stellst du allerdings besser über die Lezyne App auf dem Smartphone ein. Denn für umfangreiche Einstellungen wird das viele gedrücke dann doch schnell nervig. Obwohl es bei Lezyne gar nicht mal sooo viele verschiedene Datenfelder zur Auswahl gibt.
Sensoren koppeln an Lezyne Mega
Wie es sich für einen ordentlichen GPS Radcomputer gehört, kannst du auch zahlreiche Sensoren koppeln.
Im Menü – Sensoren kannst du nach folgende Sensoren suchen:
- Herzfrequenz
- Geschwindigkeit
- Kadenz (Trittfrequenz)
- Geschwindigkeit & Kadenz
- Leistung
- Schalten
Als Besonderheit wirst du explizit gefragt, ob du nach ANT+ oder Bluetooth Sensor suchen möchtest. Die Suche kann, gerade bei BT LE Sensoren schon mal ziemlich lange dauern.
Erfolgreich gekoppelt und getestet habe ich mit:
- Puls – Wahoo TICKR fit (ANT)
- Puls – BerryKing (ANT)
- Puls – Polar H10 (BT)
- Trittfrequenz – Wahoo Cadence (ANT)
- Schaltung – Shimano Di2 (ANT)
- Schaltung – SRAM Red eTap (ANT)
Lezyne GPS Ally V2 App
Für den ganzen Funktionsumfang benötigst du ein Smartphone mit der Lezyne GPS Ally V2 App. Diese ist kostenlos sowohl für Android als auch für iOS erhältlich.
Die erste Kopplung geht sehr schnell mit dem Bestätigungscode und muss nur beim erstmaligen Einrichten vorgenommen werden.
Bei späteren re-connects reicht es aus, die App auf dem Smartphone zu starten und nach dem eingeschalteten Radcomputer zu suchen.
Nach der Tour kannst du in einem ersten Schritt die aufgezeichneten Tracks vom GPS Empfänger auf das Smartphone übertragen. Leider ist direkt in der App keine Auswertung möglich.
Selbst wenn du die Tour nur auf einer Karte sehen willst, musst du die Strecke in die Lezyne Cloud hochladen. Dafür ist eine kostenlose Anmeldung zu einem Lezyne Benutzerkonto notwendig.
Auch Einstellungen am Radcomputer nimmst du über die App vor. Vor allem die verschiedenen Räder und die dazugehörigen Datenseiten lassen sich so deutlich bequemer einrichten.
Lezyne Mega Karte laden
Die Neuheit gegenüber den bisherigen Lezyne GPS Fahrradcomputern ist die Offline Karte und die Navigation.
Ab Werk wird das Mega GPS Gerät ohne Karte geliefert. Das Aufspielen geht per Computer oder sogar unterwegs mit dem Smartphone.
Die größe einer Kartendatei ist stark limitiert. Du kannst aber mehrere Dateien in den Karten Ordner legen. Allerdings darfst du nicht den Dateinamen umbenennen, was beim aufräumen und ausmisten hinderlich werden kann.
Über die Smartphone App wählst du den Kartenausschnitt und dann direkt auf den Lezyne übertragen.
Per Bluetooth geht das aber nur sehr, sehr langsam. Also eher was um eine vergessene Karte schnell noch unterwegs nachzuladen.
Besser du gehst am Computer auf das Lezyne Root Portal, definierst dort den Kartenausschnitt und lädst ihn runter.
Jetzt kannst du ihn schnell per USB in den Ordner „Maps“ von deinem Lezyne kopieren.
Navigation mit Lezyne Mega
Mit der Mega GPS Serie betritt Lezyne das Feld der Fahrrad Navigationsgeräte.
Jede Strecke muss über die Smartphone App geplant oder zumindest darüber auf den Lezyne Mega übertragen werden.
Die direkte Zieleingabe ist ziemlich unkomfortabel und nicht offline machbar. Es gibt nur die Suche über eine Eingabezeile. Die Strecke kannst du nicht nach eigenen Vorstellungen beeinflussen.
Lässt du dich dann mit Abbiegehinweisen leiten und verlässt die geplante Strecke dauert es eine gefühlte Ewigkeit bis eine Neuberechnung startet, die dann wiederum lange dauert.
In sofern bleibt als einzige vernünftige Navigationsmöglichkeit das nachfahren geplanter oder importierter Strecken.
Im Lezyne Root Portal kannst du Strecken mit Start- Ziel- und Zwischenpunkten planen. Alternativ kannst du fertige GPX- oder TCX-Tracks importieren.
Bei den in Root geplanten Tracks und den TCX-Dateien bekommst du unterwegs Abbiegehinweise – auch wenn du auf einer Datenseite bist. So wie du das oben bei der direkten Zieleingabe gesehen hast.
Bei GPX-Tracks bekommst du nur die Pfeil-Linie auf der Karte angezeigt.
Lezyne Mega Erfahrungen
Smartphone Pflicht
Für Setup und Übertragung der Strecken brauchst du genau wie für die Navigation ein Smartphone. Du musst es auf der Ausfahrt zwar nicht dabei haben, aber für Smartphone Verweigerer ist der Lezyne nichts.
Offline Daten Auswertung
Du kommst allerdings problemlos an deine Aufzeichnungen ran. Einfach den Lezyne per USB mit dem Computer verbinden.
Deine Touren findest du im FIT Format im Ordner /Lezyne/Activities
Von dort kannst du sie nach Strava exportieren oder lokal auswerten.
Lezyne Mega Farben
Die abgebildete gelbe Farbe ist eine Sonderserie, die es soviel ich weiß nicht in Deutschland gibt. Bei uns wird es nur die schwarzen Modelle geben. Außer das Feedback ist so groß, dass eine limitierte Ausgabe aufgelegt wird
Lezyne Mega kaufen – ja oder nein?
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Lezyne hat sich mit der Mega GPS Serie in die richtige Richtung entwickelt. Gefälligeres Design und Karte.
Aber auch mit Karte und der hackeligen Routenführung wird der Lezyne Mega nicht zur vollwertigen Navigation.
Bei einem GPS Radsportcomputer bringt der Farbbildschirm weniger Vorteile als er bei der Ablesbarkeit kostet.
Mein Tipp: Lezyne Mega XL statt Mega C und du bekommst einen sehr guten Trainingsbegleiter zum attraktiven Preis.
Alternativen zum Lezyne Mega GPS
Garmin Edge 130 Plus
Der kompakte Garmin besitzt ein Top schwarz-weiß Display und ist extrem kontaktfreudig zu Sensoren. Navigation ohne Karte aber Abbiegehinweise sind möglich. Leichte Schwächen bei der Akkulaufzeit.
Wahoo ELEMNT BOLT
Perfekter GPS-Radcomputer zum nachfahren von geplanten GPS-Tracks. Sehr gut ablesbares Display mit dezentem Farbeinsatz. Mächtiger Trainingsbegleiter mit vielen Sensor Optionen.
Sigma ROX 11.1 EVO
Sigma liefert mit dem ROX 11.1 einen modernen GPS-Radcomputer. Karte ist nicht möglich. Die Bedienung ist dank Einrichtung per App sehr einfach. Tolle eBike Konnektivität.
Fazit Lezyne Mega GPS Praxistest
Fazit Lezyne Mega GPS Praxistest
Zusammenfassung
Lezyne bietet einen guten GPS Radcomputer für sportliche Fahrer. Die neue Karte unterstützt bei der Track Navigation, bietet aber keine vollständige Navigation. Das Farbdisplay ist nicht notwendig und bietet keinen wirklichen Vorteil. Mit dem Mega XL bekommst du ein super GPS-Gerät für den Radsport.
Ich hab jetzt nicht ganz verstanden, wie ich eine Route, die ich beispielsweise in Komoot geplant habe und dann als GPX habe, auf das Gerät bekomme. Nur per Smartphone-App? Wenn ja, dann wäre das schon mal ein KO-Kriterium – was schade wäre, denn das GErät selbst ist sehr interessant.
Ja, es geht wirklich nur mit Smartphone UND Desktop. Erst musst du den GPX-Track am Computer Browser ins Lezye Root Portal hochladen. Dann am Smartphone die Tour auswählen und die Navigation starten. Umständlich und kompliziert, könnte man sagen
Also quasi: warum einfach, wenns auch kompliziert geht.
Naja, such ich halt weiter und bleib einstweilen bei Garmin.
Das liest sich, als wären die Gerät und die Funktionen drumherum in vielen Aspekten etwas aus der Zeit gefallen. Kleine Kartenausschnitte per USB aufs Gerät hochladen – das machte ich zuletzt vor 10 Jahren mit dem Garmin GPSMAP60.
ICH HABE DEN MEGA XL GPS UND ER WILL PARTOUT NICHT NAVIGIEREN. EGAL OB PER APP ODER PC, OB TCX ODER GPS, OB SELBST ODER VON LEZYNE ERSTELLTE ROUTE, DER MEGA XL SAGT IMMER „KEINE ROUTEN GEFUNDEN“, WENN ICH DEN ENTSPRECHENDEN MENÜPUNKT AUFRUFE.
AKTUELLE FIRMWARE DER APP UND DES MEGA XL IST INSTALLIERT.
HABT IHR DIESE ERFAHRUNG AUCH GEMACHT?
Nach deinen Tests überlege ich gerade, mir den Mega XL zu gönnen.
Als Alternativen stünden noch Wahoo Bolt oder Roam oder Sigma Rox12 im Raum. Wobei mir beim Rox 12 zb die Benachrichtigungen vom Handy fehlen.
Ich konnte den Mega XL jetzt testen. Mir gefällt nicht, das wenn ich eine mit Komoot erstellte Route verlasse, mich der XL nicht zurück oder neu navigiert. Ich bekomme es auch nicht hin, das ich z.B. keine Straßen nutze…Hatte ich mir besser vorgestellt!
Es gab wohl im September ein großes interessantes Firmware-Update: https://ride.lezyne.com/blogs/news/new-updater-is-live
Ich denke, damit wird das Teil erst richtig interessant. Vielleicht gönne ich es mir ja doch noch