COROS kennen die meisten von uns von deren Fitness- und Outdoor Uhren. Dort haben sie sich einen Namen mit robusten Wearables mit extrem langer Akkulaufzeit gemacht.
Jetzt gibt es den ersten GPS Radcomputer von Coros. Und auch der wirbt mit Akkulaufzeit, richtig viel Akkulaufzeit!
Transparenzhinweis:
Das Testgerät wurde mir kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
⭐ COROS DURA Highlights
Mit dem DURA platziert Coros seinen GPS Radcomputer im sportlichen Ausdauer Bereich. Ideal für Bikepacking, Ultra Langdistanz und Langstrecken Rennen wie zum Beispiel die Tour Divide.
Den Preis für den DURA hat Coros auf 289 Euro gelegt.
✔️ Technik
Das Gehäuse ist 99,5 x 60,8 x 15,7mm mm groß. Das nachgewogene Gewicht liegt bei 98 Gramm.
Gegen Dreck und Wasser ist der DURA nach IP67 geschützt.
Wasserdichte GPS Fahrradnavigation – Was bedeuten die IP-Zertifizierungen?
Navigation bei Regen. Da braucht die Elektronik schon einen guten Witterungsschutz.
In diesem Ratgeber erkläre ich dir, was es mit den IP-Schutzklassen auf sich hat und worauf du beim Kauf achten solltest.
Für die Bedienung gibt es einmal die Coros typische digitale Krone zum blättern durch Listen und zum bestätigen.
Daneben gibt es nur eine weitere Taste – Zurück / Runde unterhalb der digitalen Krone.
Zum anderen gibt es noch den Touchscreen. Den kannst du im Menü entweder immer aktivieren oder nur auf der Karte nutzen.
✔️ Display
Beim Display setzt Coros auf die aus den Uhren bekannte Technik.
Transflektives MIP Display mit 2,7 Zoll Diagonale und 400 x 240 Pixel Auflösung bei 64 Farben.
Diese Technik ist sehr gut ablesbar wenn die Sonne im richtigen Winkel steht. Aber nicht so brillant wie vom Smartphone oder Karoo bekannt. Gerade im Schatten oder bei ungünstigen Lichtverhältnissen braucht es dann eine Display-Beleuchtung. Die wird beim DURA per Helligkeitssensor gesteuert.
Insgesamt ist das Display sehr gut und ich würde es in der Liga von einem Garmin EDGE (ohne Solar) einordnen, vielleicht sogar etwas besser ablesbar.
✔️ Stromversorgung
Neben dem fest eingebauten Li-Ionen Akku, welcher per USB-C geladenen wird gibt es die charakteristische Solarzelle über dem Display.
Die ist so groß und effizient, dass bei ausreichend Sonne sogar ein aufladen vom Akku möglich ist.
Bei Sonne mit wenigen schattigen Wald-Abschnitten bin ich im Test nach 1,5 Stunden Fahrt mit den selben 63% Akkulaufzeit am Ziel angekommen.
Ein anderer Test lief über eine Stunde im Stand. Rad mit DURA im Schlafmodus einfach bei mittelprächtiger Sonne draußen im Garten stehen lassen. Ergebnis: 1% mehr Akkuladung.
✔️ GPS & Interne Sensoren
Für die Positionsbestimmung setzt Coros wie gewohnt auf einen High-End GNSS Chipsatz. Empfangen werden GPS, Galileo, GLONASS und Baidou. Dazu noch per Multi-Frequenz-Empfang.
Multi-GNSS-Multifrequenz ▷ GPS Technik erklärt
Genaue Positionsbestimmung per GPS und Co. Mit der Dual-Frequenz-GPS Technik soll das noch genauer funktionieren. Was hinter der Dual-Band Technik steckt erkläre ich hier.
Die Genauigkeit der Track Aufzeichnungen war im Test immer hervorragend. Hier mal ein Vergleich von COROS DURA und Garmin EDGE 1040:
An internen Sensoren verfügt der Coros DURA über:
- Barometrischer Höhenmesser
- Digitaler Kompass
- Beschleunigungssensor
- Thermometer
Digitalen Kompass und Höhenmesser kannst du im Menü manuell kalibrieren.
✔️ Sensoren
Externe Sensoren kannst du über Bluetooth oder ANT+ mit dem DURA verbinden.
Dieses Zubehör ist möglich:
- Herzfrequenz
- Geschwindigkeit
- Trittfrequenz
- Radar
- Elektronische Schaltung
- Shimano Di2
- E-Bike mit ANT+ LEV Profil
- E-Bike mit Shimano STEPS Motor
Maximal sind 12 gleichzeitig verbundene Sensoren möglich. Das sollte für die allermeisten reichen. Du kannst allerdings mehr Sensoren für unterschiedliche Räder im Hintergrund koppeln.
✔️ Karten
Als Kartenlieferant hat Coros MapBox gewählt.
Weltweite Karten kannst du kostenlos via WLAN auf den DURA herunterladen. Das ganze erfolgt über die Coros App auf dem Smartphone.
Das Kartenbild kann mich nicht wirklich überzeugen. Die Kontraste sind sehr gering. Insbesondere während der Navigation vermisse ich eine klare Unterscheidung zwischen Landschaft und Wegen. Hier fehlen die Zusatzlinien. Auch fehlen Straßen- und Ortsnamen.
Beim verschieben der Karte auf dem Display werden Linien entlang der Wege angezeigt. Allerdings merkt man den stromsparenden Prozessor extrem. Karte verschieben geht ganz schön zäh, unterbrochen von längeren Nachlade-Pausen.
✔️ Navigation
Bei der Zielführung setzt Coros voll auf die Navigation entlang geplanter Strecken.
Die können beispielsweise von komoot oder Strava importiert werden. Auch in der Coros App können Touren geplant werden oder als GPX-Track Import kommen.
Die Planung über Coros ist allerdings deutlich weniger komfortabel als in komoot.
Weder direkte Adresseingabe noch Sonderziele sind mit der DURA Navigation möglich.
Die Abbiegehinweise kommen rechtzeitig und deutlich am unteren Rand und als Piepston.
Beim Thema Re-Routing setzt Coros nicht auf interne Karten mit Routing Informationen sondern nutzt Google Maps über die online Verbindung des Smartphones.
Damit bist du abseits vom Mobilfunknetz komplett verloren. Auch mit dem Trekkingrad auf Feldwegen waren die Alternativstrecken nicht toll.
Lediglich in der Stadt war die Qualität des Re-Routings gut. Allerdings etwas langsam, weshalb ich teilweise schon an der berechneten Abzweigung vorbei war als die Umrechnung fertig war.
✔️ Fitness und Training
Im Bereich Trainingsplanung und geplante Workouts ist Coros ziemlich stark.
Die Coros App bietet von den Uhren bereits eine gute Auswertungen der Aktivitäten und viele Vorschläge für kommende Trainings.
Trainingspläne können von TrainingPeaks importiert werden.
✔️ Tracking und Auswertung
Der DURA zeichnet deine Aktivitäten im 1 Sekunden Rhythmus auf.
An die Aufzeichnungen kommst du nur über die Coros App auf dem Smartphone ran.
Du kannst den DURA zwar direkt per USB mit dem Computer verbinden. Da siehst du auch zwei Laufwerke, aber ich habe keine GPX oder FIT Aufzeichnungen gefunden.
Coros DURA Erfahrungen
Wenn du eine COROS Uhr hast, verbindet die sich quasi selbst mit dem DURA. Wenn du jetzt eine Aktivität auf dem Radcomputer startest, verbindet sich die Coros Uhr als Pulssensor und du siehst die vom optischen Sensor ermittelte Herzfrequenz auf dem DURA.
Im Bereich der Zusammenarbeit zwischen COROS Uhr und DURA ist für die Zukunft noch einiges zu erwarten.
Die besten COROS DURA Alternativen
In meinen Augen ist der DURA kein direkter Mitbewerber für die GPS-Radcomputer mit vollwertiger Karten-Navigation wie etwa Garmin EDGE oder Wahoo ELEMNT. Dafür ist der Teil Navigation viel zu dürftig.
Statt dessen sehe ich den DURA eher als Trainingsbegleiter. Also mehr GPS-Radcomputer statt Fahrrad-Navigation.
Fazit COROS DURA Praxistest
Fazit COROS DURA Praxistest
Zusammenfassung
Coros konzentriert sich bei seinem ersten GPS Radcomputer extrem auf ein Ausstattungsmerkmal – Akkulaufzeit. Dem wird sehr viel untergeordnet. Die Bedienung mit digitaler Krone und Touchscreen ist okay.