Garmin GPSmap 66s vorgestellt

Ein GPS Klassiker bekommt ein Upgrade. Die robuste Outdoor Navigation Garmin GPSmap 66s punktet mit großem Display, präzisem Empfang und aktuellen Connected Funktionen

Veröffentlicht: 5. September 2018
Letzte Aktualisierung: 30. April 2020
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Extrem robustest Gehäuse, Tastendedienung und präzise Positionsbestimmung.

Mit diesen Eigenschaften begeistert seit den Zeiten des legendären 60CSx die GPSmap Reihe von Garmin alle Outdoor Aktiven.

Jetzt ist es Zeit für ein Upgrade der Hardware.

Mit dem GPSmap 66 bringt Garmin den Nachfolger der GPSmap 64 Reihe. Den ausführlichen Garmin GPSmap 64s Praxistest findest du hier im Blog.

Video vom GPS Radler
[Video] Garmin GPSmap 66s vorgestellt

Garmin GPSmap 66s in der Video Vorstellung. Was hat sich bei der Hardware getan? Welche Sensoren sind möglich und noch viele andere Punkte spreche ich im Video an.

[Update November 2018]
Der ausführliche Garmin GPSmap 66st Praxistest ist jetzt online.

Garmin GPSmap 66s Hardware

Beim Anblick des Gehäuses fällt sofort die kantigere Form auf und das größere Display sticht ins Auge.

Das Display ist 3 Zoll groß und löst mit 240 x 400 Pixel auf. Somit ist der GPSmap auf dem selben Niveau wie Oregon 600/700, Edge Explore oder der alte Edge 1000.

Die Größe wird mit 16,3 x 6,2 x 3.5 cm angegeben, das Gewicht mit 230 Gramm.

Die Tasten wirken sehr vertraut, sind jetzt aber niedriger und breiter gestaltet, damit das große Display Platz findet. Die Außenmaße haben sich im Vergleich zum 64s kaum verändert.

Garmin GPSmap 64s im Vergleich zum Garmin GPSmap 66s
Garmin GPSmap 64s im Vergleich zum Garmin GPSmap 66s

Das Gehäuse wurden nach Militärstandards entwickelt und hält extremen Temperaturen, Wasser (MIL-STD-810G) und Erschütterungen stand.

An der Rückseite wird es wieder die bekannte Schiene geben. Somit sind die von GPSmap, Oregon und eTrex bekannten Fahrradhalterungen von Garmin oder Richter möglich.

Präzise Höhe im GPSmap 66s dank Barometer
Präzise Höhe im GPSmap 66s dank Barometer

An integrierten Sensoren sind 3-Achsen Kompass, barometrischer Höhenmesser mit Auto-Kalibrierung und 3-Achsen Beschleunigungssensor  verbaut. Zusätzliche Sensoren (z.B. Puls oder Trittfrequenz) können per ANT+ gekoppelt werden.

Die Position wird über die Quad-Helix-Antenne mit den Sat-Systemen GPS, GLONASS und Galileo bestimmt.
Ob auch wie bei den bisherigen Geräten nur max. zwei Systeme gleichzeitig zum Einsatz kommen können wird der Test zeigen. Hier kannst du schon mal meinen Garmin Galileo Kurz-Test anschauen.

Der interne Speicher ist 16 GB groß und kann per microSD Karte erweitert werden.

Zur Stromversorgung dienen zwei Mignon Batterien oder Akkus. Alternativ auch wieder das Garmin Akku-Pack.

Die Batterielaufzeit beträgt im GPS-Modus bis zu 16 Stunden und im neuen Expeditionsmodus bis zu einer Woche.

Für die Navigation können 10.000 Wegpunkte in 250 Routen gespeichert werden. Das TrackLog umfasst 20.000 Punkte. 250 GPX-Tracks können zur Navigation bereitgehalten und 300 Aktivitäten abgelegt werden.

GPSmap 66s oder GPSmap 66st?

So wie ich das aktuell sehe ist der einzige Unterschied zwischen dem 66s und dem 66st die integrierte TopoActive Europakarte.

TopoActive vs Topo Deutschland bei 200m
TopoActive vs Topo Deutschland bei 200m

Diese Karte kennen wir bereits vom eTrex Touch bzw. Oregon 750t. Direkt zum TopoActive Vergleichstest.

Da ist sie absolut brauchbar. Während beim 64er der Aufpreis für das T-Modell reine Geldverschwendung war, kann man hier getrost zum 66st greifen. Kein Aufwand mehr für selbst zu installierende Karten und zwei Updates pro Jahr sind den Aufpreis wert.

Online Funktionen GPSmap 66s

Den Kontakt zur Außenwelt stellen die WLAN und Bluetooth Schnittstellen her. Der Funktionsumfang enthält Smart Notifications, Active Weather, Live & GroupTrack und
Geocaching Live und die Verbindung zu Garmin Connect.

Die erweiterte Wetter-Funktion vom GPSmap 66st
Die erweiterte Wetter-Funktion vom GPSmap 66st

Zusatzfunktionen können per Connect IQ Funktionen nachgerüstet werden. Etwa die Apps von komoot oder Wikiloc.

Die vom Oregon bekannte Wetter Funktion wurde um Live-Wetter-Radar erweitert. Für einen noch detaillierteren Überblick erstellt das GPS-Gerät Wind- und Temperaturkarten.

Der GPSmap 66 ist mit dem Garmin inReach Mini kompatibel. Notruf absetzten oder mit Familie und Freunden kommunizieren geht dann auch in der Wildnis per Zwei-Wege-Text-Kommunikation via Iridium Satellitensystem.

Garmin Explore App

Mit der GPSmap 66-Serie stellt Garmin die neue Desktop- und Smartphone-Applikation Garmin Explore vor. Damit soll das Planen, Verwalten und Teilen von Wegpunkten und Touren möglich sein. Routen und Karten können auf das Smartphone geladen werden und stehen im Anschluss auch offline zur Verfügung.

Garmin Explore Portal und App im Praxistest

Neben dem online Portal Garmin Connect gibt es noch Garmin Explore als App und im Web. Im Review zeige ich, wie Routenplanung, Track Verwaltung und Synchronisation im Outdoor Tool funktionieren.

Mit Wireless Sync soll ein direkter Austausch von Tourdaten zwischen Smartphone und Garmin möglich sein.

Garmin Explore App
Garmin Explore App
Garmin Explore?
Garmin Explore?

Wird Garmin Explore der Nachfolger von Garmin BaseCamp (Mobile)?

Oder kommt das Tool von den InReach Modellen? Für diese Kommunikationsgeräte gibt es bereits ein Portal mit dem Namen Explore.

Preis und Verfügbarkeit GPSmap 66s

Den Garmin GPSmap wird es ab Q4 2018 im Handel geben. Also irgendwann ab Oktober bis Silvester

Der GPSmap 66s wird 400 Euro kosten.

Den GPSmap 66st wird es für 450 Euro geben. Die eingebaute routingfähige TopoActive Europakarte kostet somit einen moderaten Aufpreis von 50 Euro.

Hier schon mal das Garmin Produkt-Video:

GPSMAP 66-Serie - GPS Outdoor-Navigationsgerät für professionelle Ansprüche

Durch Klick auf das Video wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt und Nutzerdaten an Google gesendet Datenschutzerklärung von YouTube

Persönliche Einschätzung

Ganz wichtig ist der große Update-Sprung beim Display. Von 2,6 Zoll auf 3 Zoll ist die Größe angewachsen.

Man könnte den GPSmap 66s fast als „Oregon mit Tastenbedienung“ bezeichnen. Display ist identisch, Online Funktionen wie beim Oregon und statt Touchscreen eine Tastenbedienung.

Besonders gespannt bin ich auf das Garmin Explore Portal mit App. Kann es das vernachlässigte BaseCamp ablösen und ersetzen?

Ich werde versuchen so schnell wie möglich ein Testgerät für einen ausführlichen Praxistest zu bekommen.

Was sagst du zum neuen Garmin GPSmap? Wäre das ein GPS-Gerät für die Navigation am Fahrrad und auf Wanderungen? Schreib mir deine  Meinung in die Kommentare.

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47 Gedanken zu „Garmin GPSmap 66s vorgestellt“

  1. Die neue Hardware finde ich top, lässt keine Wünsche offen! Dann noch eine App zum übertragen von .gpx finde ich super. Wollte mir erst noch ein Windows Tablet kaufen. Dann lieber jetzt ein neues GPSmap.

    Nur eins noch:
    Das GPSmap 66s wird perfekt wenn es endlich Richtungspfeile im Track anzeigt!

    Antworten
  2. Super, dass Garmin dem robustesten und zuverlässigsten Fahrradnavi einen würdigen Nachfolger beschert. Die Tastenbedienung funktioniert am Fahrradlenker bei allen Wetterbedingungen einfach am besten. Bin gespannt auf einen ersten Test insbesondere in Verbindung mit der Explore App. Danke Matthias!

    Antworten
  3. Wenn das Gerät Garmin Explore, Tracknavigation wie beim Edge 1030 und Gps+Glonoss+Galileo gleichzeitig bietet ist es ein Top Gerät .
    Die Frage zum verbauten GPS Chipsatz ist allerdings noch offen. Wenn es sich nur um ein Software Update des verbauten 2 fach GNSS Empfänger handelt kann man auch im Abverkauf ein GPS Map 64 s kaufen.

    Antworten
    • GPS Chipsatz verräht Garmin traditionell nicht
      Es werden keine drei Systeme gleichzeitig zu nutzen sein. Das sagt bereits das Handbuch.
      Vergesse den größeren Bildschirm nicht beim Vergleich. Der ist für viele wichtiger als möglicherweise minimal besserer GPS Empfang. Und mehr Systeme kosten mehr Strom.

      Antworten
      • Wichtig wäre die Tracknavigation und ein Planungstool das man auch unterwegs mit Android tablet nutzen kann. Ob 2,6 zoll oder 3 zoll große Fortschritte bei der Ablesbarkeit gibt ist eine Frage des Alters. Vor 12 Jahren bin ich auch noch mit einem Etrex legend durch das Gelände gestolpert. Wenn es sich beim Empfänger nur um ein Softwareupdate handelt können mit dem 1 Frequenz Empfänger nach Fertigstellung von Galileo aus 3 m Umkreis 2 m Umkreis werden. Wenn man einen modernen Broadcom 47755 Empfänger verbaut hätte wäre Stromsparen und ein besserer Empfang möglich. Den hat Broadcom bereits vor 1 Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt.

        Wolfgang Breuer

        Antworten
  4. Ich benütze im internationalen Umfeld hin und wieder den 60Cx, meist aber den Montana oder ETREX 30. Die Vorstellung des 66s kling vielversprechend – gerade Antenne (der beste HF-Verstärker überhaupt) und Tasten begrüße ich ausdrücklich!
    Die Nutzung von Galileo finde ich europäisch super! Ich hoffe der 66s hat genug Ressourcen für ein flüssiges Routing!
    Alle GPS-Geräte sind jedoch nur einen Bruchteil wert, ohne vernünftige, funktionierende Verwaltungs- und Planungssoftware für meinen Mac – aktuelles BaseCamp 4.70 mit MapInstall würden mich definitiv im Moment von einem Kauf eines 66s abhalten.

    Antworten
  5. Hab 2006 mit dem 60CSX begonnen die Tasten waren nach sechs Jahren nicht mehr zu lesen, 2011 auf den 62S umgestiegen. Hier haben sich die Tasten nur an den Kanten abgenutzt, aber der Gummi um das Gerät ist fast durch. Beim Ein/Aus-Schalter musste ich schon Tappen. Da kam die Elektronik zum Vorschein.
    Schön das es einen Nachfolger gibt.
    Bin schon auf den Test gespannt.
    – sind die Tasten haltbarer (okay das zeigt sich erst in etlichen Jahren)
    – ist das Display gehärtetes Glas oder Kunststoff
    – der Positionszeiger scheint auch auf die Größe des 60er geschrumpft zu sein
    – wird das Gerät wie ein Datenspeicher behandelt am PC (62/64) um die Daten auszulesen (hier kann ich QMapShack empfehlen)
    – kann er auch mit eigenen Wegpunktsymbolen umgehen

    Sollte mein 62S wegen der kaputten Gummierung einen Wasserschaden nehmen, wird dies vermutlich mein neues Gerät.

    Antworten
  6. Hallo zusammen, hatte weiter oben schon einmal gefragt, aber keine Rückmeldung erhalten. Kann mir jemand sagen, ob ich in einem der Datenfelder auch die aktuelle Steigung in % ablesen kann?

    Danke und Gruß

    Antworten
  7. Habe noch eine Frage zu einem Ant+ Sensor.

    Ist bekannt, ob ausser dem garmineigenen Trittfrequenz Geber auch Geräte anderer Hersteller unterstützt werden? Habe aktuell noch einen 64er, da funktioniert das leider nicht.

    Danke und Gruß

    Antworten
  8. Hallo. Mir war der 64er am Motorrad ohne Stromversorung oft zu dunkel. Was meinst Du, hat der 66er ein helleres Display?

    Zweite Frage, wie ist die allgemeine Geschwindigkeit im Vergleich zum 64er? Besondern die Karte könnte einen „boost“ gebrauchen.

    Antworten
  9. Die erste Vorstellung im Vedio war wie üblich professionel, informativ aber etwas ernüchternd. Frage: Bleibt die Schnittstelle zum Mac / PC das Programm BaseCamp? Wenn ja wan kommt ein Update?

    Antworten
  10. Hallo ich bins schon wieder, ich habe eben eine Mail von Garmin bekommen, dass der Garmin 66s nun bestellbar ist. Auch für die App Garmin Explore ist der Download wohl verfügbar: Plattform iPhone / Android. Was soll nun auf der PC-Plattform Win oder Mac laufen? Wie komme ich Karten vom Mac auf den Garmin, wie archiviere ich meine Tracks, wie plane ich Touren? BaseCamp liegt weiterhin nur in der fehlerhaften Version 4.70 vor ( ich bin nun wieder auf Ver 4.6 zurück gegangen).

    Antworten
  11. Hallo! Dreht sich die Anzeige wenn man den Garmin 66 auf die Längsseite dreht? Derzeit benutze ich ein Oregon und kann zB beim Kajakfahren das Gerät relativ stabil vor mir auf die Seite legen, so dass ich immer die Position ablesen kann.
    Falls die automatische Drehung nicht vorgesehen ist, kann man das manuell zB mit zusätzlicher Software machen?

    Antworten
  12. Hallo, der Edge 1030 rechnet aus dem .gpx track eine routingfähige Tour (im Garmin-Jargon nennt sich das dann „Strecke“), die Oregon 7er können das nicht. Aber bringt der GPSMAP 66er diese Funktion mit? Danke für die Antwort, die meine Kaufentscheidung davon abhängig macht!:)

    Antworten
  13. Gibt es beim 66er immernoch die Begrenzung von 500 Trackpunkten beim Import eines Tracks? Ich habe ein 60er und das würde das 66er ziemlich attraktiv machen, wenn endlich diese Begrenzung gefallen wäre.

    Danke!

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  14. Habe heute den GPSMAP 66st von Garmin geliefert bekommen.
    Toll, reiht sich qualitativ in die Reihe meiner bisherigen GPSMAP Geräte ein und ist sogar noch etwas intuitiver als die bisherigen 60, 62, 64 Geräte.
    Display ist super, meines Erachtens sogar noch ein Tick besser als beim 64st

    Toll, jetzt sind endlich WLAN/ Bluetooth Features wie beim Garmin Edge 1030 dabei
    Allerdings gibt es noch keine komoot IQ APP, aber darauf kann ich auch verzichten, wenn ich dafür wieder die geliebten GPSMAP Features habe..
    Was mich noch mehr interessiert, ob man auch mit der Lenkerfernbedienung halbwegs sinnvolle Funktionen steuern kann und ob die Sensoren auch wie beim Edge 1030 aufgezeichnet werden

    Antworten
  15. Habe heute erstmailg erfolgreich die Garmin Forerunner 935 mit der Explore App gekoppelt, hurra! Konnte prompt meine über Komoot geplanten und auf der Uhr befindlichen Tracks in die Garmin Explore App „hinein synchronisieren“. Ergebnis: Ich kann die Tracks auf dem Smartphone in der App offline aufrufen und nachfahren, nachwandern, etc.! Fazit: ohne Besitzer der GPSMAP 66er oder Instinct-Serie zu sein, kann ich also auch bestinmte weitere Endgeräte koppeln. Ich hoffe auf den erweiterten Funktionsumfang in naher Zukunft, da sich dieser momentan noch in Grenzen hält! Falls auf diesem Wege jemand Jemand an meinem Etrex 35t interessiert hat, gebe ich günstig ab!:) Gruss, Mirko!

    Antworten
  16. Hallo, hat jemand schon Erfahrungen zur Kopplung des GPSMAP 66s mit Komoot? Funktioniert das oder ist es nur bei den Edge und Oregon Geräten möglich?

    Danke und Gruß

    Ingo

    Antworten
  17. Komoot liefert hier nach Neuerscheinung der Garmin Geräte nach und versorgt die Wearables und Navis zeitversetzt mit der Software! Dies war auch schon bei der Fenix-Plus Serie zu beobachten!

    Antworten
  18. Hallo Matthias,

    bin schon ganz gespannt auf deinen Praxistest des 66er. Bist du schon dabei?
    Halte mich noch mit dem Kauf zurück ohne (d)einen aussagefähigen Praxistest.
    Hat die TopoActic Europa Karte eigendlich Höhendaten wie die Topo Pro und ein 3D view, also
    die Schattierungen bei starker Steigung?

    Antworten
  19. Hallo liebe Leute,

    hier meine bisherigen – eher enttäuschenden – Erfahrungen mit dem gpsmap 66s:

    – Adresssuche funktioniert nicht.

    Mit den gleichen Karten funktioniert sie auf meinem älteren 62s tadellos. Selbst mit der original SD-Card mit der Topo Transalpin + funktioniert die Adresssuche beim 66s nicht. Suche ich nach POis, Städte, Einkaufen, Restaurants usw. funktioniert alles, nur eben nicht die Adresssuche.

    – Ein einziges Trauerspiel sind m.E. die Möglichkeiten der Drahtlosverbindungen. Also wlan, Bluetooth und ANT+.

    Nach meinem Verständnis dient wlan und BT hauptsächlich dem Zweck, Daten zwischen meinen Geräten schnell und unkompliziert drahtlos zu übertragen. Also beispielsweise mal eben von meinem Tablet od. Smartfon eine gpx-Datei drahtlos aufs garmin zu übertragen. So habe ich bislang den Hauptzweck dieser Standards gesehen. Aber was macht garmin daraus? Über wlan oder BT ist es nur möglich, über ein geeignetes Smartfon (quasi als router) ins Internet bzw. die garmin-cloud zu gehen.

    Dort stehen dann auf Garmin-Connect oder Garmin-Explore Dinge zur Verfügung, die ich für ein outdoor-Navi kaum gebrauchen kann oder die derzeit schlicht gar nicht funktionieren. Will ich beispielsweise eine sogenannte “Strecke” aus Explore direkt aufs 66s zu schicken (bei mir kommt derzeit immer nur die Meldung: “Gerät unterstützt keine Strecken”). Auch aus Garmin-Connect konnte ich bislang nichts direkt aufs 66s übertragen.

    Zu ANT+ ist folgendes zu sagen: Dies ist ein von Garmin vor längerer Zeit selbst entwickeltes Übertragungsverfahren. Der Datenaustausch zwischen meinem alten 62s und dem 66s funktioniert reibungslos. Nun ist es aber so, das auch die allermeisten Smarties über ANT+ verfügen. So wäre es eigentlich naheliegend, dass man evtl. über diesen Übertragungsweg z.B. mal eine kleinere gpx-Datei zwischen dem garmin u. dem Smartfon hin- und herschaufeln könnte. Aber auch das geht natürlich nicht. Wäre auch zu schön gewesen.

    Über zahlreiche andere Probleme, Abstürze und Ungereimtheiten mit dem Gerät wurde ja bereits von vielen anderen in den einschlägigen Foren berichtet.

    Ich habe bisher zweimal mit dem Support geredet. Am Ende dieser Gespräche hatte ich das Gefühl, dass ich meinen Gesprächspartner bei Garmin mehr trösten und aufmuntern musste als er mich. Denn es kam immer wieder zu Sprache, dass er mich und meine Beschwerden, Anliegen und Vorschläge durchaus nachvollziehen könne. Er selbst verstehe die Firmen-Politik nicht mehr. Es sei ihm aber nicht möglich, auch nur eines meiner Probleme zu lösen, da alles in den Händen der amerikanischen Entwickler liege. Deutschland spiele für diese Leute nur eine untergeordnete und unbedeutende Rolle. Drüben laufen die Dinge eben anders als bei uns. Zu guter letzt hat er darauf hingewiesen, dass von den deutschen Kunden viel zuwenig Protest und Druck ausgeübt wird. Aber nur dieses würden unsere amerikanischen Freunde verstehen.

    Wie groß muss der Leidensdruck bei uns deutschen Kunden eigentlich noch werden, bis wir Garmin endlich mal den gehobenen Mittelfinger zeigen? Also steht auf!!

    Gruß

    Klaus

    Antworten
    • Danke für deinen Erfahrungsbericht. Nur eine Anmerkung zu ANT. Dieses Protokoll ist für den Empfang von Daten der Fitness Sensoren entwickelt worden. Für den schnellen Austausch von GPX-Daten wäre Bluetooth zuständig. Das verhindert Garmin aber leider bewusst.

      Antworten
      • Hallo Matthias,

        ich habe gerade festgestellt, dass du zwischenzeitlich ja einen ausführlichen und erfreulich objektiven Praxis-Test zum 66s durchgeführt hast. Dein Bericht hierzu ist ebenfalls sehr gelungen und lesenswert. Danke dafür!

        Natürlich hast du mit deiner Anmerkung zu ANT recht. Mir ging es aber nur darum, darauf hinzuweisen, dass der Austausch zwischen Garmin-Geräten mit den Optionen „senden/empfangen“ offensichtlich gut funktioniert – jedenfalls zwischen meinem 62s u. dem 66s. Zwischen den Garmins u. meinem ANT-fähigen Smartfon geht aber nichts. Das liegt wahrscheinlich daran, dass garmin schon immer versucht, andere Geräte auszuschließen. Eine Übertragung mittels ANT wäre sicherlich auch nur eine Krücke (bei 20KB/s) – aber immerhin etwas.

        In deinem Bericht beurteilst du die Hardware als sehr gut und robust. Dem stimme ich weitgehend zu.
        Allerdings bleibt es in der Garmin-Werbung m.E. fraglich, ob die dort beworbenen MIL-Standards tatsächlich eingehalten sind (mithin eine Prüfung stattgefunden hat) oder ob die Standards nur angestrebt wurden.
        Das ist schon ein Unterschied.

        Allzu robust hat sich mein 62s leider nicht gezeigt. Nach nun 4 Jahren ist der Gummiabrieb an den Seitenteilen so groß, dass sich das Teil kaum mehr weiterverkaufen lässt. Na ja, für das neue 66 werde ich mir diesmal wohl eine Schutzhülle besorgen.

        Übrigens: Auf dem Foto von dir, wo du gerade einen Akku aus der Halterung löst – ist dir da nicht gleich der Fingernagel abgebrochen? Denn seit dem 60iger Modell ist es garmin nicht gelungen, das Batteriefach akku-tauglich zu gestalten. Da Akkus geringfügig größer sind als die AA Batterien, ist das einsetzen und herausnehmen der Dinger m.E. eine Zumutung. Bei meinem 62s ist im Laufe der Zeit eine Kontaktnase durch zu starken Druck/Biegung abgebrochen. Der Support würde höchstwahrscheinlich auf Nachfrage daraufhinweisen, dass ja auch nur AA Batterien vorgesehen sind … LOL

        Mit dem Support bin ich übrigens zu meinem „Adresssuche-Problem“ wie folgt abgespeist worden: Nachdem ich dem Support-Menschen gesagt habe, dass ich den freien Speicherplatz (ca. 3GB) auf meiner originalen „Topo Transalpin + pro“ sd-Karte für meine eigenen Daten (keine Karten, nur gpx-tracks) nutze, war dem Menschen die Ursache natürlich sofort klar: Meine Zweckentfremdung der sd-Karte – was anderes fiel ihm nicht ein. Ich habe die sd-Karte in mein altes 62s eingelegt und wie nicht anders zu erwarten: Alles – auch die Adresssuche funktioniert einwandfrei. Was für Irrsinn!!

        Funktioniert die Adresssuche eigentlich bei dir und den anderen Forenteilnehmern?

        Gruß

        Klaus

        Antworten
  20. Hmm, meine Erfahrung seit GPS12 ist, das bei Garmin gut Ding eine Weile braucht.
    Die proprietäre Embedded Betriebssystem- Technologie bei Handheld GPS Geräten erfordert halt tatsächlich mehr know-how, als das entwickeln einer Smartphone App auf Basis von Framework Designer-Entwicklungsumgebungen. Das ist natürlich keine Entschuldigung, aber das ist bei Systemen die ich früher entwickelt habe auch nicht anders gewesen.

    Die Entwickler, Programmierer und Service-Architekten mit dem Verständnis zu GeoInformations- Services und deren Handhabung sind rar
    Einige Entwickler haben sich mittlerweile weiterentwickelt und die junge nachkommende Generation hat keine Lust mehr auf Hochsprachen und mathematische Abhandlungen. Wenn man nicht gerade Mathematiker / Physiker / Entwickler mit Hang zur alternativen Bewegung oder ein(e) maritime Bergfex hat, die sich auch mit dem Thema identifizieren, wird die Integration von neuen Features immer schleppend vorangehen.
    Leider gehen diese Leute heute lieber zu IT Sicherheitsfirmen, in die Forensik oder eben dorthin wo man das doppelte verdienen kann.

    Ich hab mir auch den neuen GPSMAP 66 geholt und jedes mal muss man wieder etwas umdenken, was mir mit zunehmenden Alter auch immer schwerer fällt Aber Rückblickend kann ich sagen, dass es so scheint, als würde die 66er Serie wieder an die guten alten 60cs Zeiten anknüpfen und jetzt zusätzlich mit zeitgemäßen Sync Optionen wie WLAN und / oder Bluetooth Smartphone.

    Klar ist der GPSMAP 66 aktuell nicht auf dem Niveau wie der Edge 1030, wo die Integration mit der Connect App am Smartphone / PC ja schon ganz gut funktioniert.
    Das ist wahrscheinlich dem geschuldet, das die Jungs von der Edge Entwicklung nichts (oder nicht so viel) mit den Entwicklern der GPSMAP Serie zu tun haben. GPSMAP bildet halt auch Teile der Avionik, maritimen Elementen und generellen Geo-Informationsfunktionalitäten ab. Bei den Bike Computern gibt es wahrscheinlich mehr Enthusiasten, die sich auf „Bike“ spezialisieren können.
    Ich bin auf jeden Fall guter Hoffnung

    Hoffe nur, das der GPSMAP irgendwann auch mal eine Strecke fix in die Karte einblenden kann, und wenn die Garmin Fernbedienung (die eigentlich für die Edge 10xx Serie gedacht ist auch auf dem GPSMAP funktioniert, wird alles gut.
    Die Explore App wird sicherlich auch irgendwann. Garmin Connect war am Anfang auch grottig
    Vg
    Marc

    Antworten
  21. @ Marc! Ich verbringe mich vor Dir und danke Dir für den qualifizierten Kommentar!

    Bin auf dem Wahoo Element Bolt unterwegs. Für Radreisen nehme ich aber den mittlerweile wunderbaren Etrex 35. Wahoo Fitness hat mit dem Android-betriebenen Musterknaben Element alles richtig gemacht hat. Habe aber gerade beim Garmin gemerkt, dass er flexibler (Karten, verschiedenste Einsatzgebiete etc.) konfigurierbar und vor allem von Update zu Update besser wird. Konnte mich mit der Forerunner 935 Uhr auch schon von der Explore App überzeugen. Beide, GPSMAP 66 und auch die Explore App werden bald ein schlagkräftiges Duo sein! Wenn sie doch nur die Tracknavigation aus der Edge-Serie übernehmen würden!:) Statt drauzuhauen, braucht es ein wenig Zeit! Also Geduld mit Garmin! VG Mirko

    Antworten
  22. Hallo, habe mir vor kurzem das GPSMAP 64S gekauft. Sofort bereut, dass ich nicht das ST gekauft habe und die TOPOActive V4 Europe Karte nachinstalliert. War im Angebot von Garmin unterm Strich sogar billiger.
    Am meisten gefreut habe ich mich über die deutlich verbesserte Grafik, die beim 64er inakzeptabel und sogar schlechter als beim Etrex war. Sehr schön ist auch das größere Display das man allerdings mit einem spürbaren Gewichtszuwachs gegenüber dem 64er erkauft. Verschlechtert hat sich die Kombination von Kartendarstellung mit Datenfeldern. Beim 64er konnte man zwischen 2 oder 4 kleinen Datenfeldern oben in der Karte wählen. Beim 66er geht nur ein großes Feld oder 4 kleine Felder. 2 Felder würden aber für die meisten Zwecke völlig reichen. 4 Felder nehmen zu viel von der Karte weg. Vielleicht ändert das Garmin noch. Unter dem Strich ist das 66er aber eine deutliche Verbesserung gegenüber dem 64er und aus meiner Sicht sehr zu empfehlen

    Antworten
    • Da stimme ich zu! Insbesondere die Verschlechterung durch die nicht änderbaren Datenfeldern gefällt mir gar nicht. Eine Supportanfrage per Mail bei Garmin wurde nicht beantwortet. Scheint dort Standard zu sein, denn es ist nicht die erste Anfrage, die nicht beantwortet wurde. Werde Anfang Januar den Support anrufen. Mal sehen, ob es dann was zu berichten gibt.

      Grundsätzlich gefällt mir das 66st aber sehr gut. Bin – bis auf festen Datenfelder – zufrieden mit dem Gerät, besonders, wenn ich an die Vorgängermodelle denke-

      Antworten
  23. Ich habe mir den 66 s wegen dem größeren Display gekauft.
    Brauche ihn zum geocaachen.
    Leider hat er 1grosses datenfeld.was sehr gross ist .dann kann ich nur noch 4 datenfelder wählen.die dann aber auch sehr gross sind,sodas der Rest der Karte noch kleiner ist als bei der 64….wenn ich 2 Felder auswählen könnte ,wie beim 64 wäre die Karte etwas größer, aber so…..sehe ich beim Radeln weniger als vorher.😡
    Gibt es dafür eine Lösung????

    Antworten
  24. Das mit der Aufteilung der Datenfelder beim 66er ist gegenüber dem 64er ein echter Rückschritt.
    Ich habe schon mehrfach bei Garmin angerufen und auf die Verschlechterung hingewiesen…..
    Genauso ärgerlich ist, dass die Routingfunktion der TopoActive Karten für Auto und Motorrad still und leise abestellt wurde.
    Jetzt gibt´s fürs Autofahren mit der TopoActive Karte (gilt für alle Geräte) nur noch Luftlinienrouting.
    Routing ist mit der TopoActive Karte ist nur noch für Outdoor Aktivitäten verfügbar.
    Die Kopplung von Handy und dem 66er Garmin geht nicht mehr wie beim 64er total easy über Bluetooth Kopplung sondern nur noch über die App Garmin Connect. Diese Kopplung ist aber launisch und funktioniert mal und mal eben nicht.
    Die Bluetooth Kopplung mit dem Handy ist für viele Hersteller ein sicher und einfach funktionierendes System. Für Garmin offensichtlich nicht. Garmin ist gelobt zumindest bei diesem Problem, in Zukunft über ein Update eine verbesserte Bluetooth Kopplung. Bin sehr gespannt, ob Garmin auch mal was ab 66er verbessert und nicht nur verschlimmbessert…..

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