Stages bietet mehr als nur Leistungsmesser.
Nach dem sehr rudimentären Stages Dash, der jetzt als Stages Dash L10 als günstiges (150 €) Einsteigergerät im Angebot bleibt, präsentierte Stages zwei Dash Geräte mit Farbdisplay und erweiterten Funktionen.
In diesem Review schaue ich mir den größten Stages Dash an. Der L50 ist als Quer-Gerät ausgelegt. Bei den Funktionen besteht aber kein signifikanter Unterschied zum etwas kleineren Stages Dash M50.
Transparenzhinweis:
Das Testgerät wurde mir kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
Hardware und Lieferumfang
Geliefert wird der Dash zusammen mit einer richtig stabilen Halterung aus Metall für Lenker mit 31,8 mm. Die passt aber nur auf diese Lenker. Es gibt keine Adapter.
Das gesamte Gehäuse ist 85 mm breit, 73 mm hoch und 20 mm dick. Dabei wiegt der Dash ohne Halterung (nachgewogene) 127 Gramm.
Im Prinzip ist der L50 für quer Montage konstruiert. Dann liegen die vier Knöpfe unter dem Display optimal in Reichweite. Du kannst ihn zwar im Hochformat montieren, finde ich aber weder schön noch praktisch in der Bedienung.
An der linken Seite gibt es noch den Power Knopf. Der fiel im Test mit einem sehr schlechten Druckpunkt auf. Gut dass man den relativ selten braucht.
Die Stromversorgung übernimmt ein fest eingebauter Li-Ion Akku. Geladen wird über die microUSB Buchse auf der Rückseite.
Laut Stages soll eine Akkuladung für bis zu 14 Stunden reichen.
In der Praxis kam ich auf eine Akkulaufzeit von gut 10 Stunden. Dabei war immer mindestens ein ANT+ Sensor verbunden und die Helligkeitsregelung auf Auto gestellt.
Display vom Stages Dash
Stages nennt das 2,75 Zoll große Display „Everbrite„. Und das stimmt wirklich. Die Ablesbarkeit ist immer gigantisch gut.
Egal ob in der Dämmerung oder in der prallen Sonne, der Dash ist immer problemlos ablesbar.
Mit dafür verantwortlich ist die sehr gut funktionierende automatische Helligkeitsregelung.
Im Vergleich mit Garmin und Wahoo ROAM würde ich das Stages Dash Display knapp vor dem Wahoo an der Spitze sehen.
Einrichtung und Bedienung
Bedient wird der Dash unterwegs über die vier Tasten unter dem Display und dem Power Button an der linken Seite. Einen Touchscreen gibt es nicht.
Die Einrichtung der Datenseiten auf dem Gerät ist möglich, macht aber keinen Spaß.
Beste Erfahrungen mit der Einrichtung habe ich auf dem Computer im Stages Link Online Portal gemacht.
Da kannst du alle Datenseiten und sonstigen Einstellungen genau nach deinen Vorstellungen einrichten und anschließend per Smartphone App oder Stages Software vom Computer auf den Dash übertragen. Das Computer Programm Stages Sync wirkt allerdings wie ein Relikt aus Windows 98 Zeiten
Für ein Firmware Update kopierst du die Datei von der Stages Update Webseite am besten direkt ins Root Verzeichnis vom Dash und startest ihn dann neu.
Stages Link App
Als Ergänzung gibt es die Stages Link App kostenlos für Android und iPhone.
In der App geht es hauptsächlich um Trainingsplanung, Auswertung und Sync zwischen Stages Link Portal und Dash.
An einer einfachen und intuitiven Bedienung muss Stages dabei aber noch arbeiten.
Außerdem nistet sich die Stages Link App sehr aggresiv im Android System ein und bleibt immer in der Statuszeile aktiv. Ein komplettes Schließen ist nur über die App-Einstellungen möglich.
Sensoren am Stage Dash
Neben den Stages eigenen Leistungsmessern kannst du alle möglichen weiteren Fitnesssensoren mit dem Dash koppeln.
Dazu stehen die Protokolle Bluetooth und ANT+ zur Auswahl. Insgesamt kannst du 14 ANT+ Sensoren und 12 Bluetooth Sensoren koppeln.
Über das Hauptmenü geht es direkt zur Sensor Verwaltung.
Das tolle: du kannst getrennt nach Bluetooth und ANT Sensoren suchen. Gerade bei den Dual Sensoren ist das praktisch um sicher die gewünschte Funkstrecke aufzubauen.
Im Test habe ich folgende Sensoren erfolgreich gekoppelt:
- Trittfrequenz – Wahoo RPM per ANT (zum Praxistest)
- Herzfrequenz – Polar H10 per ANT (zum Praxistest)
- Geschwindigkeit – Garmin Speed 2 per ANT
- Herzfrequenz – Wahoo TICKR per ANT (zum Praxistest)
- Leistung – Yamaha eBike per Bluetooth (zum Praxistest)
- Radar – Garmin Varia Radar RTL516 (zum Praxistest)
Das ganze Thema Sensoren koppeln finde ich selbst bei Tastenbedienung gut unterwegs zu machen.
Karten im Stages Dash
Der Dash ist mit Karten von ganz Europa ausgestattet. Andere Länder kannst du installieren wenn du durch Löschen Platz schaffst. Wie oft und auf welchem Weg es Updates der Karte geben wird weiß ich noch nicht.
Navigation mit Stages Dash
Die Navigationsmöglichkeiten sind recht begrenzt. Du kannst Strecken auf das Gerät laden und nachradeln.
Alles ist aber auf sportliche Trainings ausgelegt. Du fügst eine Strecke, im Online-Tool als Kurs bezeichnet, dem Kalender einem Tag hinzu. Oder du ziehst deine Lieblingsstrecken auf die Favoriten. Damit sind sie immer auf dem Gerät verfügbar.
Noch ist für die ganze Streckenverwaltung und Organisation der kostenpflichtige Stages Premium Zugang erforderlich. In Kürze soll zumindest der Abschnitt Strecken & Kurse kostenlos dabei sein. Aktuell kannst du dich noch an den Support wenden. Die schalten dich dann schon jetzt dafür frei.
Stages akzeptiert Dateien im Format GPX, FIT und TCX zum Import.
Am einfachsten geht der Strecken-Import aber indem du den Dash mit dem Computer verbindest und die Datei in den Ordner add_files kopierst.
Leider bietet Stages keine Umwandlung von Tracks in Routen mit Abbiegehinweisen. Nicht mal über die Stages Link online Plattform.
Abbiegehinweise sind zwar möglich, aber nur wenn du die Tour im Stages Link Online Portal planst oder die importierte FIT-Datei diese Information bereits enthält.
Die erscheinen dann als Overlay egal auf welcher Aktivitätsseite du gerade bist.
Aktuell ist mir da nur ein Routenplaner bekannt, der so etwas anbietet.
Bei RideWithGPS Premium kannst du Strecken mit Abbiegehinweisen planen und als FIT Datei runterladen.
Egal ob mit oder ohne Abbiegehinweise – unterwegs bekommst du eine extrem übersichtliche Karte angezeigt.
Darauf die Strecke als deutlich erkennbare Linie – zusätzlich wird die Fahrtrichtung mit Pfeilen angezeigt.
Am unteren Ende siehst du noch das Höhenprofil mit deiner aktuellen Position und farblich getrennt nach absolvierter Strecke und vor dir liegender Strecke.
Verlässt du die Strecke bekommst du einen Hinweis. Mehr nicht. Keine Neuberechnung.
Die Stages Navigation ist gut für alle, die einfach nur einer Track-Linie nachfahren möchten – Wie bei den Garmin Outdoor Geräten, nur übersichtlicher.
Aber Stages sollte die Streckenverwaltung im Stages Link Portal klar von den Trainingseinheiten trennen und importierten Tracks Abbiegehinweise hinzufügen.
Training & Workout mit Dash L50
Als extrem sportlicher GPS-Radcomputer lag der Fokus bei der Entwicklung vom Dash ganz klar auf strukturierten Workouts. Stages Link, die Online-Plattform ist sehr nahe an Today’s Plan angekoppelt. Damit werden Trainingspläne erstellt, geplant und Workouts durchgeführt und ausgewertet.
Ich bin im sportlichen Training überhaupt nicht zu Hause und kann zur Trainingsplanung und der Unterstützung durch das Today’s Training Portal nichts sagen.
Nur soviel zur Aufzeichnung: Am Anfang der Tour im Hauptmenü eine Strecke oder ein Training auswählen und das Workout starten.
Einfach so eine Aufzeichnung starten und frei fahren ist natürlich auch möglich.
Am Ende der Tour landet die Aufzeichnung in deiner Fahrthistorie. Die erreichst du über das Hauptmenü oder nach einem Sync über das Stages Link Online-Portal.
An die FIT-Datei kommst du sehr einfach auch direkt per USB ran. Du findest sie im Ordner /activities Monatsgenau abgelegt.
Das Thema Profile beherrscht Stages super. Du kannst unterschiedliche Profile für Räder oder Indoor Training anlegen und jedes Profil mit individuellen Datenseiten konfigurieren. Wenn du möchtest kannst du selbst Sensoren nur einzelnen Profilen zuweisen.
In den Aufzeichnungen kannst du dann getrennt nach Profil auswerten.
Erfahrungen mit dem Stages Dash L50
Die Halterung ist mal was anderes gegenüber den ganzen Dreh-Befestigungen an der Rückseite. Im Prinzip auch super, da sehr kompakt und stabil. Leider hackelt der Mechanismus so stark, dass einhändiges bedienen nicht möglich ist.
Stages Dash L50 kaufen – ja oder nein?
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Ein geniales Display mit guter Track Navigation für alle, die (noch?) auf Abbiegehinweise verzichten können und dafür viel Wert auf Leistung, Sport und Training legen.
Alternativen zum Stages Dash L50
Wahoo ELEMNT ROAM
Deutlich besser schneidet die Stages Dash Alternative von Wahoo im Bereich Navigation ab. Beim Display sind beide fast gleich auf und bei der einfachen Bedienung überholt der Wahoo wieder klar. Nur Profile bietet der ELEMNT nicht.
Garmin Edge 1030
Das Spitzenmodell der Edge Serie kann den Dash in allen Bereichen toppen – außer beim Display. Das Edge Display ist zwar größer aber nicht ganz so gut ablesbar.
Fazit Stages Dash L50 Praxistest
Fazit Stages Dash L50 Praxistest
Zusammenfassung
Der Stages Dash L50 ist ein Trainingsbegleiter für den Radsportler. Die Navigationsqualitäten sind gut für geplante Strecken. Re-Routing beim verlassen der Strecke, eigene Ziele oder gar Adresseingabe sucht man vergebens. Das Display ist absolute Spitzenklasse und der Preis akzeptabel.
Wie sieht es denn mit strava und komoot Anbindung auf den Dash aus ??
Strava ja; komoot nein