Pedale gelten unter Radsportlern quasi als Religion. Jeder hat seinen Favoriten und der wird bis zum Schluss als die ultimativ beste Variante verteidigt. Okay, ich übertreibe etwas
Damit auch die Anhänger der Speedplay Pedale in den Genuss von Leistungsmessung kommen hat Wahoo eine Variante mit Powermeter herausgebracht.
Zur Erinnerung: Wahoo hat 2019 Speedplay gekauft und bereits eine neue Generation Pedale entwickelt und auf den Markt gebracht.
Ich habe die beidseitigen Messpedale Wahoo PowrLink Zero Duo hier im Test und berichte im ausführlichen Review über Montage, Handling und meine Erfahrungen aus der Praxis.
Transparenzhinweis
Das Testgerät wurde mir kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller über dessen PR Firma zur Verfügung gestellt.
⭐ PowrLink Highlights
Was schaue ich mir bei den Wahoo PowrLink Zero Pedalen genau an?
- Montage
- Handling in der Praxis
- Daten und Stabilität der Verbindung
- Genauigkeit
Der Preis für das Set mit doppelseitiger Messung liegt bei 1000 Euro. Die einseitige Messung gibt es für 650 Euro.
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✔️ Hardware
Die Pedalkörper wirken sehr kompakt und clean.
Der Q-Faktor liegt übrigens bei 55 mm.
Die Elektronik liegt nahe am Gewinde. Dort gilt es auch die Pins zum Laden und LEDs für Statusinformationen.
Beim Gewichtsvergleich muss man allerdings aufpassen. Während bei anderen Klick-Pedal-Systemen quasi die ganze Technik im Pedal steckt und die Cleats nicht ins Gewicht fallen, hängt beim Speedplay System die Auslösemechanik am Schuh und die Pedale sind einfacher und damit leichter gebaut.
Die reinen Pedale wiegen 276 Gramm. Wenn ich allerdings alle benötigten Teile zusammen auf die Waage lege, schaut das schon anders aus – 424 Gramm wiegt alles zusammen.
Wegen der Mechanik am Schuh sind Speedplay Pedale nichts fürs Mountainbike. Zu groß die Gefahr, dass sich die Mechanik mit Dreck zusetzt. Beim Gravel Bike kommt es drauf an, ob du nur über Schotter saust oder auch mal beim Overnighter im Matsch spielst.
✔️ Montage
Die Montage der Speedplay Cleats am Fahrrad-Schuh ist nicht ganz so einfach wie das anschrauben der einfachen Cleats anderer Klick-Pedale.
Es gibt zwar auch ein paar Schuhe die direkt das 4-Loch System der Speedplay Pedale anbieten. Die meisten von uns werden aber klassische 3-Loch Schuhe haben.
Dann brauchst du den Adapter. Der trägt ein paar Millimeter mehr auf und du bekommst weitere Freiheitsgrade ins System.
Dann hast du ganz schön viele Möglichkeiten um die Halterung auf dem Schuh zu verschieben und zu drehen.
Für die Montage solltest du dir genügend Zeit nehmen und du wirst vermutlich auch nach den ersten Fahrten noch mal etwas nachjustieren müssen.
✔️ Einrichtung per App
Du kannst (und solltest) die Pedale über die Wahoo Fitness App verbinden und einrichten.
Damit kannst du vor allem Firmware Updates durchführen. Außerdem kannst du Trainings auf dem Smartphone steuern und aufzeichnen. Hat aber nichts mit den Pedalen zu tun.
Für mehr als die Updates sehe ich die App im Zusammenhang mit dem Powermeter aber nicht als notwendig oder nützlich an.
✔️ Verbindung zum Radcomputer
Wichtiger ist da schon die Verbindung zum GPS Radcomputer.
Die Daten werden per ANT+ und Bluetooth LE übertragen. Bei Bluetooth stehen drei gleichzeitige Verbindungen zur Verfügung.
Dadurch, dass es sich um Standard-Protokolle handelt kannst du die Wahoo Powermeter mit jedem Powermeter kompatilen Gerät koppeln. Egal ob Wahoo ELEMNT, Garmin EDGE, Sigma, Hammerhead, Polar oder Apple Watch.
Bei der Suche nach Sensoren siehst du auch nur einen Leistungsmesser. Die beiden Seiten verbinden sich intern untereinander.
Über den Radcomputer wird auch die Kalibrierung aktiviert. Die ist aber nicht immer zwingend notwendig, denn Wahoo hat eine Auto-Kalibrierung eingebaut.
Folgende Daten werden vom Wahoo PowrLink Zero Leistungsmesser Pedal übertragen:
- Gesamtleistung
- Trittfrequenz
- Links/Rechts Verteilung
Auf weitere Cycling Dynamics Daten musst du verzichten.
✔️ Stromversorgung
Die Akkus sind fest in den Pedalen eingebaut. Wahoo gibt eine Akkulaufzeit von 75 Stunden an. In der Praxis hat das bei mir auch recht gut gepasst.
Zum Laden liegen zwei Klammern mit USB-C Buchse und ein USB-Kabel (USB-A auf 2x USB-C) bei. Damit ist gleichzeitiges Aufladen beider Pedale möglich. Insgesamt finde ich das aber etwas fummelig, bis die Clipse am Rad richtig drauf sind.
Beim laden habe ich nur maximal rund 0,15 Ampere bei gleichzeitig zwei Pedalen gemessen. Damit wird ein laden unterwegs per Powerbank manchmal schierig. Denn einige Akkupacks denken dann, dass kein Verbraucher angeschlossen ist und gehen in Stand-by, was den Ladevorgang beendet.
Das Kabel ist sehr lang. Wirkt beim ersten Aufladen zu Hause vielleicht etwas unhandlich. Später am Rad kann es durchaus praktisch sein, wenn das Netzteil etwas weiter weg ist.
✔️ Genauigkeit
Für viele ein ganz entscheidender Punkt bei der Kaufentscheidung. Denn neben dem Preis gibt es bei Leistungsmessern ansonsten wenige griffige Vergleichsargumente.
Wahoo gibt eine Genauigkeit von +/- 1 % an.
Nachdem mir ein geeichter Prüfstand nicht zur Verfügung steht, musste ich mich auf Vergleiche mit anderen Systemen beschränken.
Einmal hier ein Ausschnitt aus einer Outdoor Runde mit einem SRAM Force AXS Powermeter im Spider. Hier geht es zum ausführlichen SRAM Force AXS Powermeter Praxistest.
Dann noch eine Indoor Trainer Session mit Wahoo KICKR und SRAM Spider.
Insgesamt waren die Werte sehr gut. Auch über die anderen Testfahrten, für die hier kein Platz war.
Erfahrungen Wahoo POWRLINK Zero
Bei der Nutzung liegen die Wahoo PowrLink Zero Pedale mit dem Speedplay System in meinen Augen ganz weit vorne. Egal wie rum das Pedal steht, du kommst immer easy rein.
Der Einstieg mit den Schuhen in die Pedale ging am Anfang sehr straff.
Da wirkte PTFE Trockenschmiermittel wahre Wunder.
Wahoo schreibt sogar auf die Mechanik am Schuh, dass man die Feder regelmäßig mit Trockenschmiermittel behandeln soll.
In sofern solltest du dir gleich eine Dose PTFE Trockenschmiermittel* mitbestellen.
Wahoo PowrLink Zero kaufen – ja oder nein?
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Für die Fans vom Speedplay System ist es natürlich keine Frage. Die freuen sich über Powermeter-Pedale mit ihrem bevorzugten Click-System und schlagen zu.
Auch alle anderen können die Wahoo Pedale bedenkenlos montieren. Lediglich Daten-Freaks bekommen bei anderen Systemen mehr Cycling Dynamics Werte geliefert.
Die besten Alternativen zu Wahoo PowrLink Zero
Garmin Rally
Der direkte Wahoo PowrLink Zero Konkurrent ist das Garmin Rally Pedal. Bei den Basis Leistungsdaten geben sich beide quasi nichts. Garmin bietet ein paar Cycling Dynamics Zusatzinfos in Verbindung mit Garmin Edge Radcomputern.
Fazit Wahoo PowrLink Zero Test
Fazit Wahoo PowrLink Zero Test
Zusammenfassung
Hochwertige Leistungsmesser für das Speedplay Pedal-System. Die Genauigkeit passt und der Preis bewegt sich im Rahmen der Mitbewerber dieser Klasse.