Bosch eBike Systems bringt für die kommende Saison ein komplett neues Antriebssystem heraus. Was uns da erwartet und welche Besonderheiten es mitbringt erfährst du in diesem News-Beitrag. Mit dabei immer meine Eindrücke von ersten kurzen Testfahrten.
Der Wechsel mit den Änderungen im System ist so groß, dass keinerlei Kompatibilität mit bestehenden Komponenten gegeben ist. Du kannst also nichts aus dem bisherigen Bosch Angebot mit dem neuen System kombinieren.
Das zeigt sich auch im internen Namen: BES3 steht für Bosch eBike System 3. Generation.
Das smarte System auf einen Blick
Was ist jetzt alles neu? Hier mal der Überblick:
- KIOX 300
- LED Remote
- eBike Flow App
- PowerTube 750 Akku
- Performance CX Motor
- 4 A Ladegerät
Erlebbare Neuheiten
Bevor ich im Detail auf die neuen Komponenten eingehe, hier mal die Neuheiten vom smarten System, die du als Fahrer wirklich sofort zum Start erleben kannst:
Neuer Controller und neues Display – klar, dass sieht man sofort
Over The Air Updates für alle Komponenten. Finde ich ganz wichtig und gehört heute zum Stand der Technik. Du kannst alle Komponenten vom eBike System per App aktualisieren. Was bisher nur für Nyon und KIOX Display funktionierte, geht jetzt auch für Motor, Controller & Co. Der Weg zum Händler entfällt somit.
Unterstützungsstufen konfigurieren. Per App kannst du jetzt – in gewissen Grenzen – die Agilität, Höchstgeschwindigkeit und Drehmoment einstellen. Und zwar für jede der vier Stufen getrennt. Quasi auch Stand der Technik, was die meisten anderen Hersteller schon anbieten.
Mehr Reichweite durch größeren Akku.
Video zum smarten System
Auf der Bosch Presseveranstaltung habe ich mal ein Video mit einem ersten Blick aufs Bosch System aufgenommen. Schau einfach mal rein:
Bosch KIOX 300
Das neue Display erinnert schon sehr stark an den bisherigen KIOX. Deshalb blieb Bosch bei dem Namen – und hängte nur das 300 dran.
Beim Design der Oberfläche hat sich wenig getan. Die einzelnen Seiten kannst du zwar nicht konfigurieren, aber für jede „Themenseite“ gibt es zwei Optionen. Die wechselst du mit der Funktionstaste. Beim nächsten durchblättern ist die dann wieder aktiv.
Bei der Hardware hat sich dagegen viel getan. Während es beim KIOX noch zwei Tasten und einen internen Akku gab ist der Kiox 300 jetzt quasi ein „dummes Display“. Also wirklich nur Bildschirm mit Kunststoffgehäuse. Wenn du ihn nach unten drückst und abnimmst geht er sofort aus und du kannst ihn einfach nur so mitnehmen.
Es gibt weiterhin eine Möglichkeit das Display zu fixieren. Zwar nicht mit Schraube von unten, sondern per Kunststoffteil – auch von unten reinstecken und ziemlich fummelig zu entfernen. Ich würde sagen der Diebstahlschutz ist gleich geblieben wie früher.
Das KIOX 300 bleibt erst mal das einzige Display. Einen Nyon wird es fürs smarte System erst mal nicht geben.
LED Remote
Neben dem Display wohl die auffälligste Neuheit am neuen Bosch System.
Die LED Remote ist eine kompakte Bedieneinheit, die auch ohne Display funktioniert und dem Biker so ein aufgeräumteres Cockpit bietet. Ähnlich wie das alte Purion aber komplett ohne Display.
Statt dessen wird der Ladezustand des Akkus über 5 LEDs angezeigt. Der gewählte Unterstützungsmodus wird mithilfe unterschiedlicher Farben dargestellt, die sich an den Farben im Display orientieren.
Die LED Remote lässt sich mit dem Daumen einfach, komfortabel und intuitiv bedienen. Bei der Entwicklung waren übrigens die Ergonomie-Profis von SQlab beteiligt.
Power- und Lichttaste sind grundsätzlich vom Display an den Controller gewandert.
Super Detail: Mit einer Schraube kannst du den Controller lösen und längs verstellen. So triffst du den perfekten Abstand für deinen Daumen/Hand-Haltung.
Die Remote kann auch ohne Display zum Einsatz kommen. Beispielsweise als Minimal-Ausstattung für cleane MTB-Lenker. Das KIOX 300 Display lässt sich dann später sehr einfach nachrüsten, falls gewünscht.
Am neuen Controller ist der komische microUSB-Anschluss endlich Geschichte. Bosch hat auf modernes USB-C gewechselt. Leider nur für den Service.
Eine Stromversorgung für externe Verbraucher wie Smartphone & Co gibt es nicht.
Finde ich ziemlich enttäuschend, dass bei einem komplett neuen System hier nicht auf die Nutzer gehört wurde, wenn man sich mal vor Augen führt, wie oft das Thema Ladeanschluss thematisiert und kritisiert wurde.
eBike Flow App
Neues System, neue App. Und bei Bosch ist alles im Flow also auch die App.
Modern gestaltete App, die pünktlich zur Auslieferung der ersten Bikes in den App-Stores verfügbar sein wird.
An externen Portalen ist bisher nur Apple Health integriert. Ich hoffe auf schnelle Google Fit Integration, damit hier Gleichstand der Systeme herrscht. Und natürlich wünschen sich viele einen Export der Aufzeichnungen zu Strava. Alles aber noch Zukunftsmusik.
Übrigens:
Es gibt doch eine Komponente, die du ins neue System mitnehmen kannst: deine Bosch ID zur Anmeldung in der App und auf dem Online Portal
PowerTube 750 Akku
Der neue Akku liefert jetzt 750 Wh Kapazität. Der Querschnitt bleibt gleich. Die Mehrleistung wird über mehr Zellen erbracht, was den Akku länger macht. Der Ladestecker ist neu und nicht mit bisherigen Ladegeräten kompatibel.
Erst mal ist das der einzige Akku für das neue Bosch System. Und auch hier gilt: Die Akkus sind nicht kompatibel oder untereinander zu tauschen – egal in welche Richtung!
Performance CX-Motor
Der Bosch Performance CX-Motor bleibt im Grunde gleich. Mechanisch und bei den zentralen Leistungsdaten (85 Nm) komplett. Bei der Elektronik-Platine mit Software gab es die Änderungen.
Wichtig für Nachrüstgeschichten: Die Anschlüsse sind komplett anders. Bisherige Stecker und entsprechendes Zubehör funktionieren nicht mehr.
Persönliche Einschätzung
Es ist ein großes Update. Auch wenn man es auf den ersten Blick kaum sieht und wenige Neuheiten erlebbar sind. Aber im Hintergrund hat Bosch eine zukunftsfähige Plattform geschaffen. Wir dürfen also gespannt sein, welche Funktionen da noch kommen werden.
Enttäuscht bin ich von der fehlenden Lademöglichkeit für Smartphone & Co. Auch mit echter Konnektivität kann Bosch weiterhin nicht dienen. Es gibt zwar eine App. Aber das ist keine Connectivity, bei der ich als Nutzer selbst entscheiden kann mit wem das Bosch System zusammen arbeiten will. In sofern wäre ANT+ LEV oder zumindest Bluetooth für’s senden von Antriebsdaten an Wahoo, Garmin & Co echt mal sinnvoll gewesen.
Was hälst du vom neuen smarten Bosch System? Schreib mir deine Meinung doch bitte in die Kommentare.
Sicher ein Schritt in die Zukunft.
Fahren allein mit der Bedieneinheit kommt sicher allen weniger Technik affinen Kunden entgegen. Andererseits könnte das smarte eBike ältere Kundschaft verschrecken.
Abzuwarten wird auch sein, wie das mit der Navigation funktionieren wird. Beim Kiox-Vorgänger war das ja nicht der Hit.
Ich persönlich mochte die Abhängigkeit vom Smartphon beim Radfahren noch nie und ich werde mich damit auch nicht anfreunden können.
Für mich vorstellbar wäre die blanke Bedieneinheit und dazu mein Oregon 700.
Vielleicht würde ich dies sogar dem Nyon vorziehen?
Hallo Herr Zellhöfer,
Kommtar zu: „Abzuwarten wird auch sein, wie das mit der Navigation funktionieren wird. Beim Kiox-Vorgänger war das ja nicht der Hit.“
Ich habe nun seit 2 Tagen ein Rad mit dem neuen System. Bisher hatte ich ein 2021er Kiox. Die Navi auf dem 2021 Kiox fand ich gut bis befriedigend. Auf dem neuen Kiox 300 scheint es keine Navigationsfunktion mehr zu geben, oder ich habe diese bisher nicht gefunden. Falls die Navigationsfunktion wirklich nicht vorhanden sein sollte, wäre es von Bosch eine Frechheit das Kiox 300 als Update / Upgrade zu verkaufen.
@GPSRADLER: Könnten Sie ggf. den Artikel noch einmal bzgl. Navigationsfunktion des Kiox 300 updaten? Gerade bei Ihrer Namensgebung hätte ich zumindest einen kurzen Fokus auf Navigation erwartet.
Es gibt aktuell keine Navigation auf dem KIOX 300. Soll zwar angeblich was kommen, aber Stand heute – Nein.
Danke für die schnelle Reaktion. Die Info habe ich soeben auch schriftlich vom Bosch eBike Service Team erhalten:
„Zum jetzigen Zeitpunkt ist mit der Flow App zusammen mit dem Kiox 300 noch keine Navigation möglich.
Dieses Feature ist für eines der nächsten Updates geplant.“
Das LED Remote ist von Shimano abgekupfert. Bosch ist mit diesem System ein Follower, es gibt nichts, was nicht anderswo schon realisiert wird. Das kam in dem Beitrag auch zum Ausdruck. Dass erst mal nur der 750er Akku berücksichtigt wird, kann nur auf Marketingüberlegungen zurückgeführt werden. Das Mehrgewicht und die Mehrkosten stehen in keinem Verhältnis zu einem Akku mit 650 Wh oder gar zu einem Akku mit 500 Wh.
Bleibt zu hoffen, dass die App auch wirklich störungsfrei funktioniert. Bei Shimano war das lange nicht der Fall.
Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Ich freue mich, dass Bosch in der ersten Liga mitspielt. Vielleicht bringen die Entwickler mal etwas ganz Neues, das uns alle vom Hocker haut.
Da das LED Remote per Bluetooth mit dem Handy und der Bosch-App kommuniziert, müsste es doch technisch möglich sein, diese Daten per Bluetooth an einen Garmin Edge zu senden? Die Frage ist, ob Bosch das will?
Was mich noch interessieren würde, ist eine Übersicht der Infoseiten auf dem Display.
Hallo,
was ist mit Nyon2?
Gab mich gerade am Navi des Nyon2 gewöhnt, was auch zuverlässlich funktioniert.
Gruß
M. Jäger
Smart und Nyon2 zusammen geht nicht.
Zu Smart gibt es das Kiox300
…das ist alles doch ein bisschen Werbeschöngerede und das sollte man auch sagen, lieber GPS Radler, früher war da mehr Lametta bei Dir!
Zum Bsp ist die Karte auf dem aktuellen Nyon 2 ist im Vergleich zu anderen Lösungen grobpixelig, die Navigation auf dem Gerät einzurichten ist umständlich, keine individuelle Tourpunkte, nur „schnell“, „schön“ und was war die dritte Möglichkeit?
Bitte mal ins Ausland fahren und dann versuchen loszunavigieren! Das Navi findet den Standort nicht, man muss den Homeort mit der gegenwärtigen Location überschreiben und speichern. Bis du das rausgefunden hast, ist ein halber Urlaubstag und viele Nerven hinüber…
Es gäbe noch Vieles mehr…(Stopp der Aufzeichnung nach 10 Minuten…Verschnipselung der Touren und umständlich Manuelles Löschen (wurde hier schon beschrieben…) etc, pp….Freunde, ein Premiumprodukt sieht anders aus, nur der Preis ist leider Premium.
Aber jetzt wird der t(r)eu(r)e Kunde mit neuen Betaprodukten überflutet und die „alten“ Produkte werden nicht weiterentwickelt. So sieht heute wohl modernes Marketing aus, jedoch keine nachhaltige, zukunftsorientierte Produktpolitik.
Irgendwann wird einer kommen, der’s besser macht!
Piet
Piet, wahre Worte, Bosch entwickelt im Elfenbeinturm am Kunden vorbei.
Wie soll ein nicht IT Mensch damit heute noch zu Recht kommen? Ich zahle gerne mehr für Dinge, die mein Leben angenehmer machen, besser und schöner vielleicht, aber nicht für die feuchten Träume irgendwelcher Techies!
Super detaillierter Artikel! Danke für die viele Mühe!
Meine Frage jetzt eigentlich: Funktioniert das Errechnen/Weiterleiten der Leistungs(eigene/Motor) und RPM-Daten nach dem Garmin Connect System? Kann man Ding analog zum EP8 als Bluetooth/ANT+ Sensor koppeln? Es wird ja ganz kurz im letzten Absatz erwähnt, aber kann man da zeitnah mit einer Erweiterung rechnen? Kannst du vielleicht den Bosch Ansprechpartner etwas löchern ?Ich hab alles (inkl. Trainingseffekt) bei Garmin/Strava und das wird sich auch nicht ändern. Wenn man sich einen Leistungsmesser dann sparen kann wäre der Motor direkt günstig. Ansonsten ist es halt ein Fail.
Da geht ja Mal garnicht.
Keine Ladebuchse für externe Geräte!?
Dann werde ich mir das System definitiv nicht zulegen.
Ich fahre Tagestouren mit der Koomot Karte, nutze hierzu das Smartphone, SP Connect Adapter und ein Ladekabel an das bisherige Kiox.
Das ist Mal echt Murks, wer hat denn beim Bosch das Konzept zu verantworten?
Beim Shimano EP8 habe ich ja auch eine USB-Buchse am Powerschalter am Oberrohr.
Diese Entwicklung ist ja nicht gerade neu; beim Nyon2 gibt es auch keine Ladebuchse.
Bei Bosch möchte man erreichen, dass die hauseigenen Systeme genutzt werden. Musst Dir halt mit einer Powerbank helfen.
Das ist ein No-Go.
Damit ist das Bosch Smartsystem für mich raus. Noch bin ich Kunde und sage wo es für mich lang geht
du sollst doch das böse kommot nicht zusätzlich zum 300 Euro teuren Nyon2 Superdupergerät nutzen…
Ich sach mal so …: es sieht alles schick aus auf den ersten Blick, aber ich denke mehr und mehr über Cobi2 nach….
2 Monate und 1000km mit täglicher Nyon2 Erfahrungen sprechen da eine klare Sprache…
Wer braucht denn heute noch herstellerbezogene Insellösungen, die nur eingeschränkte Funktionen aber kein wirklich großes Customizing anbieten, in der Handhabung unflexibel sind und die dazu noch unverhältnismäßig viel Geld kosten, wenn eine saubere Schnittstelle mit externer Stromversorgung für alle Formen des Allroundtalents „Smartphone“ ausreichen? Entsprechende Integrationslösungen gibt es zwischenzeitlich ja genügend.
Die Smartphone-Gemeinde schwört auf ihre Methode zu navigieren und einer über die beste App. Andererseits sollen die anderen doch bitte für die Lademöglichkeiten der Phone sorgen und reklamieren fehlende Schnittstellen.
Dabei übersieht man gerne, dass die z.B. Verwendung des Nyon keine Ladebuchse benötigt wird.
Selbst beim smarten System ist das neue Kiox nicht vom Phone abhängig.
Ich möchte diese Kombination auch nicht. Eigenständig arbeitende Geräte sind mir lieber. Eher würde ich mein Garmin zum navigieren wieder reaktivieren.
Damit und auch mit dem Nyon gibt es eben einen jederzeit gut ablesbaren Bildschirm und viele andere Vorteile, auf die Smartphone Nutzer verzichten müssen; ohne kostenpflichtigen Datenverbrauch und ohne wackelige BT-Verbindung. Usw.
Nylon und Kiox sind Systeme wie vor dem Krieg – können beide nicht wirklich viel. Kann man diese als Grundausstattung (als Basic) vielleicht ja noch durchgeben lassen, ist ein USB-Anschluss – und um den geht es hier ja – in der heutigen Zeit bei modernen Antriebssystemen nicht ein Diskussionspunkt sondern ein absolutes Muss. Das Smartphone, diverse Akkuleuchten o.ä. am Bike laden zu können, ist ja u.a. mehr als nur ein naheliegender funktionaler Vorteil.
Zumindest das bisherige Kiox konnte das bieten (wenn auch nur mit 1 A Ladestrom).
Bosch hat leider den Schuss nicht gehört, die anderen Systemanbieter sind da schon weiter und deutlich anwenderfreundlicher.
Das einzige (viel zu teure) Bosch-System wäre ggfs. noch der SmartphoneHub mit der Cobi.Bike App.
Hab grad in der Anleitung der LED-Remote ( Controller) gelesen: „Ladestrom USB-Anschluss 600 mA“.
Könnte für Erhaltungsladung beim Benutzen meines GPSMap66 reichen, immerhin.
Bei Position der Buchse könnte es Probleme mit der Länge des Steckers geben: Beim Gebrauch einer absenkbaren Sattelstütze, wäre der Betätigungshebel genau dahinter. Winkelstecker benutzen? Sind so meine Gedanken…
Ansonsten sehr großes Lob an deine Seite, Matthias!
Oh je. Hat Bosch den Quatsch wieder ins Handbuch reingeschrieben? War schon beim Nyon2 so. Auf Nachfrage sagte man mir damals: Mit dem Ladestrom ist der Strom ins Display gemeint um den kleinen Akku zu laden.
Hier vermutlich genauso. Denn die LED Remote hat einen kleinen internen Akku. Ladestrom meint also den Strom um die LED Remote zu laden.
Habe es übrigens getestet. An der LED Remote kam nix raus.
Ich fahre nach zwei Bosch E-Bikes jetzt ein Shimano-System (EP8000) von Müsing.
Nach insgesamt 24000 km in ganz Europa als Radführer mit GPS-Navi kann ich nur sagen, „Finger weg von jeglicher Bosch-Navi-Funktion“. Es ist einfach nicht zuverlässig, macht keine Route auf Wegen, die es nicht kennt (z.B. einer gesperrten Küstenstraße in Ligurien, die jetzt Radfahrer und Fußgänger nutzen), macht eine schlechte Umwegnavigation usw.
Alles Bosch-Systeme inkl. dem einfachen Display von 2013 haben einen internen Akku und wehe wenn das Display zu lange (Wochen oder Tage) nicht mehr vom Fahrakku oder von einem Netzteil geladen wurde. Dann steht der Antrieb !
Das es auch anders geht zeigt Shimano mit dem Display E6100. In CMOS-Technik aufgebaut hält es die Ladung über Tage und Wochen ohne einen eingebauten Akku und wenn man es nach dem Winter wieder in Betrieb nehmen will, dann schalten man die Anlage eben mit dem Knopf am Akku statt am Display ein.
Hi Georg,
du solltest erst mal sagen, mit welchem Bosch-Navi-System du unterwegs warst.
Nyon 1, Nyon2 oder Kiox?
Außerdem geht es hier um das smarte System von Bosch. Damit kannst noch gar nicht unterwegs gewesen sein, weil das erst jetzt nach und nach mit neuen Rädern ausgeliefert wird.
Du machst es Dir recht einfach, Bosch generell als schlecht hin zu stellen. Ich bin jetzt nach langen Gar5min Zeiten mit dem Nyon2 unterwegs. Sicher ist nicht alles Gold was glänzt. Aber im Wesentlichen erledigt es die Navigation – vor allem wenn mit dem nötigen Hintergrundwissen zur Navigation zur Sache geht..
Übrigens, bei Garmin gab und gibt es auch immer wieder Probleme; wenn ich mir nur die neue Streckennavigation anschaue.
Und, nicht zu vergessen, dass Navigationsprobleme oftmals in den Karten und nicht mit beim Gerät selbst zu suchen sind.
Hallo Dieter, ja Du hast recht. Man muss genauer spezifizieren was man bemängelt.
Ich war als Radführer einige Jahre u.a. mit dem Nyon 1 unterwegs.
Die Problemstellung lautete eine Gruppe von Radfahreren (bis zu 30 Radfahrer) von A nach B über C nach D zu bringen. Die Strecke hat man z.B. ein Jahr zuvor erkundet und aufgezeichnet und das nächste Jahr oder Monat wollte ich die genau gleiche Strecke wieder mit einer Gruppe fahren. Beim Erkunden der Strecke hat man auch Abkürzung durch Orte, Vorgärten, Freizeitanlagen usw gefunden, die ich ich meinen Kunden als schöne Radfahrgenussstrecke zeigen wollte. Mein Ziel war also eine Tour, die ich bereits mit einem Navi aufgezeichnet hatte, oder die ich mit dem Programm „Bikemap“ mit Hilfe verschiedener Karten genau ausgearbeitet hatte, genau, d.h. 1 zu 1 ohne etwaige Abweichungen, bzw. einem Rerouting vom Navi abzufahren.
Dabei wollte ich aber ein Routing und nicht nur einen Track haben, also mir rechtzeitigen Abbiegehinweisen.
Das Aufspielen von komplett ausgearbeiteten Touren war auf dem Nyon 1 mittels bike-connect oft nicht möglich. Straßen, die in der Karte von bike-connect nicht gelistet waren, konnten nicht gefahren werden. Darunter fiel u.a. eine gesperrte Küstenstraße in Ligurien, die gern von Radfahrern und Joggern direkt am Meer benutzt wird. Ich will auch keinen Tourenvorschlag wie „Schnell“, „Schön“ oder „MTB“, sondern ich will einfach, das mich mein Navi 1 zu 1 die Strecke führt, die ich vorher am Computer ausgearbeitet hatte, oder die ich ein Jahr vorher aufgezeichnet hatte.
Dies war mit dem Nyon 1 schlicht nicht möglich. Dabei war Bosch in guter Gesellschaft. Auch mit dem Garmin „Oregon“ war dies nicht möglich. Eine komplett ausgearbeitete Tour auf Garmin Basecamp konnte nicht 1zu 1 auf dem Oregon wiedergegeben werden. Das Oregon hat die Route nach vorgegeben Kriterien optimiert und verändert, was ich nicht haben wollte. Die einzige Möglichkeit eine fertige Tour 1 zu 1 von Base Camp auf das Oregon zu bekommen, war einen Track anstelle einer Route zu produzieren. Dazu brauche ich aber nicht ein hochkomplexes Navi von Garmin.
Aus meiner Sicht die beste Navigation hat das Teasi 2 und später das Teasi 4 geleistet. Es ist den von mir programmierten Kurs als Route abgefahren und wenn ich freiwillig von der Route abgewichen bin, dann hat es mich souverän wieder auf die geplante Route zurückgeführt.
Wenn man 30 Radler als Radführer auf einer Tagestour europaweit im Schlepptau hat, dann will man sich nicht verfahren und mit der ganzen Kolonne umdrehen müssen. Dies war aus meiner Sicht weder mit dem Nyon 1 noch mit dem Garmin Oregon sicher gegeben.
Deshalb halte ich von der Navigation mit beiden Systemen nichts. Bei Bosch kommt hinzu, dass es nicht kompatibel mit anderen Planungsprogrammen ist und die Möglichkeiten bei bike-connect Touren zu planen nur rudimentär vorhanden sind. Deshalb mein Urteil steht, wenn Navi dann nicht von Bosch und nicht von Garmin, da für meine Zwecke ungeignet oder zu kompliziert und nicht zuverlässig genug (in der Hinsicht, dass die von mir gewünschte Route auch zu 100 % genau abgefahren wird).
Dein Problem ist, dass fürs Routing verschiedene Karten verwendet wurden, egal mit welchem Gerät und von welchem Hersteller.
Solche Projekte würde ich nur mit Tracks absolvieren, es sei denn, ich könnte die Routen eine Woche vorher testen.
Warum sollte das nur mit Tracks statt mit Routen gehen ? Fast alle Wege existieren ja auch noch 1 Jahr nach deren Bestandsaufnahme. Wege werden sellten wieder zerstört oder zugeschüttet. Also die Wege existieren und können befahren werden, vorausgesetzt das Navi kennt sie.
Mein Problem ist, bzw. war, das das Bosch-Nyon 1 extrem user unfreundlich war und das Garmin nur mit sich selbst kompatibel war bzw ist und Softwareentwickler leider immer noch der Meinung sind, das ihr Algorithmus schlauer ist als der Anwender (so nach dem Motto „Dümmster anzunehmender User“) und sie deshalb den Algorithmus die Route im Navi neu berechnen lassen anstatt einfach wie eingegeben abzuspielen.
Ja, das muss ich einfach sagen, weder Garmin noch Bosch haben mich mit ihren Navigationssystemen überzeugt. Die beste Alternative waren für mich tatsächlich die Geräte von TEASI. Leider werden sie nicht mehr produziert, bzw. ihre Software gepflegt.
Nochmal, dein Problem ist, dass du mit verschiedenen Karten arbeitest.
Nach über 20 Jahren Erfahrung mit Garmin: Bei Routen ist es wichtig, dass man bei der Planung und auf dem Gerät die selbe Karte verwendet. Das gilt für Routen generell und unabhängig vom verwendeten Gerät.
Als Scout solcher Touren hätte ich jedenfalls immer zusätzlich zur Route den Track auf de Gerät, als Rückfallebene. Bei Garmin kannst Du dir neben der Route den Track im Hintergrund anzeigen lassen. So kann man ganz schnell erkennen, wenn die Route abweicht, warum immer auch.
Manche OSM Karten werden vierteljährlich aktualisiert. Allein darin enthaltene Änderungen können bei deinen ein Jahr alten Routen zu Problemen führen.
BoschEbikeConnect berechnet aus dem geladenen Track eine Route. Wenn die Karten Unterschiede enthalten, kann es sein, dass die berechnete Route vom Track abweicht. Da reicht es schon, wenn eine Einbahnstraße für Radfahrer in der Gegenrichtung frei ist, und dies in einer Karte eingetragen ist, in der anderen nicht.
In verchiedenen Foren werden genau diese Dingen immer wieder behandelt.
Immer wieder das Fazit: Es liegt nicht am Gerät sondern an den Karten, der Routenberechnung oder an Anwenderfehlern.
Hallo Dieter, deine Beschreibung des Problems kann ich aus eigener Erfahrung nur zum Teil nachvollziehen.
Was E-Bike Connect anbelangt, habe ich die gleiche Erfahrung gemacht. Durch eine Fußgängerzone zur Stadtbesichtung oder in der Innenstadt gegen eine Einbahnstraße war mit E-Bike Connect und Nyon 1 keine Tourplanung möglich.
Bei Garmin habe ich jedoch eine andere Erfahrung gemacht, d.h. es lag nicht an unterschiedlichen Kartenmaterial in der Planungssoftware und auf dem Garmin-Navi. Ich hatte mir extra die 50 Euro teure „Garmin Cycle Map EU“ dazu gekauft. Mit dieser Software habe ich sowohl auf base-camp die Tour erarbeitet als auch auf dem Oregon navigiert. Trotzdem war es nicht möglich die Tour 1 zu 1 von base-camp auf das Oregon als Route ( ! ) zu übertragen. Es ging nur eine Übertragung als Track und das Oregon hat nach eigenen Algorithmus (Rad, Auto, Motorrad, Fußgänger) daraus wieder ein Route gemacht. Diese Route stimmte dann aber nicht 100 % mit meiner vorher geplanten Route auf BaseCamp überein.
Komischerweise hatte ich mit der billigisten Variante von der „bikemap“-Software und den OSM-Karten auf dem „Teasi“ NIE ( ! ) solche Probleme. Auch Fußgängerzonen, Einbahnstraßen gegen die Fahrtrichtung (die ja oftmals in Innenstädten für Fahrradfahrer gegen die Fahrtrichtung freigegeben sind) und Gehsteige und Pfade konnte ich mit Bikemap planen und mit dem TEASI als Route fahren.
Daher muss ich nochmal nach 4 Jahren Radführererfahrung und 24000 gefahrenen km in Europa sagen, ich möchte keine Bosch-Navigation und keine Garmin-Navigation. Am Besten war die kompatibelste OSM-Karte auf dem TEASI-Navi und der Software „Bikemap“ (als Premium-Version mit extra Radkarte) als Planungssoftware auf dem Computer.
Kurze Frage, was mich an diesem System heute wirklich mehr als nervt, Das System nennt sich „Das Smarte System“ und ist so smart das es nicht mal Navigieren kann, ernsthaft, und das ist kein Punkt den dich in deinem Artikel nervt? Stand heute gibt es noch immer kein Update, womit man mit dem Smarten System Navigieren kann. Mein Problem ich habe es erst nach dem Kauf festgestellt. Mein Lieber Fahrradhändler bekommt morgen besuch, denn ich bin nicht sicher, dass ich so smart bin, das Smarte System zu behalten.
Ja leider, die Käufer dieser Räder sind die Betatester.
Das sehe ich genau so. Unterirdischer Performance, Leistungsumfang des bisherigen Kiox-System war da ja besser (Naviführung, USB-Lademöglichkeit).
Da schlägt die Realität das blumige Marketing.