VanMoof S3 – Smart-E-Bike als Testrad

Ein ganz eigenes Konzept verfolgt VanMoof mit seinen Rädern. Details zum S3 Fahrrad. Mir geht es im Test vor allem um die Connectivity und Anti-Diebstahl Ausstattung.

Veröffentlicht: 7. März 2023
Letzte Aktualisierung: 7. März 2023
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Das stylische VanMoof S3 Urban E-Bike ist im Testfuhrpark vom GPS Radler angekommen.

In der Rubrik „Testflotte“ stelle ich kurz die Räder vor, mit denen ich meine Testfahrten unternehme und deren Antriebe, Systeme und Connectivity ich teste.

VanMoof S3 Testrad
VanMoof S3 Testrad

Wichtig dabei: Das wird kein ausführlicher Fahrrad Test. Nur einzelne Aspekte, die für GPS Radler Tests wichtig sind stelle ich vor. 

Transparenzhinweis:
Das Testrad wird mir kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller zur Verfügung gestellt. Am Ende des Testzeitraums geht das Rad zurück. Eine weitere Vergütung erfolgt nicht.

VanMoof S3

Das VanMoof S3 ist ein sehr spezielles E-Bike in minimalistischem Design für die moderne Großstadt.

Die Vanmoof S3 Austattung kurz zusammengefasst:

  • Rahmenmaterial: Alu
  • Laufradgröße: 28 Zoll
  • Federung: keine
  • Schaltung: 4-Gang elektronische Nabenschaltung
  • Bremsen: Scheibenbremsen vorne und hinten
  • Motor: VanMoof Eigenentwicklung im Vorderrad – Drehmoment max. 59 Nm im Turbo Boost
  • Akku: 504 Wh fest eingebaut
  • Beleuchtung: vorne und hinten im Oberrohr integriert
  • Bedienung: Je eine Taste pro Lenkerseite + Smartphone Verbindung

Auffällig ist, dass quasi keine Serienteile verbaut sind. Alles ist VanMoof Eigenentwicklung oder zumindest angepasst und ohne Herstellerbezeichnung.

Der Listenpreis vom Testrad beträgt 2.498 €.

In der Variante X3 kommt das VanMoof mit keineren Rädern, tieferem Oberrohr und ist so für kleinere Fahrer geeignet.

Erster Fahreindruck

Wie fährt sich jetzt so ein hipper Stadtflitzer?

Es ist ein Rad für die Großstadt. Zumindest so lange es flach bleibt. Also ideal für die Van Moof Heimat Holland. In der Ebene von Hamburg, Berlin oder München ist das okay. Aber aus dem Kessel von Stuttgart möchte ich nicht hochtreten.

Das kommt dann die sehr spezielle Schaltung hinzu. Die ist rein über Geschwindigkeit gesteuert. Da hast du vier Optionen: Ebene, Hügelig, Benutzerdefiniert und Manuell. Nach meinem Gefühl sorgen die beiden vordefinierten Profile für zu geringe Trittfrequenz.

Also habe ich im benutzerdefinierten Profil die Schaltpunkte für höhere Kadenzen selbst angepasst. Manuelle Schaltung ist für mich keine Option. Zu kompliziert in der Bedienung.

Bedienung und Einstellungen per VanMoof App
Bedienung und Einstellungen per VanMoof App

Die Automatik schaltet auch in 95% aller Fälle gut und unauffällig. Ab und zu kracht es etwas im Getriebe, vor allem wenn man doch mal an einer Steigung ist, stärker reintritt und die Geschwindigkeit unter den Schwellwert fällt. Dann schaltet die Automatik unter Volllast und das ist (akkustisch und haptisch) nicht gut

Der Motor in der Vorderrad-Nabe arbeitet wunderbar leise. Die Kraft kriegt er in der Ebene auch gut auf den Asphalt. Mehr als einen fein geschotterten Parkweg sollte man eh nicht unter die Reifen nehmen.

Ich bin quasi immer mit der höchsten Unterstützungsstufe 4 gefahren. Darunter geht die Power ganz schnell in die Knie, bis man sie bei Stufe 1 fast nicht mehr spürt.

In der Ebene kommt man mit der Vorderrad-Unterstützung flott an die 25 km/h Grenze. Dann verabschiedet sich die Unterstützung und du kannst ohne große Zusatzwiderstände weiter treten und schneller fahren.

Mein Fahrgefühl Fazit:
Für das Einsatzgebiet, ebene Stadt, ist das Rad gut. Bequeme Sitzposition und passende Motorunterstützung. Steigungen sollten nicht im Weg stehen. Im Turbo Boost Mode per rechter Taste reicht zwar die Unterstützung. Aber der fehlende manuelle Eingriff in die Schaltung macht sich negativ bemerkbar.
Die Akkugröße ist vollkommen ausreichend für den Einsatzzweck.

Test Komponenten

Was möchte ich an diesem Rad vor allem testen?

Beim VanMoof ging es mir vor allem um die Konnektivität zum Smartphone und die besonderen Anti-Diebstahl-Systeme.

Die smarten Connectivity Funktionen:

  • Bluetooth für die Verbindung zur VanMoof App auf dem Smartphone
  • FindMy Netzwerk für Apple iPhone zur Lokalisierung des Bikes
Wo ist? Funktion vom VanMoof
Wo ist? Funktion vom VanMoof

Mehr gibt es leider nicht. Hier hätte ich mir noch das offene ANT+ LEV Profil gewünscht.

VanMoof Diebstahlschutz

Eines der herausragenden Merkmale vom VanMoof ist sein Anti-Diebstahl Konzept.

Stellst du das Rad ab, trittst du kurz mit dem Fuß den Bolzen in die hintere Bremsscheibe rein. Dann ist das Rad gegen wegfahren gesichert. Gleichzeitig verriegelt es sich elektronisch.

Kommst du zurück in Bluetooth Reichweite entsperrt sich das Rad selbständig. Das hat im Test aber nur mit dem iPhone zuverlässig funktioniert. Bei Android dauerte es teilweise extrem lang oder es hat sich gar nicht verbunden. Dann musste ich die App per Hand starten und auf eine Verbindung warten. Da haben auch keine der Tricks mit „App aus dem Stromsparmodus holen“ & Co geholfen.

Kick Lock an der Hinterachse
Kick Lock an der Hinterachse

Wackelt jetzt jemand am Rad, heult es los und zeigt den Totenkopf auf dem Display.

Sollte das Rad wirklich mal abhanden kommen, hast du hoffentlich den Peace of Mind Diebstahlschutz dazu gebucht. Kostet 348 Euro für 3 Jahre.

Nachdem du den Diebstahl bei VanMoof gemeldet hast, schicken die ihre eigenen Bike Hunter los. Die finden es innerhalb von zwei Wochen wieder oder du bekommst ein neues Rad.

GPS Befestigung am VanMoof

Wie befestige ich am VanMoof S3 am besten Smartphone, Navigation oder GPS-Radcomputer?

Cleaner Lenker als Eigenbauteil bieten wenige Möglichkeiten für klassische Befestigungssysteme.

Extrem cleaner Lenker
Extrem cleaner Lenker

Fürs Smartphone bevorzuge ich entweder SP-Connect oder QuadLock. Sofern es für dein Handy eine passende Hülle gibt.

Für das GPS-Gerät bevorzuge ich eine Gummiband-Befestigung auf dem Vorbau.

Smartphone am VanMoof laden

Das Theme Stromversorgung externer Verbraucher über den eBike Akku hat VanMoof nicht umgesetzt.

Finde ich persönlich schade. Denn für das VanMoof ist ein Smartphone zentraler Bestandteil der Fahrrad Elektronik. In sofern hätte ich mir hier eine clevere und gleichzeitig moderne Lademöglichkeit, beispielsweise über Qi-Ladeadapter, gewünscht.

Du kannst beim VanMoof auch nichts mit dem Lichtausgang basteln. Alles ist sehr individuell gebaut. In sofern würde ich das Thema lassen und auf eine Fahrrad Powerbank setzen.

Persönliche Einschätzung 

Ein cooles Smart-Bike für die flache Großstadt. Moderne Optik, bei der man auch auf den zweiten Blick nicht sofort ein eBike erkennt.

Ansonsten sollte ein MFI Aufkleber drauf. „Made for iPhone“ ist das richtige Statement. Denn nur mit dem Smartphone von Apple entfalten die eingebauten Features ihre Wirkung so richtig.

Der Preis ist okay und vermutlich wirst du eines der Peace of Mind Pakete dazu buchen. Dann brauchst du dir auch über Folgekosten keine echten Gedanken machen.

Genial ist der Diebstahlschutz. Viele Sonderteile, Spezialschrauben für Räder und Sattel sowie Kick Lock und Tracking Elektronik machen das VanMoof extrem uninteressant für Diebe. Und kommt es doch mal weg, kümmert sich VanMoof darum.  

Was hast du für einen Eindruck vom VanMoof? Oder bist du bereits mit einem unterwegs? Schreib mir deine Meinung dazu bitte in die Kommentare.

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4 Gedanken zu „VanMoof S3 – Smart-E-Bike als Testrad“

  1. Dass VanMoof überhaupt noch am Markt ist, nachdem in der Vergangenheit mehr als ein Mal die Insolvenz drohte – zuletzt Ende 2022 – ist erstaunlich. Eine Erfolgsgeschichte sieht wahrlich anders aus. Deswegen werden Weiterentwicklungen sicher nicht die Prio1 haben, sondern die Ankurbelung des Absatzes und Beseitigung der Mängel.
    Insofern finde ich es erstaunlich, dass das Bike hier auftaucht.

    Antworten
  2. Inzwischen fahre ich mit meinem S3 fast im dritten Jahr. Es wurde hier im Grenzgebiet nach Polen noch nie gestohlen . Bekannt ist, das hier viele Fahrräder, sogar aus Hausflure gestohlen werden. Versuche gab es schon. Schon
    der laute Alarm schreckt gewaltig ab, und wegfahren geht schon gar nicht. Ich kann das Rad empfehlen, auch in Hügeliger Landschaft, dort fahre ich damit ohne Probleme.

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