Der finnische Fitness Profi bietet mit der Suunto 7* ein Wearable welches den Spagat zwischen sportlichem Training und Alltag meistern soll.
Als Basis kommt das (Android) Wear OS Betriebssystem von Google zum Einsatz. Damit steht die volle Auswahl an zusätzlichen Apps zur Verfügung.
Suunto selbst hat quasi als Kernfunktion eine eigene Fitness App dazu entwickelt.
Transparenzhinweis:
Die Uhr wurde mir kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller für den Test überlassen.
Suunto 7 Hardware
Das Gehäuse besteht aus glasfaserverstärktem Polyamid mit einer Lünette aus Edelstahl und einem Display aus Gorillaglas.
Als CPU kommt der aktuelle Snapdragon Wear 3100 Prozessor zum Einsatz.
Eingebaut ist ein GPS Empfänger, der im Test auch sehr ordentliche Werte abgeliefert hat. Hier mal ein Vergleich mit dem Garmin Edge 1030 (blau) am Lenker und der Suunto 7 (rot) am Handgelenk bei einer Gravelbike-Tour.
Die Armbänder aus Kautschuk passen sich gut ans Handgelenk an. Die Abstände zum einstellen sind etwas größer als bei Garmin. Das macht das anpassen ans Handgelenk etwas schwieriger. Schließlich ist eine gut (stramm) sitzende Uhr wichtig für eine möglichst genaue Herzfrequenzmessung über den optischen Sensor.
Befestigt sind die Armbänder per Schnellverschluss. So ist ein Wechsel leicht ohne Werkzeug möglich.
Puls Sensor der Suunto 7
Auf der Rückseite gibt es den optischen Herzfrequenz Sensor. Dieser ist leicht erhaben um besseren Kontakt zur Haut zu haben.
Bei der Genauigkeit der Herzfrequenzmessung mit dem optischen Puls Sensor konnte die Suunto 7 nicht wirklich überzeugen.
Hier mal ein Vergleich einer Gravelbike-Tour. Suunto 7 (rot) gegen den Wahoo TICKR Gen2 Brustgurt (blau). Danke an Ray für das tolle Tool.
Auffällig ist, dass die Suunto einige Minuten (ca. 5 Min) braucht um quasi den Puls-Fix hinzubekommen. Später ist der Wert immer wieder stark abgefallen und es hat gedauert bis beide Sensoren wieder auf vergleichbarem Niveau waren.
Auch in zahlreichen anderen Testfahrten mit anderen Pulsgurten zeigte sich dieses Verhalten.
Akkulaufzeit Suunto 7
Hier ist die Suunto leider ganz Wear OS Smartwatch. Heißt: jede Nacht laden.
Du kommst zwar bequem über einen ganzen Tag aber richtig heftig wird es bei der Trainingsaufzeichnung.
Läuft die Aufzeichnung einer Aktivität, geht der Akkustand innerhalb von 2 Stunden von 100% auf 63% runter.
Und das selbst mit der Suunto eigenen Trainingsapp, die perfekt auf die Hardware abgestimmt sein sollte.
Suunto 7 Display
Beim Suunto 7 Display handelt es sich um einen Bildschirm mit AMOLED Technologie. Der Touchscreen ist 1,39 Zoll groß und löst mit 454 x 454 Pixel auf.
Unterwegs ist das Suunto 7 Display trotz leichter Spiegelungen immer sehr gut abzulesen. Auch bei grellem Sonnenschein.
Allerdings nervt das aggressive Display ausschalten zum Stromsparen.
Eine Einstellung dauert vielleicht einen Moment länger – zack, schon ist das Display schwarz.
Bei der Akkusituation ist an Allways-On-Display zur Navigation nicht zu denken.
Training mit Suunto 7 aufzeichnen
Ein zentrales Element der Anpassungen von Suunto ist die Fitness App.
Dafür hat Suunto eine eigene App entwickelt und fest auf einen der Tasten gelegt.
Drückst du rechts oben, startet die Trainingsapp und ab hier kannst du auch sehr viel mit Tasten bedient, was beim Sport echt praktisch ist.
Mit den Hoch- Runter-Tasten die Sportart wählen und mit der mittleren Taste starten die Aufzeichnung.
Während dem Training kannst du die einzelnen Seiten durchwischen oder per Taste wechseln. Während der Bewegung und mit Handschuhen ist das sehr praktisch.
Am Ende der Aktivität Aufzeichnung stoppen und dein Training landet im Suunto Portal. Per Smartphone App kannst du darauf zugreifen, auswerten und als FIT-Datei exportieren oder weiterleiten.
Suunto 7 offline Karten
Über die Suunto Wear OS App kannst du einen Kartenausschnitt wählen. Dieser wird dann in verschiedenen Designs lokal auf die Uhr geladen.
Updates erfolgen automatisch im Hintergrund, wenn die Uhr im WLAN ist und auf der Ladeschale liegt.
Die offline Kartendaten stammen von MapBox. Hinzu kommen die Heatmaps von Suunto für verschiedene Sportarten.
Insgesamt sind die Karten der Suunto 7 brauchbar. Auch wenn sie nur den aktuellen Standort zeigen und nicht für ein vollwertiges offline Routing geeignet sind.
Navigation mit der Suunto 7
Eine ernsthafte Navigation ist mit der Basis Suunto 7 nicht möglich.
Es fehlt schlicht und einfach eine Möglichkeit ein Ziel einzugeben oder eine Route zum nachfahren zu wählen. In der Suunto App kannst du zwar alte Aufzeichnung oder importierte GPX-Tracks zum nachfahren aufrufen, allerdings wird die blaue Linie der geplanten Strecke nicht vom Smartphone auf die Uhr übertragen.
So bleiben nur alternative Apps aus dem Google Play Store. Beispielsweise Locus Map, Bikemap oder ViewRanger.
Suunto 7 kaufen – ja oder nein?
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Wenn du auf der Suche nach einer Android Wear OS Smartwatch bist, die dich auch gelegentlich beim sportlichen Training begleiten soll, dann wirst du mit der Suunto 7 gut bedient.
Persönliches Fazit
Insgesamt hat die Suunto 7 ein zweigeteiltes Bild hinterlassen. Auf der einen Seite krankt die Uhr am Wear OS Betriebssystem. Google vernachlässigt das in meinen Augen viel zu stark. Hier wäre sicher mehr drin, wenn Google wollen würde ;-)
Suunto hat dagegen seine Hausaufgaben ziemlich gut gemacht. Hochwertige Hardware und einen guten GPS Empfang allerdings mit unzuverlässigem optischen Pulssensor.
Vollwertige Navigation ist auf Wear OS eigentlich nicht hinzubekommen. Für die gelegentliche Feierabend-Runde ist die Suunto 7 okay, während sie gleichzeitig im Alltag als Smartwatch einen wirklich guten Job macht.
Bist du mit einer Suunto oder Wear OS Smartwatch unterwegs? Schreib mir deine Erfahrungen doch bitte mal in die Kommentare.