Schwimmbrille FORM Smart Swim 2 im Praxistest

Hightech Elektronik beim Training gibt es nicht nur für Radfahrer und Läufer. Auch im Schwimmbad zieht Technik ein.

Ich hatte bereits vor dem Marktstart die Möglichkeit, die Schwimmbrille FORM smart swim 2 mit eingebautem Schwimm-Coach ausführlich über mehrere Wochen zu testen.

Ist diese Schwimmbrille die ideale Ergänzung für engagierte Triathleten?

Transparenzhinweis:
Das Testgerät wurde mir kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller über dessen deutsche PR Agentur zur Verfügung gestellt.

⭐ FORM Smart Swim 2 Highlights

Bei der Form 2 handelt es sich um eine Schwimmbrille mit Headup Display, Puls-Sensor und digitalem Schwimm-Coach.

💰 Was kostet FORM Smart Swim 2?

Der Preis für die Brille liegt bei 249 Euro.

Aktuell kannst du die erst mal nur beim Hersteller direkt bestellen.

Wenn du mehr als Basis-Coach-Funktionen möchtest kommt noch das Premium-Abo hinzu. Das kostet entweder 15 Euro pro Monat oder 99 Euro pro Jahr.

✔️ Technik

Herzstück ist das Display in der Brille. Mit gelben Pixeln werden die Infos so dargestellt, als ob sie vor dir im Becken schweben. Vor dem blauen Schwimmbecken-Hintergrund kommt das sehr gut zur Geltung.

Hier mal der Versuch ein Foto des Displays zu machen. In Echt wirkt das fürs Auge deutlich besser.

Dieses Hersteller Bild kommt dem Eindruck in der Realität schon sehr nahe:

Die Auflösung ist zwar nicht riesig aber für den Einsatzzweck vollkommen ausreichend.

Wichtig dabei: Die Brille ist symmetrisch aufgebaut. Somit kannst du die Brille drehen und so die Anzeige vor dem rechten oder linken Auge nutzen. Je nachdem welches dein Führungsauge ist. Einfach in den Einstellungen umschalten.

Laut Hersteller soll eine Akkuladung für 12 Stunden Training reichen. Geladen wird der integrierte Akku über ein magnetisches USB Ladekabel.

✔️ Puls Sensor

Neu bei der Version 2 der Brille ist der integrierte Puls Sensor. Dieser misst die Herzfrequenz optisch an der Schläfe.

Laut Hersteller soll die Abweichung nur bei +/- 4 Schläge gegenüber einem EKG-Brustgurt liegen. Dagegen soll ein optischer Sensor einer Uhr bei +/- 10 Schlägen Unterschied zum EKG Brustgurt liegen.

Hier habe ich mal die Aufzeichnung einer Schwimm-Einheit übereinander gelegt.

Gelb: FORM Brille; Blau: Garmin Epix 2

✔️ Schwimm-Praxis

Ich konnte die Brille ausgiebig in einem Olympischen 50-Meter Becken testen. Teilweise auf einer abgesperrten Bahn um mich voll auf den Coach in der Brille zu konzentrieren.

Du kannst entweder einfach so schwimmen und die Bahnen aufzeichnen lassen während du permanent Informationen auf dem Display angezeigt bekommst.

Oder du nutzt ein Training. Maximal fünf Workouts passen in den Speicher der Brille. FORM bietet viele fertige Workouts an. Ich habe mir auch eines selbst zusammen gestellt. Vergleichbar mit der To-Do Liste auf Papier, die man sich beim Schwimmtraining auf die Trinkflasche am Beckenrand klebt.

Während der Trainingseinheit bekommst du in der oberen Zeile immer Gesamt-Trainingszeit und Puls angezeigt. Darunter Infos zur vor dir liegenden Strecke und dem aktuell zu schwimmenden Stil.

Am unteren Ende die bisher absolvierten Bahnen.

Am Ende werden alle Infos in die App übertragen. Dort bekommst du eine ausführliche Auswertung.

Sehr cool fand ich die HeadCoach-Funktionen.

Du bekommst Unterstützung um deinen Kopf korrekt im Wasser zu drehen. Sowohl was die seitliche Drehung (Peak Head Roll) als auch den Blick nach vorne (Head Pitch) betrifft. Da merkt man erst mal, dass man im normalen Schwimmbad-Betrieb den Kopf viel zu weit nach vorne gerichtet hat um anderen Schwimmern auszuweichen.

Bei diesem HeadCoach-Training sollst du einen Punkt auf dem Display zwischen den Linien halten. Spielerisch wie früher beim Pong-Spiel

✔️ Freiwasser schwimmen

Ganz andere Dinge kommen beim schwimmen draußen im See oder Meer zum tragen. Da wird das mit der Streckenbestimmung schwieriger und auch die Orientierung ist nicht immer ganz einfach.

Auch da kann dir die Schwimmbrille helfen.

Für die Bestimmung der zurückgelegten Distanz brauchst du GPS. Das ist nicht in der Brille eingebaut. Dafür gibt es ein Garmin Connect Plugin. Alternativ wird auch die Apple Watch unterstützt.

So verbindest du deine Garmin Uhr mit der FORM Brille und dir steht GPS Entfernungsmessung zur Verfügung.

Komplett ohne GPS funktioniert die SwimStraight Funktion. Nur mit dem eingebauten digitalen Kompass. Ziel anpeilen und du bekommst während des schwimmens den Kurs angezeigt.

Die SwimStraight Orientierungshilfe werde ich erst im Sommer testen. Entweder im Badesee oder im Meer. Aktuell ist mir da das Wasser ohne Neopren Anzug echt zu kalt

Persönliches Fazit

Es ist schon absolut cool, alle Daten direkt vor dir im Becken zu sehen.
Damit ist die Zeit vom Zettel auf der Trinkflasche am Beckenrand vorbei. Du hast einfach das komplette Workout in der Brille, verzählst dich nicht bei den Bahnen und bekommst immer die verbleibende Distanz und die nächsten Abschnitte angezeigt.

Das ist der riesen Vorteil gegenüber einer Fitness Uhr. Denn deren Display kannst du praktisch nur in Pausen anschauen.

Leider sind alle Hinweise und Trainings nur auf Englisch verfügbar. Wenn man da die spezial Begriffe aus dem Schwimm-Training nicht so gut kennt, wird das schwierig. Im Wasser müssen die Anweisungen sowieso sehr stark abgekürzt werden. Da fand ich es weniger hinderlich.

Der Preis für Hardware und Coach-Abo wird allerdings viele abschrecken. Schwimm-Freaks oder engagierte Triathleten bekommen mit der FORM Smart Swim 2 Schwimmbrille ein klasse Gadget als hilfreiche Ergänzung zu Multi-Sport-Uhr und GPS-Radcomputer.

Was sagst du zur Form Schwimmbrille? Wäre das etwas für dein Triathlon Training? Schreib mir gerne deine Meinung dazu in die Kommentare.