Die Auferstehung der Falk Navigation im großen Gehäuse. So könnte man den Ciclo Navic 400 auch betitelt.
Im Hintergrund arbeitet zwar eine Software, die von der ehemaligen Falk Entwicklungsabteilung entwickelt wurde. Trotzdem gibt es einige Unterschiede.
Ich teste den Ciclo Navic 400 in der Praxis auf dem Fahrrad und beim Wandern und helfe dir bei deiner Kaufentscheidung.
Transparenzhinweis:
Das Testgerät wurde mir kostenlos und ohne Auflagen vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
Ciclo Navic 400 Highlights
Folgende Features standen im Test besonders im Fokus:
- Displaygröße
- Streckenplanung
- Navigation entlang geplanter Tracks
Hardware vom Navic 400
Trotz seines 4 Zoll Displays ist der Navic mit seinen 13 x 6,8 x 2,3 cm kein riesiger Backstein. Er wirkt eher wie ein etwas zu groß geratenes Handy.
Daran sind auch die drei Knöpfe unterhalb vom Display mit verantwortlich.
Links und Rechts, um während der Navigation die Seiten zu wechseln und in der Mitte die Home Taste um schrittweise bis zum Startbildschirm zurück zu kommen.
Der Navic 400 wiegt (nachgewogene) 176 Gramm.
Gegen Wasser und Dreck ist der Navic 400 nach IPx5 geschützt.
Mehr über die einzelnen Schutzklassen liest du in diesem Artikel.
Als Betriebssystem arbeitet das betagte Windows CE Core im Hintergrund.
Der interne Speicher ist 8 GB groß. Nutzer sehen davon 6,99 GB. Nimmst du den Navic 400 aus der Packung sind noch 1,48 GB Speicher frei.
Es gibt noch einen Slot für microSD Karten. Aktuell sehe ich aber keinen Grund für eine externe Speicherkarte. Weitere Karten gibt es nicht und für Tracks und Aufzeichnungen ist der interne Speicher mehr als ausreichend dimensioniert.
Zum Einschalten musst du so lange auf die Power Taste drücken, bis der Bildschirm an geht. Dann heißt es warten: erst nach quälend langen 70 Sekunden Startzeit ist der CN400 endlich Betriebsbereit.
Als Halterung wird ein geschraubter Out-Front-Mount oder auch Aero-Mount genannter Halter für den Lenker mitgeliefert. Ein sehr gutes Teil. Nicht klobig, stabil und die Navi rastet nach nur einer Achtel-Drehung sicher ein.
Ciclo Navic 400 Akkulaufzeit
Die Stromversorgung übernimmt ein fest eingebauter Li-Ion Akku mit 3.000 mAh Kapazität.
Geladen wird über die microUSB Buchse an der Unterkante.
Laden während der Navigation funktioniert mit Akkupacks problemlos. Bei eBikes, die sich als USB-Host ausgeben wechselt der Navic in den Computer-Modus, in dem keine weitere Bedienung mehr möglich ist.
Die Akkulaufzeit in der Praxis hängt entscheidend von der eingestellten Hintergrundbeleuchtung ab.
Ciclo selbst gibt vermutlich deshalb einen recht großen Bereich von 8 bis 14 Stunden an.
Bei meinem ersten Power-Test mit voll aufgedrehter Hintergrundbeleuchtung hat er dann auch nur gut 5 Stunden durchgehalten.
Tests mit realistischen Helligkeitswerten um die 40% führten zu einer Akkulaufzeit von rund 8 Stunden.
Display vom Ciclo Navic 400
Herausragendes Merkmal vom Navic 400 ist das große 4 Zoll Display.
Der Touchscreen über der Anzeige arbeitet nach dem resistiven Prinzip. Funktioniert also auch mit Handschuhen und Regen kann ihm nichts anhaben.
Bei starker, direkter Sonneneinstahlung wird es schwierig etwas zu erkennen. Dann muss man versuchen, mit dem eigenen Körper Schatten auf das Display zu bringen. Bei bewölktem Himmel ist die Erkennbarkeit gut, so lange sich nichts im Display spiegelt. Für eine bessere Ablesbarkeit kann man die Hintergrundbeleuchtung hochregeln, was aber auch seine Grenzen hat.
Insgesamt würde ich sagen, ist das Display gerade noch so okay.
Spiegelungen und Erkennbarkeit in der Sonne sind nichts tolles, entsprechen aber der Preisklasse.
Eine matte Displayschutzfolie könnte sinnvoll sein. Konnte ich aber leider nicht testen, da es zum Testzeitpunkt noch keine zu kaufen gab.
Möglichkeiten der Navigation
Zieleingabe, Tracks nachradeln und die Möglichkeiten der Anpassung der Streckenführung sind bei der Navic Software, die auf dem Falk System basiert sehr groß.
Hier schon mal die verschiedenen Möglichkeiten der Zieleingabe:
- Adresse
- Sonderziele (POI Suche)
- Importierter GPX-Track
- Punkt auf Karte
- Nachhause
- Routenvorschlag
- Letzte Ziele
- Eigene Wegpunkte
- Koordinate
Der Ciclo Navic führt dich mit Abbiegepfeilen und Pieptönen entlang der Strecke zum Ziel.
Mehr Details zu den verschiedenen Varianten der Navigation zeige ich dir im ausführlichen Ciclo Navic 400 Navigationsratgeber.
Track Aufzeichnung
Um deine gefahrene Strecke abzuspeichern musst du die Track Aufzeichnung zu Beginn der Tour starten.
Vergisst du das mal, wirst du beim losfahren darauf hingewiesen.
Auf die gespeicherten Daten kannst du direkt am Computer zugreifen.
Wenn du den Navic 400 mit dem Computer verbindest, hast du Datenzugriff wie bei einem USB-Stick.
Die GPX-Dateien der Aufzeichnungen liegen im Ordner /Navigator/Save/RecordedTracks und können am Computer direkt in Portale oder Tools übernommen werden.
Connectivity Funktionen
Der Navic 400 hat zwar laut Herstellerinfo einen Bluetooth Chip eingebaut, aktuell ist der aber noch deaktiviert.
Sprich: du kannst weder dein Smartphone für Datentransfer oder Smart-Notifications koppeln noch Fitness Sensoren (Trittfrequenz, Puls…) mit dem Navic 400 verbinden.
Wenn ich mir anschaue wie problematisch das beim Teasi mit ähnlich schwachem Prozessor funktioniert, vermisse ich die Funktionen nicht und würde Ciclo auch empfehlen es sein zu lassen, den Bluetooth Chip zu aktivieren.
Einstellungen am Navic 400
Die Optionen und deren Einstellung sind teilweise recht komisch oder unpraktisch verteilt.
Die so wichtige Einstellung der Display Helligkeit ist erst über die lange Tippfolge Startseite – Einstellungen – System – Helligkeit erreichbar.
Auf den beiden Cockpit Seiten werden dir während der Fahrt die Daten angezeigt.
Um die Werte zu ändern genügt ein Tipp auf das Feld. Oft bin ich unbeabsichtigt während der Fahrt da drauf gekommen und fand mich im Datenfeld – Auswahlmenü wieder.
Wie man das Layout der Datenseiten ändern kann blieb mir dagegen schleierhaft. Ebenso wie die grundsätzliche Festlegung auf die Anzahl der Datenseiten und Höhenprofil.
Navic 400 Erfahrungen
Während der gesamten Navigation wird links unten auf der Karte ein großer Button zum abbrechen der Zielführung angezeigt. Einmal aus Versehen während der Fahrt drangekommen und du kannst die Zieleingabe noch mal komplett durchgehen.
Abbruch der Navigation braucht keinen so prominenten Platz oder muß zumindest per Nachfrage geschützt sein.
Im Stand drehte sich die Karte trotz mehrfach neu kalibriertem Kompass. Auch nach dem losfahren dauerte es teilweise recht lange, bis die Karte wieder in Fahrtrichtung gedreht wurde.
Wechselst du von einer Datenseite zurück auf die Karte braucht es einen (gefühlt zu langen) Moment, bis die Karte wieder neu aufgebaut und in Fahrtrichtung zentriert angezeigt wird.
Ciclo Navic 400 kaufen – ja oder nein?
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Eine günstige Navigation für den Tourenradler. Die Ablesbarkeit vom Display erreicht dabei keine Spitzenwerte.
Auch der schwache Prozessor verlangsamt die gesamte Nutzung.
Zieleingabe, Qualität der Streckenberechnung und Zielführung unterwegs sind sehr gut.
Alternativen zum Ciclo Navic 400
Teasi One 4
Die Navic Alternative im selben Preisbereich. Etwas kleineres Display (3,5 Zoll), das ebenfalls spiegelt und mit einer matten Folie optimiert werden sollte. Bedienung und Navigation auf vergleichbarem Niveau.
Garmin Edge Explore
Der Garmin Edge Explore ist mit seinem 3 Zoll Display zwar die kleinste Navic 400 Alternative. Der Bildschirm ist super ablesbar und der Prozessor spürbar schneller.
Fazit Ciclo Navic 400 Praxistest
Fazit Ciclo Navic 400 Praxistest
Zusammenfassung
Mehr Navigation mit so einem großen Display ist für den Preis nicht zu bekommen. Bedienung, Zieleingabe und Navigation sind einfach und gut. Abstriche muss man bei Ablesbarkeit und Performance machen.
Ein Falk-Navi in anderer Verpackung. Prozessor viel zu lahm, Bildschirm nicht wirklich gut abzulesen und ne echt antiquierte und komplizierte Menüführung , auch wenn der Rest gut ist . Dann lieber paar Euro mehr ausgeben…
Auch für meine Begriffe in wesentlichen Punkten ein recht antiquiertes Navi. Da schließe ich mich Sven an.
Hier gilt wohl: Wer billig kauft, kauft zweimal.
Allerdings geht es nicht um „ein paar Euro“, wenn man ein wirklich brauchbares Geräte sein eigen nennen möchte.
So zumindest mein Informationsstand.
Ich suche immer noch die eierlegende Wollmilchsau, die eine Navigation mit Komoot auf dem Smartphone deutlich übertrifft.
„Er wirkt eher wie ein etwas zu groß geratenes Handy.“
Große Handys mit 6″ und mehr sind ja in Mode.
Ich verstehe nicht, welche Vorteile dieses antiquierte Navi gegenüber einem Smartphone noch haben soll.
Ich sehe nur Nachteile und kann die positive Bewertung nicht nachvollziehen.
Sturzfeste und wasserdichte Handys mit IP68 gibt es längst, dieses hat nur IPX5.
Das Navic 400 braucht über eine Minute Startzeit, so lange braucht wohl kein einziges Handy.
Akku hat 3.000 mAh und reicht nur für 5 Stunden, das finde ich schlecht, da können aktuelle Handys mithalten: Akkulaufzeit 1 Stern.
Displayablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung nicht besser als beim Handy.
Kein Bluetooth, keine Verbindung zum Smartphone, schwacher Prozessor: Ausstattung 1 Stern.
Wenn man ein Navi mit einem großen Display haben will, dann lieber ein wasserdichtes Smartphone mit einer Halterung kaufen.
Es zeigt sich meiner Meinung nach, dass Navis zunehmend einen schweren Stand gegen Smartphones haben, wenn es um reine Navigation geht. Natürlich mit entsprechender Software und für den Normalo.
Ich fürchte, für Garmin und co. wird die Luft allmählich dünn und es geht in Richtung Nischenprodukt.
Möchte mich gleich vorne weg outen, bin von Ciclo 😊
@sven die Menüführung haben wir komplett überarbeitet. Überzeug dich doch am besten ende Januar im Handel.
@Frank und Patrik. Ich verstehe eure Bedenken gegenüber der Akkulaufzeit. Wir haben in der Software deutlich optimieren können, um die Systemvorgabe zu erreichen. Nur 5 Stunden Laufzeit gehören der Vergangenheit an. An allem anderen, wie Start Zeit etc, Arbeiten wir noch. Zum Thema IPX5 hat ein anderer Blog unfreiwillig ein „Test“ gemacht und der Navic 400 hat nach einem Sturze ohne Beeinträchtigung wieder seinen Dienst aufgenommen. Das schaffen nicht viele Smartphones.
Hallo Thomas,
um hier mal die Wogen wegen der Akkulaufzeit etwas zu glätten: Mein Test war bei 100% Beleuchtung. Da sind 5h okay und zu erwarten. Das ist quasi das untere Ende der Spanne. Bei 0% wäre die Laufzeit am größten, allerdings könnte man dann nichts erkennen
Also Praxistauglich finde ich ca. 40% und die Tests dazu laufen noch. Werden dann nachgereicht.
BTW: IPX5 hat nix mit Sturzsicherheit zu tun
Hier gibt es mehr Infos:
https://gpsradler.de/ratgeber/wasserdichte-gps-fahrradnavigation-ip-zertifizierung/
Habe das Navic 400 aufgrund des guten Testberichtes bestellt.
Die Enttäuschung aufgrund dieses langsamen und schwachen Gerätes ist so groß gewesen, dass ich das Gerät bereits wieder zurück geschickt habe.
Äußerst schwaches Kartenmaterial und die Erstellung von Routen ist mehr als schwierig und auch sonst hat man das Gefühl, ein vorsintflutliches Gerät in Händen zu halten. Extrem schwache Performance! Ein großes Display kann diese massiven Mankos nie wettmachen!!
Bei einem so schwachen Gerät einen durchwegs positiven Testbericht zu veröffentlichen kann ich nicht nachvollziehen.
Testberichte auf dieser Seite kann ich in Zukunft leider nicht ernst nehmen bzw. werde ich nicht mehr lesen…
Habe mir das Gerät gestern betellt auch aufgrund dieses Tests. Bin gespannt. Warum ich das Navigieren mit dem Handy nicht mehr mag, ist die kurze Laufzeit zumindest meines Handys und dass viel Datenvolumen verbraucht wird (ist bei mir auf 1GB begrenzt udn dann geht es seeehr langsam) und vor allemn, dass man oft den Empfang verliert…wie gesagt, ich bin gespannt!!!!
Da ich mein Garmin 64s wegen des Bedien-„Komforts“ schon gerne ein paar Mal in die Ecke geschmissen hätte, suche ich nach einer Alternative.
Bei dem Test des Navic 400 wurde leider nicht beschrieben, wo das Kartenmaterial herkommt (oder habe ich was übersehen?) Schön wäre es, wenn man kostenlosen OSM-Karten via USB in das Gerät übertragen könnte.
Navic Karten stammen von OSM. Aber keine Möglichkeit, da selbst was zu machen.
Aber das Display vom Navic ist sehr schlecht ablesbar.
Ich habe mir das Gerät vor ca. 8 Monat gekauft und zum damaligen Zeitpunkt bei einer Wochenendtour in D und B direkt ausprobiert. Natürlich ist, wenn man wie ich von einem anderen Gerät herkommt, am Anfang das neue Gerät etwas ungewohnt. Aber einiges stört mich schon sehr. Ggf. mache ich da noch Fehler, da ich noch nicht alle Feinheiten entdeckt habe. Das Handbuch habe ich schon gelesen, auswendig kenne ich es aber nicht.
Meine kritischen Anmerkungen zum Navic 400 sind:
1) Die Anzeige kommt erst direkt im Abzweig wieder zu Tage. Man fährt am Abzweig vorbei, nervig. Warum nicht bereits 100 m vorher aufwachen? Bei meinem anderen Gerät erfolgt das früh genug.
2) Trotz Sparmodus finde ich die Akkulaufzeit suboptimal.
3) Die 1 Minute Laufzeit des hellen Displays wird meiner Meinung nach nicht eingehalten, dass sind dann gezählte 10 Sekunden, obwohl auf eine Minute eingestellt. Warum wird dazu nicht eine Einstellung mit einem Schieberegler bis maximal 5 Minuten verwendet?
4) In B gibt es ja die RAVEL-Wege speziell für Radfahrer. Das Navi wollte mich aber an jeder Kreuzung davon runterholen. Dann bin ich mit Google Maps gefahren.
5) Bei der Verwendung von Waldwegen musste ich auf furchtbaren Wegen fahren. Entsprechend habe ich das wieder ausgestellt. Aber vielleicht wären doch einige schöne dabei gewesen.
6) In einem Ort in B konnte ich keine Straßen eingeben. Das Ziel habe ich mir dann umständlich und unter Zuhilfenahme von Google Maps eingestellt.
Freude macht das Gerät bei der Benutzung nicht. Die Firma sollte weniger in weniger Eigenlob investieren und mehr Anwenderfreundlichkeit umsetzen. Beim Preis habe ich mich einmal gefreut, aber bei der Nutzung ist die Freude weg.
Leider kann ich mich den eher negativen, aber durchaus berechtigten Kritiken nur anschließen.
Das NAVIC 400 ist aus meiner Sicht für Fahrradtouren nicht geeignet, weil die Ablesbarkeit des Displays nicht gegeben ist. Während unserer Tour war etwa 3/4 des Wegs (220 km) das Display nicht erkennbar. Die Richtungsanzeige ist ebenfalls kaum lesbar bei einer Schriftgröße von nicht einmal 2 mm. Die Anzeigen der Richtungsänderungen erfolgen zu spät, wodurch man häufig an Abbiegepunkten vorbeifährt. Auch die Akku-Laufzeit ist sehr beschränkt und reicht mal soeben für etwa 5 Stunden (bei Stops aber abschalten). Weiter bemerkten wir im Ruhezustand ein ständiges Wechseln der Anzeige mit Geschwindigkeitsangaben von bis zu 5,7 km/h. Die dabei entstehende Abweichung vom tatsächlichen Standort beträgt mehrere 100 Meter. Der Hersteller begründet das mit dem Nachjustieren des Kompass, gibt aber zu, dass Geschwindigkeitsanzeigen im Ruhezustand üblich sind, was an den Satelliten läge. Fazit: für uns nicht brauchbar