Bryton Rider 750 vorgestellt und angetestet

Ein kompakter GPS Radcomputer mit einigen Innovationen Funktionen. Alle Infos vom brandneuen Rider 750 mit eigenen Erfahrungen vom Test.

Veröffentlicht: 20. November 2020
Letzte Aktualisierung: 20. November 2020
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Ein GPS-Radcomputer für Training und Ausfahrt mit vielen online Funktionen.

Mit einem kompakten 2,8 Zoll Display und dem relativ niedrigen Gewicht ist er mehr für die sportliche Gruppe geeignet als für gemütliche Radurlaube.

Im Mitbewerber Umfeld würde ich den Bryton Rider 750 irgendwo in den Bereich Garmin Edge 830 und Wahoo ELEMNT einordnen. 

Transparenzhinweis:
Das Testgerät wurde mir kostenlos und ohne Auflagen vom deutschen Distributor zur Verfügung gestellt. 

Technik

Das Gehäuse ist 92,5 x 49,7 x 23,8 mm groß und wiegt 93 Gramm. Geschützt ist das Gehäuse nach IPx7.

Die Position wird über einen Multi-GNSS-Empfängerchip bestimmt. Im Menü kannst du zwischen GPS & Galileo & GLONASS & QZSS und einigen anderen Kombinationen wählen.

Bedient wird der Rider 750 über 4 Hardware Tasten an den Seiten und einem kapazitiven Touchscreen.

Bedienung der Tasten an den Seiten
Bedienung der Tasten an den Seiten

Der Akku ist fest eingebaut und wird über microUSB geladen. Laut Bryton soll eine Akkulaufzeit von bis zu 20 Stunden möglich sein.

Der interne Speicher ist 16 GB groß, wovon noch rund 2 GB für Nutzerdaten frei sind. Löscht man „exotische Länder“ wie Indonesien, Thailand, Japan und Co sind fast 5 GB frei.

Befestigt wird der Bryton über eine Viertel-Drehung-Halterung, die dem Garmin System zwar ähnelt aber nicht kompatibel ist. Die mitgelieferte Aero Halterung aus Alu ist extrem hochwertig und erinnert stark an die tollen K-Edge Modelle. Sieht man selten, dass so hochwertige Halterungen zum Standard-Lieferumfang gehören.

Display 

Das farbige Touchscreen Display ist 2,8 Zoll groß. 
Bei heller Sonne ist es leider nicht optimal ablesbar und die Hintergrundbeleuchtung muss ziemlich hoch aufgedreht werden.

In wiefern sich das stark auf die Akkulaufzeit auswirkt konnte ich in der Kürze der Zeit nicht testen.

Der Touchscreen reagiert schnell und zuverlässig auf Fingertipp. Mit Handschuhen werden die kleinen Schaltflächen eher zum Problem aus die Erkennungsleistung des Touchscreens.

Connecivity und Schnittstellen 

Bei den Schnittstellen bietet der Bryton alles was heute aktuell ist. 

microUSB zum Laden und für den Datentransfer am Computer 

Hochwertige Halterung, microUSB-Buchse unter der Gummiabdeckung
Hochwertige Halterung, microUSB-Buchse unter der Gummiabdeckung

Bluetooth (BLE 5.0) für die Verbindung zum Smartphone. Dabei läuft alles über die Bryton eigene App. 

WLAN für Daten Sync und Firmware Update 

ANT+ für externe Fitness Sensoren 
Getestet habe ich mit dem Trittfrequenz Sensor von Wahoo und dem Puls Brustgurt von Garmin. 

Trittfrequenz Sensor mit Rider 750 koppeln
Trittfrequenz Sensor mit Rider 750 koppeln

Dank der FE-C smart Trainer Unterstützung eignet er sich auch für das Indoor Radtraining auf der Rolle.

Insgesamt ist der Bryton sehr online zentriert. An vielen Stellen wird eine WLAN Verbindung gewünscht oder auf die Verbindung zur App auf dem Smartphone gesetzt. 

Navigation 

Auch hier geht ohne die Smartphone App wenig. Auch wenn OSM-Karten der wichtigsten Regionen der Welt bereits integriert sind.

Dass geplante Strecken über die App auf den Rider kommen ist okay. Während der Fahrt bekommst du per Piepston Abbiegehinweise angezeigt.

Die Rider 750 Kartenseite - hier ohne Navigation
Die Rider 750 Kartenseite – hier ohne Navigation

Verlässt du allerdings die geplante Strecke erfolgt keine Neuberechnung sondern du bekommst lediglich den Hinweis, dass du die geplante Strecke verlassen hast.

Adresseingabe und Streckenberechnung erfolgt nur mit gekoppeltem Handy und Internetempfang.

Die Besonderheit ist dabei, dass ein Ziel per Sprache eingegeben werden kann. Mit der Google Spracherkennung funktioniert das recht zuverlässig, allerdings eben nur bei bestehender Online Verbindung.

Die Zielführung ist identisch zu der beim nachfahren geplanter Strecken. Und in diesem Fall wird auch die Strecke nachberechnet, wenn du vom Tourvorschlag abweichst.

Die Qualität der vorgeschlagenen Strecken ist nach ersten kurzen Tests okay.

Preis und Verfügbarkeit

Der Rider 750 wird ab November 2020 erhältlich sein und in zwei unterschiedlichen Bundles angeboten.

Das Basis-Paket (Rider 750E) mit Fahrradcomputer und Sport-Halterung wird 250 Euro kosten.

Im Sensor-Bundle (Rider 750T) wird zusätzlich ein Trittfrequenzsensor, ein Geschwindigkeitssensor und ein Puls-Brustgurt enthalten sein. Dieses Bundle kostet dann 320 Euro.

Rider 750 Erfahrungen 

Nach einigen Tagen mit dem Bryton Rider 750 sind mir im Trest folgende Punkte aufgefallen:

  • Etwas langsame Hardware, wie sich besonders beim zoomen auf der Karte und bei anderen Aktionen zeigt 
  • Zieleingabe per Sprache funktioniert ganz gut, benötigt aber Internet 
  • Auf der Karte fehlt bei einer Fahrt ohne Navigation die Linie der Aufzeichnung. Du siehst also nicht, welchen Weg du gefahren bist.
  • Kein Re-Routing wenn du auf einer geplanten Tour die Strecke verlässt
  • Display könnte heller sein 
  • Insgesamt zu viel Abhängigkeit von der Bryton App & Internet Verbindung. Somit nicht für Touren abseits der Zivilisation geeignet 
  • 3 Fahrrad Profile. Die Datenfelder können bequem über die Smartphone App eingestellt werden.
  • Gute Hardware Anmutung insbesondere der Lenkerhalterung
  • Attraktiver Preis 
Datenseite auf dem Rider 750
Datenseite auf dem Rider 750

Diese Punkte werde ich mir in nächster Zeit genauer anschauen und dann in einem ausführlichen Praxistest darüber berichten.

Für wen ist der Bryton Rider 750 geeignet?

Der Rider 750 ist für sportliche Fahrer geeignet, die mehrere Räder im Einsatz haben und die Trainingsdaten aufzeichnen möchten. Die Auswertung der Daten, getrennt nach Rädern, ist in der App sehr gut umgesetzt. Weniger gut geeignet ist der Rider 750 für Radler, die hauptsächlich eine Fahrrad Navigation suchen.

Was sagst du zum Bryton Rider 750? Wäre das ein GPS Radcomputer für dich? Schreib mir deine Meinung dazu bitte in die Kommentare.

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7 Gedanken zu „Bryton Rider 750 vorgestellt und angetestet“

  1. Hallo Matthias,

    vielen Dank erst einmal für diesen kurzen Eindruck vom neuen Bryton!

    Seit Frühling 2020 besitze ich einen Bryton Rider 420. Leistungsumfang, Design, Akkulaufzeit, Verarbeitung und der Preis des Gerätes finde ich sehr gut. Und nachdem das Gerät am Anfang vor allem durch Performanceprobleme nach längerer Fahrt sowie Unzuverlässigkeiten beim Abfahren importierter gpx-Routen (von OSMand und Komoot) und danach Bryton App durch die Unfähigkeit diese Routen mit Abbiegehinweisen zu versehen „glänzte“, sind diese Probleme nach den letzten Firmware- und App-Updates (derzeit jedenfalls ) Geschichte.

    Aber in der Zwischenzeit habe ich festgestellt, dass ich z.B. beim Fahren doch gerne mal von der geplanten Strecke abweichen, aber dann auch wieder auf sie zurückgeführt werden möchte. Das kann der 420 nicht. Außerdem hat er keine DI2-Unterstützung, die ich vor kurzem an meinem Fahrrad nachgerüstet habe. Daher hatte ich schon mal den Sigma Rox 12.0 getestet, der mir aber wg. des Kartendesigns und der Schriftgröße gar nicht zusagte. Auch die beiden Wahoos und die Garmin-Geräte kamen für mich nicht in Frage, als ich auf den Karoo 2 von Hammerhead aufmerksam wurde. Der gefiel mir vom Ansatz und den Vorberichten (u.a. von DC Rainmaker) her so gut, dass ich die Pre-Order wahrgenommen habe. Jetzt warte ich also gespannt auf die Lieferung meines Gerätes, die z.Zt. für Ende Dezember angekündigt ist.
    Der Rider 750 hört sich aber ähnlich interessant an wie der Karoo 2, auch wenn die zugrundeliegenden Prinzipien unterschiedlich sind. Und wenn ich nicht schon einen Karoo 2 bestellt hätte, käme der neue Bryton für mich auf jeden Fall in Frage. Daher wäre ich auf jeden Fall mal an einem Vergleichstest interessiert.

    Antworten
    • Hallo Matthias,
      Danke für den guten Artikel. Zeichnet der Rider 750 auch HRV-Werte (R-R) im FIT File auf? Die Garmin Edge können das nach Aktivierung. Werden die Cycling Dynamics der Favero Assioma Pedale auch aufgezeichnet? Beides wäre für mich gerade wichtig. Der Rider 750 ist gerade sehr günstig zu bekommen und ich könnte gegenüber den Garmin Lösungen einiges sparen.
      Viele Grüße
      Robert

      Antworten
  2. Hallo Matthias,

    habe deinen Test gelesen und gestern den 750 er bestellt.
    Fahre zur Zeit den 450 er und bin mega zufrieden damit. Davor den 330 und den 310er.

    Da ich 12/24h Solofahrer bin,werde ich den 750 richtig fett testen können. Fahre,im Winter,sehr viel auf dem Smarttrainer und bin sehr gespannt wie der 750 mit der Elite harmoniert. Fahre ausschließlich mit Rouvy aber werde, meine aufgezeichneten Strecken bei Bryton,auch als Test mit dem 750 ausprobieren.
    Viele Grüße
    Sascha

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  3. Hallo,
    in keiner Beschreibung finde ich einen Hinweis auf die App und eine notwendige Online Verbindung während einer Tour. Die Rückführung auf die Strecke wird auch beschrieben. Habe ich da irgendwas falsch verstanden.
    Ich möchte während einer Tour mein Mobiltelefon nicht ständig im Online-Modus haben.

    Antworten
  4. Uiuiui den Artikel hätte ich früher lesen sollen. „zu viel Abhängigkeit von der Bryton App & Internet Verbindung“ wird mich immer mal wieder stören, z.B. kosten in der Schweiz Mobilfunkdaten richtig viel. Zudem finden sich App und Rider 750 hin und wieder nicht. Ich habe es spontan preisgetrieben gekauft. Ich dachte alles was neuer ist als mein altes Garmin etrex touch kann das was das alte Geräte konnte. Routen ohne Internet up- und downloaden. Die gefahrene Strecke auf der Karte anzeigen. Den gefahrenen, gespeicherten Track als Route für die Rückfahrt nutzen. Das das nicht geht ist schlimm.
    Beim Rider 750 muss ich die Tour speichern um das Routing zu starten. Es werden mir beim Einrichten der Bildschirme nur wenige Datenfelder angeboten. Ein wenig enttäuscht bin ich schon.

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