Mit der Oregon Reihe möchte Garmin alle Smartphone verwöhnten Nutzer abholen. Großes Display bei gleichzeitig robuster Schale. Der Oregon ist der Generalist unter den Garmin Outdoor Navigationsgeräten. Zum Wandern soll er genauso taugen wie für’s Geocaching. Die Radtour sowieso und gelegentlich auch im Auto die Richtung vorgeben.
Aktuell besteht die Garmin Touchscreen Outdoor Navigationsfamilie Oregon aus vier Mitgliedern.
Vorgängermodelle vom Typ 200, 300, 400t, 400i und 400c sind eventuell noch als günstige Restposten zu bekommen.
Transparenzhinweis:
Das Oregon 550t Testgerät wurde mir freundlicherweise von Garmin Deutschland zur Verfügung gestellt. Getestet wurde mit Firmware 4.50 und GPS Software-Version 5.00.
Verschiedene Oregon Versionen
Von den Navigationseigenschaften betrachtet sind alle vier gleich. Lediglich bei der Zusatzausstattung gibt es Unterschiede.
- Garmin Oregon 450*: Basismodell mit allen wichtigen Navigationsfunktionen (Aktuell 285 Euro)
- Garmin Oregon 450t*: Zusätzlich topografische Freizeitkarte vorinstalliert (Aktuell 340 Euro)
- Garmin Oregon 550*: Zusätzlich 3,2 Megapixel Kamera integriert (Aktuell 400 Euro)
- Garmin Oregon 550t*: Zusätzlich 3,2 Megapixel Kamera und topografische Freizeitkarte vorinstalliert (Aktuell 400 Euro)
Gehäuse, Anschlüsse und Stromversorgung
Toll finde ich die Handlage des Garmin Oregon. Die richtige Größe, bei passendem Gewicht. Ein richtiger Handschmeichler. Die eigene Messung ergab 202 Gramm mit eneloop Akkus* und Speicherkarte.
Auf der Rückseite ist eine Metallschiene für verschiedene Befestigungssysteme eingebaut. Auch die beiliegende Karabinerhalterung wird hier befestigt. Direkt darunter liegt die Entriegelung für den Akku Deckel.
An der Unterseite befindet sich hinter einer Gummiabdeckung die einzige Schnittstelle – Mini USB. Für die USB Schnittstelle gibt es unterschiedliche Einstellungen und Modi.
- Garmin Spanner: Modus mit Wahlmöglichkeit
- Garmin seriell: Traditionelles Garmin Format. Anschluß an den PC wechselt sofort in den Massenspeichermodus.
- NMEA Eing./Ausg.: Kommunikation nach dem NMEA Standard
Text Out: Position und Geschwindigkeit im ASCII Format - RTCM: Empfang von RTCM Korrektursignalen
Die sinnvollste ist der „Garmin Spanner“ Modus. Hier wird beim Verbinden gefragt ob in den Massenspeichermodus gewechselt werden soll oder ob das Gerät weiterhin bedienbar bleiben soll.
Über die USB Buchse kann der Oregon mit Strom versorgt werden. An einem reinen Stromkabel ist der Schnittstellenmodus egal. Ein aufladen der Akkus ist aber nicht möglich. Die 2 Mignon (AA) Akkus sitzen stramm in der Halterung und werden von einem Schaumstoffteil im Deckel zusätzlich stabilisiert. Auch kräftige Stöße auf dem Fahrrad führen nicht zum Kontaktverlust.
GPS Empfänger
Offiziell spricht Garmin nur von einem hochempfindlichen GPS Empfänger. Mit etwas Internet-Recherche kommt man auf den STM Cartesio (ST2062) Chipsatz.
Was aber wirklich zählt ist die Empfangsleistung. Und die passt. Sowohl die Startzeiten als auch die Empfangsqualität in problematischen Umgebungen ist sehr gut.
Menüführung
Das Hauptmenü ist sehr übersichtlich gestaltet. Eine Seite enthält 6 Icons. Diese Icons lassen sich beliebig anordnen. Zum umsortieren zwei Icons nacheinander anklicken und schon tauschen sie ihre Plätze. Ausgeblendete Icons erscheinen im Einstellungsmenü am Ende ausgegraut. Ein Klick und sie sind wieder aktiv.
Wünschenswert fände ich ein Rotationsprinzip der einzelnen Menüseiten. Also der Wechsel von der ersten Seite nach links zur letzten Seite.
Ganz wichtig sind die verschiedenen Profile. Für jede Outdoor-Aktivität wird ein Profil angelegt. Am besten lassen sich die verschiedenen Profile über das Hintergrundbild unterscheiden. Eigenes Hintergrundbild im Speicher ablegen und der Oregon wird noch persönlicher. Nicht vergessen: das Profilumschalt-Icon am besten immer griffbereit auf einem der ersten Screens platzieren.
Die gesamte Bedienung geht nur im Hochformat. Ein drehen in den Breitbild-Modus ist beim Oregon – außer in der Kameraanwendung – nicht möglich.
Kamera
Bei beiden 550 Modellen ist eine 3,2 Megapixel Kamera verbaut. In der Kameraanwendung kann die Auflösung eingestellt werden. Wobei weniger als 3,2 Megapixel keinen Sinn machen. Ein Bild ist ohnehin nur knapp 1 MB groß. Für unterschiedliche Helligkeiten gibt es Einstellungen für normale und schwache Beleuchtung. Von der Bildqualität kommt die Kamera leider nicht einmal an die Qualität von Handykameras heran. Nicht wirklich intuitiv ist zudem das fotografieren. Den Auslöser auf dem Bildschirm so lange gedrückt halten bis der Rahmen auf grün wechselt. Mit dem losgelassen des Buttons wird das Bild aufgenommen. Leider funktioniert das fokusieren alles andere als zuverlässig. Trotz grünem Rahmen produzierte ich etwa 40% unscharfen Ausschuß.
Eines der Beispielbilder ist sogar halb scharf und halb verschwommen.
Hier noch ein Bild in Originalauflösung. Zum genauen betrachten kannst du es herunterladen.
Fazit Praxistest Garmin Oregon – Teil 1
Bis auf die Kamera handelt es sich bei dem Garmin Oregon um ein Top Gerät. Insbesondere das frei konfigurierbare Menü mit den unterschiedlichen Profilen bereitet viel Freude. Ob der gute Eindruck so bleibt lest ihr im zweiten Teil des Praxistest.
Teaserbild: garmin.de