Mio Cyclo 200 Fahrrad-Navigation im Praxistest

Navigation starten, Ziel eingeben und Los. So einfach soll die Fahrradnavigation mit dem Cyclo 200 funktionieren. Im Review prüfe ich das in der Praxis.

Veröffentlicht: 29. Mai 2016
Letzte Aktualisierung: 7. Mai 2020
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Gemütlich mit dem Fahrrad fahren. Entspannt ankommen.

Genau das möchte der Mio Cyclo 200* bieten. Egal ob du eine geplante Tour nachfahren möchtest oder dich entspannt ans Ziel führen lässt. Wie das in der Praxis klappt, klärt dieses Review.

Transparenzhinweis:
Das Testgerät wurde mir vom Hersteller für diesen Test zur Verfügung gestellt.

Mio Cyclo 200 Hardware und Lieferumfang

Mit einer Größe von 11,4 × 6,8 × 1,9 cm und einem (nachgemessenen) Gewicht von 150 Gramm liegt der Mio gut in der Hand und passt gut an den Lenker. Das Gehäuse besitzt die kleine IPX5 Zertifizierung gegenüber Feuchtigkeit.

Mio Cyclo 200 auf der Waage
Mio Cyclo 200 auf der Waage

Als Fahrradhalterung dient eine Mio eigene Halterung zum drehen. Mit einer 45° Drehung ist der Mio fest. Zumindest so gut wie es eben mit einer Kabelbinder-Basis möglich ist.

Auch wenn es ähnlich wie die Garmin Edge Halterung aussieht, die Befestigungen sind nicht identisch. Der Mio passt in die Garmin Halterung. Umgekehrt funktioniert es nicht.

Das schöne an der Halterung ist die Möglichkeit, die Navigation auch Quer daran zu befestigen. Leider unterstütz das die Software nicht.

Mio Cyclo 200 im Querformat - mit der Software nicht möglich
Mio Cyclo 200 im Querformat – mit der Software nicht möglich

Im Innern werkelt ein ARM Cortex-A7 Prozessor mit U-blox 7 GPS-Chipsatz.

Beim Betriebssystem setz Mio auf Windows CE 6.

An den Computer angeschlossen verhält sich der Mio wie ein USB Stick. Von den 4 GB internen Speicher sind noch knapp 600 MB frei. Das ist für Tracks und Routen vollkommen ausreichend. Falls es doch nicht reicht, kann der Speicher mittels microSD Karte (maximal 64GB) erweitert werden.

Neben dem GPS Empfänger sind in der Packung noch zu finden:

  • Basis Fahrradhalterung
  • 2 Kabelbinder
  • microUSB Kabel

An der Unterseite befinden sich hinter einer Gummiabdeckung die microUSB Buchse, der Steckplatz für die Speicherkarte und ein Loch hinter dem sich der Taster für den Reset befindet.

Schnittstellen und Reset-Knopf wassergeschützt hinter einer Gummiabdeckung
Schnittstellen und Reset-Knopf wassergeschützt hinter einer Gummiabdeckung

Unterhalb vom Display befindet sich die einzige Hardwaretaste. Alles andere wird über das Touchscreen Display gesteuert.

Über die Größe des integrierten, nicht auswechselbaren Li-Ionen-Akkus macht Mio keine Angabe. Im Test bin ich auf Werte zwischen 8 und 10 Stunden gekommen.

Der Mio 200 bleibt beim Aufladen einsatzbereit. Damit ist ein Aufladen während der Fahrt per Nabendynamo Lader kein Problem. Der Strombedarf liegt bei knapp 1 A, weshalb ich zum leistungsfähigen Dynamo Harvester* (Mein Praxistest) rate.

Cyclo 200 Display

Damit wären wir auch schon beim Monitor mit Touchscreen.

Display mit Zurück Button
Display mit Zurück Button

Das 3,5 Zoll große Display löst mit 240 × 320 Pixeln auf.
Die Helligkeit ist selbst bei meiner dunklen Sonnenbrille ausreichend.

Leider sind die Buttons zum Einstellen der Displaybeleuchtung tief im Menü versteckt. Schnell mal unterwegs nachregeln ist sehr mühsam.

Beim Touchscreen handelt es sich um moderne kapazitive Technik. Leider erfüllt die, wie auch schon beim Falk TIGER nicht die hohen Erwartungen an diese Technologie. Liegt das möglicherweise am veralteten Windows CE Betriebssystem?

Ersteinrichtung vom Mio und Bedienprinzip

Das Setup des Cyclo 200 ist schnell erledigt, die wichtigsten Einstellungen betreffen Heimatadresse, Routenoptionen und das Layout der verschiedenen Radcomputer Seiten.

Meine Profil Einstellungen
Meine Profil Einstellungen

Die gesamte Bedienung erfolgt über den Touchscreen. Wischgesten sind außer auf der Karte zum verschieben nicht möglich.

Die einzige Taste unter dem Display führt immer einen Schritt zurück.

Für die Turn-by-Turn-Navigation werden anhand der jeweiligen Profile die Routen berechnet. Meine Routenoptionen für ein Stadt- bzw- Trekking-Profil sehen beispielsweise so aus:

  • Haupstraßen – Erlauben
  • Fahrradrouten – Bevorzugen
  • Unbefestigte Wege – Erlauben
  • Kopfstein (nur OSM) – Erlauben

Mögliche Alternativen: Bevorzugen, Erlauben, Nach Möglichkeit meiden.

Cyclo 200 Karten

Navigation und Kartenansicht
Navigation und Kartenansicht

Das vorinstallierte Kartenmaterial basiert auf Open-Street-Maps Daten. Adressdaten stammen von TomTom bzw. TeleAtlas. Die OSM-Karten auf meinem Gerät stammen aus dem November 2014, die TeleAtlas Daten aus Q3-2013.

Wie es um regelmäßige Updates für die Fahrradnavigation bestellt ist, weiß ich nicht. Andere Karten von Mio Navigationsgeräten bekommen dank Lifetime Map Updates bis zu vier mal im Jahr neue, kostenfreie Karten.

Zusätzliche Karten können vom Nutzer nicht selbst eingespielt werden. Die gesamte Kartenverwaltung läuft über die Desktop Software CycloAgent.

Die Optik der Karte auf der Navigation sagt mir nicht zu. Für Radfahrer wichtige Wege sind nur schlecht erkennbar und teilweise gestreichelt dargestellt. Hinzu kommt eine kontrastarme Darstellung.

Außerdem werden beim herauszoomen der Karte die meisten Straßen und Wege viel zu früh ausgeblendet. Etwas besser wird der Kontrast mit dem Kartenschema „Perle“.

Mio Cyclo 200 auf Radtour

Beim einschalten irritiert die sehr lange Zeit, die der Startknopf gedrückt werden muss. Es dauert schon mal 3 bis 4 Sekunden bis der Bootscreen erscheint. Wer vorher aufhört zu drücken bekommt den Mio nicht gestartet. Insgesamt vergehen gut 20 Sekunden bis der Mio 200 betriebsbereit ist.

Von der Startseite führen 6 große Schaltflächen zu den einzelnen Funktionen.

Übersichtlicher Mio Startscreen
Übersichtlicher Mio Startscreen
  • Übersicht
    beinhaltet die Karte und den Reisecomputer
  • Navigieren
    dahinter verbirgt sich die Zieleingabe
  • Verlauf
    bisher absolvierte Touren
  • Surprise Me
    Roundtrip Routing über Entfernung oder Zeit
  • Einstellungen
    Profile anlegen, Karte einrichten und Systemeinstellungen
  • Strecken
    hier sind die importierten Tracks zu finden

Während der Tour ist die Übersicht die Seite der Wahl. Über Pfeiltasten lässt sich schnell zwischen Karte und Radcomputer hin und her wechseln.

Schneller wechsel der wichtigen Seiten
Schneller wechsel der wichtigen Seiten

Zielnavigation mit dem Mio Cyclo 200

Drei Möglichkeiten der Zieleingabe
Drei Möglichkeiten der Zieleingabe

Eine Stärke der Navigationsgeräte für Tourenradler soll die einfache Navigation zu einzelnen Zielen sein.

Das Ziel läßt sich beim Mio 200 folgendermaßen definieren:

  • Heimatort
  • Adresse (Land, Stadt/Postleitzahl, Straße, Hausnummer)
  • POI

Es ist nicht möglich, ein Ziel auf der Karte zu markieren und sich dorthin navigieren zu lassen. Sehr schade, dass eine so wichtige Zieleingabe fehlt.

Geplante Touren fahren

Meine bevorzugte Art der Navigation ist das nachradeln von geplanten GPX-Tracks. Die Tracks gelangen am besten direkt per USB auf den Mio. Dazu einfach den Track im Ordner \Dodge\Tracks ablegen.

Die vorbereiteten Strecken findest du dann auf der Hauptseite hinter „Strecken“ oder in der Zieleingabe über den gleichnamigen Untermenü-Punkt.

Importierte GPX-Tracks als Strecken nachfahren
Importierte GPX-Tracks als Strecken nachfahren

Strecken kannst du in beide Richtungen nachfahren. Entweder komplett oder mit Start am nächsten Punkt der Strecke.

Der Mio hält sich mehr oder weniger an die geplante Route. Manchmal wird eigenmächtig die Route umgeplant. Das liegt aber meist an dem vorhandenen Kartenmaterial.

Stärken
  • einfache Bedienung
  • Fahrradhalterung

Schwächen
  • träger Touchscreen
  • alte Software

Mio Cyclo 200 kaufen – ja oder nein

In der Liga der GPS Geräte für Freizeitradler kommt der Mio Cyclo 200 nicht über das Mittelfeld hinaus. Es fehlen grundlegende Funktionen wie die Zieleingabe über die Karte. Dazu die wenig gelungene Karte und die offene Update-Thematik.

Die Klasse bis 200 Euro bietet da bessere Alternativen.

Alternativen zum Mio Cyclo 200

Garmin Edge Explore

Der Garmin liefert für rund 200 Euro ein deutlich besser ablesbares Display. Die Garmin Software erfordert mehr Einarbeitung.

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3 Gedanken zu „Mio Cyclo 200 Fahrrad-Navigation im Praxistest“

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