Die Akkulaufzeit moderner Smartphones stellt häufig ein Problem dar. Nach einem Tag intensivem Einsatz ist der Akku so gut wie leer. Was tun, wenn keine Steckdose in der Nähe ist?
Wie wäre es mit einem Solar Ladegerät wie dem GoalZero Guide 10 Plus*?
Transparenzhinweis:
Das GoalZero Solarlader-Set habe ich vom Solarbag Shop für dieses Review zur Verfügung gestellt bekommen. Dort findest du alles, um aus Sonne Strom zu machen.
Erster Eindruck und Lieferumfang
Das Set enthält neben dem Solarpanel Nomad 7M und dem Akku-Ladegerät Guide 10 Plus mit vier Mignon NiMH Akkus (2.300 mAh Kapazität) noch folgendes Zubehör:
- Adapter um Micro (AAA) Akkus zu laden
- Zigarettenanzünder-Adapter
- Mini USB Kabel
Beim wiegen kam ich zu folgenden Ergebnissen:
- Nur Nomad 7M Panel: 535 Gramm
- Ladegerät Guide 10 Plus ohne Akkus: 58 Gramm
- Ladegerät Guide 10 Plus betriebsbereit: 174 Gramm
- Komplettset mit allen Adaptern: 780 Gramm
Die Maße des Solarpanels betragen (ohne Befestigungslaschen):
- im gefalteten Zustand: 17 cm x 23 cm (Dicke 3,5 cm; mit Akku 4,5 cm)
- komplett aufgeklappt: 43 cm x 23 cm
- Aktive Solarfläche 32 cm x 23 cm
Die Solarpanele sind rundum von robustem Cordura Stoff geschützt und lassen sich zum Transport zusammen falten. Damit liegt die Oberfläche der Solarzellen geschützt vor Beschädigungen im Inneren. Unangenehm aufgefallen ist mir der intensive chemische Geruch. Dieser hat sich auch nach mehreren Wochen Nutzung noch nicht verflüchtigt.
Der Akkulader Guide 10 Plus baut sehr kompakt und leicht. Erst die Mignon Akkus machen ihn schwer. Die Ausstattung umfasst einen geschalteten USB-Ausgang, einen Mini-USB-Eingang zum Laden am Netzteil und den Eingang für das Solarladekabel. Eine LED dient als Nottaschenlampe.
Der Ladezustand wird nur während dem Laden durch Farben und Blinkintervalle einer LED angezeigt. Hier hätte ich mir mehr und einfacher abzulesende Informationen gewünscht. Insbesondere auch den Zustand beim entladen.
Technische Betrachtung
Der Hersteller gibt die Modulleistung mit 7W an. Die effektive Leistung eines Solarpanels ist aber von vielen Faktoren abhängig. Neben der Sonnenintensität beeinflussen vor allem Temperatur und Einstrahlwinkel den Ladestrom.
Das Nomad 7 Solarpanel ist mit monokristallinen Solarzellen ausgestattet. Diese Zellen sind starr und können bei starken Belastungen im Gegensatz zu Dünnschichtmodulen beschädigt werden. Die flexiblen und leichteren Dünnschichtmodule anderer Hersteller kommen aber bei Weitem nicht an den Wirkungsgrad der monokristallinen Solarzellen heran.
NiMH-AA-Akkus statt Li-Ion-Akku als Pufferspeicher
Eine Besonderheit des Guide 10 Plus Sets ist der Pufferakku. Statt auf einen Li-Ion Energiespeicher setzt GoalZero auf Standard NiMH Akkus.
Vorteile:
- Garmin Nutzer können die Mignon Akkus aus dem GPS Empfänger direkt laden.
- Wechselbare Mignon (AA)-Akkus bieten bezüglich Lebenserwartung und Flexibilität deutliche Vorteile gegenüber einem Li-Ion-Akku.
- Zusätzliche Akkus können die Kapazität sowohl beim Laden über Solar, als auch beim Laden anderer Geräte erweitern.
- Falls mal gar keine Sonne scheint, laden gekaufte Batterien das Smartphone immer noch auf.
Nachteile:
- Die Energiedichte von NiMH-Akkus ist im Vergleich zu einem Li-Ion-Akkupack deutlich geringer.
- Funktioniert nur mit vier eingelegten Akkus.
- Hinzu kommt, dass die Spannung der vier Akkus nur in Summe überwacht wird. Stichwort: keine Einzelschachtüberwachung. Unterschiedlich geladene Akkus können eine Tiefentladung oder Überladung und damit eine Beschädigung der Akkus zur Folge haben. Ich würde deshalb nur Akkus mit gleicher Kapazität und gleichem Ladezustand verwenden.
Problematisch wird das, wenn die geladenen Akkus Paarweise direkt in einem Gerät, beispielsweise der Garmin Navigation, Verwendung finden.
Direktes laden, ohne Pufferakku, empfiehlt sich meiner Meinung nach nur im stationären Einsatz an sonnigen Tagen. Schwankender Ladestrom kann die Ladeelektronik verwirren. Besonders zickig ist hier das iPhone. Wird einmal das Laden unterbrochen, startet der Ladevorgang nicht mehr selbst.
Solarlader in der Praxis
Solarmodul aufklappen, Kabel mit dem Guide 10 verbinden und alles gut verpacken – schon kann es losgehen. Für die Befestigung sind an allen Seiten ausreichend Schlaufen angebracht. Egal ob am Zelt, Fahrrad oder Rucksack irgend eine Befestigungsmöglichkeit findet sich immer. Ich habe gute Erfahrungen mit kurzen Klett-Kabelbindern* gemacht.
Kabel und Akkupack passen bequem in die aufgenähte Netztasche. In dieser befindet sich auch der Solar Port mit USB- und 12V-Anschluss. Zudem ist noch genügend Platz um Smartphone & Co während dem Ladevorgang unterzubringen.
Unterwegs habe ich meist tagsüber die Akkus aufgeladen, die dann nachts die Energie an die elektronischen Geräte wie Smartphone, Tablet oder Kamera abgegeben haben. Bei meinem Galaxy Note 10.1 Tablet hat der Ladestrom des Guide 10 Plus selbst mit voll geladenen Akkus nicht ausgereicht, um es „richtig“ zu laden. Es reichte nur für den langsamen Lademodus.
Sehr cool fand ich die Möglichkeit, Smartphone und Akkupack gleichzeitig anzuschließen. Das iPhone hatte immer seine ca. 0,5 A Ladestrom und der Rest ist in den Akku gegangen. Dabei war das anfangs fast leere iPhone nach gut 2 Stunden wieder voll.
Über ein Adapterkabel mit Zigarettenanzünder Anschluss lassen sich auch Geräte mit 12 Volt versorgen. Das funktioniert nur solange die Sonne scheint, denn hier ist kein Pufferakku dazwischen.
Persönliches Fazit
Mein Tipp:
Wer nicht unbedingt AA-Akkus unterwegs benötigt und es leichter möchte, stellt sich sein eigenes Set zusammen. Das Nomad 7M Solarpanel* zusammen mit einem Li-Ionen Akkupack*. Günstiger, leichter und mit mehr Kapazität.