Der Garmin GPSmap 66i ist die Verbindung zwischen der robusten Universal Outdoor Navigation GPSmap 66st und einem inReach Mini Zwei-Wege-Satelliten-Kommunikationssytem inklusive SOS-Notruf.
Ich zeige dir das neue Gerät, vergleiche es etwas mit GPSmap 66st bzw. inReach Mini und berichte von meinem ersten Hands-On Test.
Garmin GPSmap 66i Hardware
Bei den äußeren Abmessungen bleibt im Vergleich zum GPSmap 66st alles gleich. 6,6 x 16,3 x 3,5 cm.
Das Gewicht liegt bei 241 Gramm.
Neu ist, dass es keine Möglichkeit für Standard Mignon (AA) Batterien und Akkus mehr gibt. Vermutlich hat die inReach Technik so viel Platz benötigt, dass Garmin auf einen fest eingebauten Li-Ionen Akku umgestiegen ist. Dessen Laufzeit wird mit bis zu 35 Stunden angegeben.
Wobei hier eine Angabe der Akkulaufzeit sehr schwierig ist, da neben den Parametern der Navigation noch die Sat-Kommunikation hinzu kommt. Mehr Tracking Punkte oder Nachrichten senden und die Laufzeit geht in die Knie.
Geladen wird per microUSB-Buchse oder, ganz neu, über spezielle Kontakte auf der Unterseite über eine demnächst verfügbare Halterung mit Stromversorgung. Geeignet für Geländewagen oder Boot, weniger für das Fahrrad
Ohne Batteriefach fällt auch der Platz für die microSD Karte unter den Akkus weg. Ein microSD Slot befindet sich jetzt an der Seite, geschützt durch eine Gummiabdeckung.
Ebenfalls spannend und etwas überraschend: Es wird kein GLONASS unterstützt. Nur GPS und Galileo. Vielleicht liegt das daran, dass Iridium Systeme in Russland anmeldepflichtig sind?
InReach Funktionen
Mit der inReach-Technologie über das Iridium-Satelliten-Netzwerk hälst du auch in den entlegensten Winkeln der Erde die Verbindung zu deinen Lieben – und in Notfällen alamierst du mit dem SOS-Knopf die GEOS Rettungsleitstelle für Hilfe.
Eine Zwei-Wege-Kommunikation ermöglich selbst in Regionen ohne Mobilfunknetzabdeckung oder lückenhaftem Netz vordefinierte oder individuelle Nachrichten an Familie und Freunde zu verschickt und zu empfangen. Entweder per SMS oder E-Mail.
Für diesen Service brauchst du einen kostenpflichtigen Vertrag. Der geht bei etwa 20 Euro pro Monat los.
Die globale 24/7 SOS-Funktion sorgt für zusätzliche Sicherheit auf Touren. Rund um die Uhr kann per Knopfdruck ein Notruf an das internationale GEOS-Notrufzentrum abgesetzt werden. Die GPS-Daten des aktuellen Standortes werden umgehend an die Notfallzentrale weitergeleitet und der Rettungseinsatz koordiniert.
Erste GPSmap 66i Praxiserfahrungen
In einem ersten kurzen Praxis-Hands-On hat sich der GPSmap 66i wie der bereits ausführlich getestete GPSmap 66st angefühlt.
Lediglich die Farbe und der SOS-Knopf hinter der Sicherheitsklappe zeugen von einem anderen Gerät.
Die inReach Funktionen sind ganz normal in das Menü integriert und wie gewohnt über die Einstellung der Menüstruktur individuell anpassbar.
Preis und Verfügbarkeit
Der Garmin GPSmap 66i* wird in Kürze (Juni 2019) für 600 Euro UVP im Handel verfügbar sein.
Wenn man da mal kurz die Rechnung für getrennte Systeme aufmacht: GPSmap 66st für die Navigation: 450 Euro. InReach Mini für Notruf und Kommunikation: 350 Euro. Macht zusammen 800 Euro. Die Kombination im GPSmap 66i ist also 200 Euro günstiger.
Persönliche Einschätzung
Ein spannendes Gerät für alle, die Notruf und Kommunikation überall dabei haben wollen. Aktuell habe ich ja ein inReach Mini Testgerät hier und kann schon vor dem ausführlichen Praxistest sagen, dass die Kommunikation gut funktioniert.
Leider wurden aus dem GPSmap 66i die Standard-Akkus entfernt und durch einen festen Li-Ionen-Akku ersetzt. So muss man stärker auf das Strommanagement achten, um nicht wichtige Notfall-Energie für die Navigation zu verschwenden.
Ich bevorzuge deshalb getrennte Navi- und Notruf-Systeme.
Derzeit plane ich keinen ausführlichen Praxistest vom Garmin GPSmap 66i.
Was hälst du von der Kombination aus Navigation und Notruf/Kommunikationssystem? Schreib mir deine Meinung in die Kommentare.
Durch das weggefallene GLONASS fühlt sich das Ganze irgendwie wie ein „kastriertes“ GPSMAP 66st mit angeklebtem Inreach mini an.
Das innere Spielkind möchte das Gerät zwar schon haben. Aber zu 100% bin ich da noch nicht überzeigt, um das 66st+Inreach mini dafür abzugeben.
So schlimm würde ich fehlendes GLONASS jetzt nicht einordnen. Wenn du schon beides hast, dann würde ich Navi und Sicherheit getrennt lassen.
Galileo ist wohl das genaueste GNSS. Die Galileo-Satelliten können ihre eigene Position auf ca. 10 cm genau bestimmen!
Glonass braucht man nur sofern man diese Geräte auch in Russland vertreiben möchte.
Grundsätzlich erlaubt die Unterstützung von Multikonstellations (Multiband-GNSS) einen schnelleren Fix.
Da das inReach Mini ja für den (entlegensten) Notfall ist, finde ich es schade, oder auch ärgerlich, keine Akkus/Batterien mehr verwenden zu können.
Sicher, man müßte eine Handvoll Akkus/Batterien mitnehmen. Aber „es geht“ im Notfall. Und dorthin wo man mit so einem Gerät in der Regel reist, kommt oder sollte es auf die paar mehr Gramm bzw Volumen auch nicht mehr ankommen.
Also so entlegen muss das gar nicht sein ich hab beim Mountainbiken sehr oft keinen Empfang. Da bin ich keine zehn Kilometer von der Haustür weg. Ich habe ein Gerät der Konkurrenz im Einsatz.
Hallo Michael, das Fehlen von GLONASS ist, wie dein Test der galileofähigen Geräte zeigt kein Beinbruch. Ich bin voll bei dir: 2 getrennte Geräte bieten mehr Sicherheit und die Möglichkeit zum einfachen Energiemanagement. Ich gehe soweit, dass ich mein iPhone immer dabei habe und Musik, Spiele, Filme über dem iPodTouch nutze – die Energie im iPhone ist mir für andere Dinge wichtig!
Bgl Ladekontakte:
Ich frage mich ja, warum es für die bisherigen Garmins bis heute keine Drittanbieter-Lösung gibt. um Ladekontakte nachzurüsten.
Eine Alternativer Akku-Deckel, der innen Metall-streifen zwischen Akkus und Akkukontakt bringt und außen die bekannte Schiene bietet erweitert um Kontakte für einen entsprechenden Halter.
Auf so ein Gerät der GPSmap-Serie habe ich gewartet. Nur ohne AA-Stromversorgung für mich leider ein No-Go. Reserve-Eneloops babe ich für mein Garmin immer dabei. Hier muss ich hoffen, im Fall der Fälle, für den dieses Gerät gerade zusätzlich da sein soll, nicht ohne Saft zu sein. Den Preis hätte ich ok gefunden.
Das Gerät würde ich glatt kaufen, denn ich gehe davon aus, dass die Verbindungen günstiger werden, bzw. die Tarife besser gestaltet werden.
Was aber gar nicht geht für mich, ist der Umstand das man keine AA-Spannungsquellen mehr einsetzen kann. Ich versuche bei allen Geräten bei AA oder CR123-Lithium zu bleiben. Daher hätte ich immer Ersatz dabei. Mit dem Akku geht das nicht. Für mich ganz klar am Ziel vorbei.
Ich empfinde den Akku nicht unbedingt als Nachteil. Anstatt Ersatzbatterien kann man schließlich eine Powerbank mitnehmen. Nur wenn der Akku nach 1-2 Jahren schwächer wird, wäre natürlich eine Tauschmöglichkeit besser.
Also mich stört neben dem Akku der nach 3 Jahren Fratze ist vor allem, dass keine Verbindung zu komoot oder Ähnlichem besteht. Das ist ein Witz. Und USB C wäre auch mal zeitgemäß. Garmin verschlimmert seine Geräte und steht sich wegen einem Sparzwang oder Gewinnsucht selbst im Weg. Diese Menüführung und Bedienunsunfreundlichkeit bei extrem hohen Preis… Mit mir nicht
Tipp: flexible Datentarife für GPSMAP gibt es auch bei Protegear.