Pebble im Praxistest: Die Smartwatch für den Radfahrer?

Smartwatches und Activity Tracker sind im Trend. Auch für Radfahrer? Ein Review der Pebble Smartwatch classic.

Veröffentlicht: 29. März 2016
Letzte Aktualisierung: 7. Mai 2020
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Als „mobiler Nerd“ habe ich natürlich auch eine Smartwatch.

Meine Entscheidung viel auf die Pebble Classic in schwarz*. Nach mehrmonatiger Smartwatch Nutzung hier mein ganz subjektiver Erfahrungsbericht – aus der Sicht eines Fahrradfahrers.

Zwei Besonderheihen zeichnen die Pebble gegenüber anderen Smartwatches aus: Sie ist sowohl mit Android als auch mit dem iPhone kompatibel und sie verfügt über ein einfaches Schwarz-Weiß-Display.

Geburtshelfer war ein Crowd Funding Projekt auf Kickstarter. Aktuell gibt es die Pebble classic für unter 100 Euro.

Seit den ersten Versionen kamen noch die Steal Modelle sowie die Pebble Time und als letztes die Pebble Time Round hinzu.

Pebble Hardware

Pebble in schwarz
Pebble in schwarz

Ich habe mich – ganz klassisch für eine Pebble in schwarz entschieden. Einziges mitgeliefertes Zubehör ist ein spezielles Ladekabel.

Das Display der Pebble ist monochrom und dank eines E-Paper-Displays in der Sonne deutlich besser ablesbar als andere Uhren mit Farbdisplay auf Android Wear Basis oder der Apple Watch.

Technikbackground:
E-Paper ist nicht mit dem E-Ink Display, wie es beim Amazon Kindle verwendet wird, zu verwechseln.

Bedient wird die Pebble mit vier Tasten an den Seiten. Ein Touchscreen Display gibt es nicht – ich vermisse es aber auch nicht.

Ansonsten ist noch ein Vibrationsmotor und ein Lagesensor verbaut. Das war’s schon.

Akkulaufzeit

Ein ganz großer, wenn nicht sogar der größte Vorteil der Pebble ist die Akkulaufzeit. Mit ihrem 300 mAh Akku hält die Pebble bei mir locker über eine Woche durch. Das wird wohl hauptsächlich durch das sparsame Display möglich.

Ladekontakte der Pebble
Ladekontakte der Pebble

Und wie wirkt sich die Pebble auf die Akkulaufzeit des Smartphones aus?
Der Hersteller spricht von etwa 5 bis 10% Mehrverbrauch. Bei meinem aktuellen Samsung Galaxy S6 kann ich keinen Unterschied feststellen. Ich merke jedenfalls keinen Unterschied, ob die Uhr gekoppelt ist, oder ein paar Tage zu Hause bleibt.

Bluetooth Verbindung

Nachdem die kostenlose Pebble Time App aus dem Play Store installiert ist, startet bereits die Suche nach der Uhr. Der gesamte Koppel-Prozess ist sehr schnell und einfach erledigt. Wichtig ist, die Time App zu laden. Damit wird Firmware 3 mit der neuen Timeline Benutzeroberfläche erst möglich.

Pebble
Pebble
Preis: Kostenlos
‎Pebble™
‎Pebble™
Preis: Kostenlos

Die Reichweite ist vollkommen okay. Auch wenn das Smartphone bei mir im ersten Stock liegt, kommen bei der Uhr im Erdgeschoss noch Benachrichtigungen an.

Basisfunktionen der Pebble

Ab Werk ist es halt eine Uhr mit verschiedenen Zifferblatt Designs. PebbleOS, das Betriebssystem der Uhr, wird permanent weiterentwickelt. So kamen Schritt für Schritt die deutsche Übersetzung für App und Uhr hinzu sowie mit Version 3.0 das neue Pebble Time Konzept auch auf die alte Uhr.

Pebble Time App mit Ziffernblättern, Apps und Benachrichtigungen
Pebble Time App mit Ziffernblättern, Apps und Benachrichtigungen

Wer Benachrichtigungen für weitere Apps komfortabler haben will, der braucht zusätzliche Apps. Mehr dazu später.

Ansonsten sind im System ein Wecker vorhanden und ein Mediaplayer im Telefon lässt sich vom Handgelenk aus steuern.

Mein erstes Pebble Highlight gehört bereits zur Basis Ausstattung: die Benachrichtigung über eingehende Anrufe.

Seit dem ich die Pebble habe, verpasse ich auch auf dem Fahrrad keinen Anruf mehr. Das Handy klingelt in der Tasche, beim radeln spürt man weder viebrieren noch hört man das klingeln. Bei mir vibriert jetzt zusätzlich die Uhr am Handgelenk. Dazu wird gleich die Nummer, falls vorhanden noch der Name des Anrufers auf dem Display angezeigt. Möchte ich mit dem Anrufer gerade nicht sprechen, leitet ein Tastendruck auf der Uhr das Gespräch an die Mailbox weiter und ich kann ungestört weiterradeln.

Smart dank Apps und Watchfaces

Ziffernblatt "German"
Ziffernblatt „German compact oS“

Richtig spannend, insbesondere beim Sport, wird so eine Smartwatch aber erst mit den richtigen Apps.

Um zusätzliche Watch Apps installieren zu können braucht man noch einen Pebble-Account. Dann besteht sofort Zugriff auf den Pebble eigenen App Store.

Das Aussehen der Pebble wird über Watchfaces = Ziffernblätter verändert. Im Pebble Store gibt es dazu eine riesige Auswahl, meist zum kostenlosen Download. Mein Favorit, rechts im Bild, nennt sich „German compact oS“.

Zum steuern und automatisieren bietet sich die Pebble Erweiterung für Tasker an. Damit hat man Zugriff auf die unendlichen Möglichkeiten der bekannten Automatisierungs-App für Android.

PebbleTasker
PebbleTasker
Entwickler: KodeK Apps
Preis: 2,19 €

Auch Fitness Apps stehen zum Download bereit. Etwa eine Erweiterung für Strava oder Runtastic.
Mit der App Misfit wird selbst meine Pebble classic zum Activity Tracker.

Einzelne, für uns Radfahrer, besonders spannende Pebble Navigations Apps werde ich künftig in loser Folge hier im Blog genauer vorstellen.

Stärken
  • lange Akkulaufzeit
  • preiswert

Schwächen
  • nicht wirklich hochwertiges Design

Pebble Classic kaufen – ja oder nein?

Pebble hat bereits bei der ersten Uhr, der Classic sehr viel richtig gemacht.

  • Sowohl mit Android als auch mit iPhone zusammen arbeiten.
  • Ein Display, das sich unter allen Umständen sehr gut ablesen lässt
  • Eine Akkulaufzeit bei der die Uhr nicht jede Nacht ans Ladegerät muss

Dazu eine riesige – meist kostenlose – Auswahl an Apps um die Uhr noch smarter zu machen.

Deshalb ist es mein Favorit unter den Smartwatches.

Für jeden, der auf einen Touchscreen verzichten kann ist die Pebble wohl die derzeit smarteste Uhr auf dem Markt. Vielleicht entscheide ich mich demnächst für das Update auf die Pebble Time Steel – in schwarz mit schwarzem Metallarmband.

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4 Gedanken zu „Pebble im Praxistest: Die Smartwatch für den Radfahrer?“

  1. Hallo Matthias,

    danke Dir sehr für den schönen und anschaulichen Bericht.
    Ich habe seit vergangene Samstag eine Pebble Steel in schwarz. Also auch eher einen Pebble-Klassiker.

    Das Watchface „German compact oS“ habe ich gleich mal ausprobiert (danke für den Tipp). Ich mag es, dass nahezu alle notwendigen Infos auf einen Blick zu sehen sind. Bisher habe ich das „TimeStyle“ von Freakyfied genutzt. Gefällt mir auch ganz gut.

    Das mit den Benachrichtigungen, die durch weitere Apps komfortabler gemacht werden, würde mich noch sehr interessieren.

    Danke Dir jedenfalls für Deinen guten Text. Mir scheint, das ist in Deutschland bisher eher Mangelware.

    Lieben Gruß aus der Pfalz
    Mädchenpapa

    Antworten
  2. Auch 2022 noch sehr zu empfehlen. Besonders mit der Locus Classic App auf dem Android Handy und dem Locus addon for Pebble auf der Uhr.
    Seitdem bleibt das Handy zum navigieren in der Tasche und meine Navigationsanweisungen sehe ich auf dem always on Display am Handgelenk.

    Antworten

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