USB-Werk: Nabendynamo Ladegerät im Praxistest

Strom für die Navigation am Fahrrad ist knapp. Mit diesem Zubehör greifst du die Energie aus dem Fahrrad Dynamo ab.

Veröffentlicht: 13. November 2015
Letzte Aktualisierung: 8. Mai 2020
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Mit Strom aus dem Fahrrad Dynamo kannst du das Smartphone mit Strom versorgen oder die Navigation laden.

Hier im Blog habe ich schon verschiedene Dynamo Lader Systeme vorgestellt.

Jetzt geht es mit einem Review vom kompakten USB-Werk von Busch & Müller* weiter – dem kleinen Bruder vom E-Werk.

Transparenzhinweis:
Das Testgerät wurde mir von Busch und Müller für diesen Praxistest zur Verfügung gestellt.

Das USB-Werk mit Anschlusskabel
Das USB-Werk mit Anschlusskabel

USB-Werk im Überblick

Das USB-Werk ist die mobile Stromversorgung für USB-Geräte per Dynamo.

Es vereint Ladeelektronik und Pufferakku in einem fahrradtauglichen Gehäuse.

Zwischen Fahrraddynamo und Smartphone geschaltet bereitet es den Strom aus dem Nabendynamo auf und gibt ihn über die USB Buchse Smartphonegerecht ab.

Vielleicht fragst du dich: „Das kenne ich doch schon vom E-Werk – was ist da jetzt anders?“

Unterschiede USB-Werk vs. E-Werk

Beide Ladeelektroniken kommen von Busch & Müller in gleichgroßem Gehäuse daher.

USB-Werk neben E-Werk
USB-Werk neben E-Werk

Beim E-Werk gibt es zwei Schalter um Spannung und Stromstärke einzustellen. Diese fehlen beim USB-Werk. Dafür hat das USB-Werk einen kleinen Pufferakku mit 100 mAh Kapazität eingebaut.

Auch bei den mitgelieferten Kabeln gibt es Unterschiede:
Während das E-Werk Anschlusskabel für viele unterschiedliche Geräte mitbringt, beschränkt sich der Lieferumfang beim USB-Werk auf eine USB-Buchse.

Hier hätte ich mir zumindest ein Micro-USB-Kabel für Android Geräte gewünscht. Optimal wäre noch ein Lightning Kabel für iPhone und Mini-USB-Kabel für Garmin und Co.

Montage am Fahrrad

Zum Lieferumfang vom USB-Werk gehören neben dem E-Werk noch Kabel und jede Menge Befestigungsmaterialien. Dazu eine verständliche Montage- und Bedienungsanleitung.

Lieferumfang USB-Werk
Lieferumfang USB-Werk

Bevor die Energie aus dem Dynamo genutzt werden kann muss erst noch etwas gebastelt werden.

USB-Werk am Fahrrad montiert
USB-Werk am Fahrrad montiert

Ich habe mich auch hier für eine Montage zwischen Ober- und Unterrohr nahe am Steuerrohr entschieden. Vorteile sind die kurzen Wege zum Lenker und eine gute Erreichbarkeit vom Dynamo.

Da ich u.a. wegen der Diebstahlgefahr das USB-Werk nicht permanent montiert lassen möchte, befestige ich das kompakte Gehäuse mit einem der Gummiringe statt der Kabelbinder.

Das Kabel vom USB-Werk habe ich mit dem Kabel von der Lichtanlage verdrillt und anschließend mit dem Adapter an den Shimano Dynamo angeschlossen.

Anschluss an den Nabendynamo
Anschluss an den Nabendynamo

Dabei ist die Polarität dem USB-Werk egal.

Jetzt noch das Kabel an der Federgabel entlang zum Steuerrohr verlegt und mit Kabelbindern befestigt.

Auf der Output Seite kann nur die USB-Buchse für den Verbraucher angeschlossen werden.

Das war’s schon mit der Installation. Ohne Einstellungen kann es losgehen.

Richtig gut Verstauen lässt sich das USB-Werk in der Ortlieb Lenkertasche mit ihrer stromführenden Halterung. Mehr dazu im Ortlieb Ultimate6 Pro E Praxistest.

Ortlieb Ultimate6 Pro E
Perfekt für Nabendynamo Ladeelektronik geeignet: Ortlieb Ultimate6 Pro E

Gemessene Leistung

Leistungsmessung USB-Werk
Leistungsmessung USB-Werk

Um zu sehen was das USB-Werk wirklich hergibt, habe ich zwischen Ladeelektronik und Navigation ein USB-Messgerät gesteckt.

Bei normaler Fahrt (15 bis 25 km/h) liefert das USB-Werk konstant um die 0,5 Ampere oder 2,4 Watt.

Bei einem Ampelstopp kann der eingebaute Akku knapp 5 Minuten überbrücken.

Ist der Pufferakku anschließend leer, kann es bis zu 12 Minuten dauern, bis das USB-Werk überhaupt wieder Strom an das Smartphone abgibt. Denn erst wird der interne Akku wieder etwas geladen, bevor Strom nach außen gelangt.

Wird dann wieder geladen, bleibt so gut wie kein Strom mehr zum auffüllen vom Pufferakku übrig.

Beim nächsten Stopp ist der Akku dann so leer, dass nur eine extrem kurze Zeit überbrückt werden kann.

Hier sehe ich die größe Schwachstelle vom USB-Werk.

Busch und Müller ist sich der Problematik offensichtlich bewusst und erklärt das Thema ausführlich auf der Webseite.

Stärken
  • leichte Montage
  • einfache Handhabung
  • Preis

Schwächen
  • geringe Leistung
  • kleiner Pufferakku

USB-Werk kaufen – ja oder nein?

Für eine Fahrradnavigation von Garmin, Falk oder Teasi ist das USB-Werk gut geeignet.

Für Stromfresser wie iPhone und Co bekommt das USB-Werk wegen der beschränken Leistung und dem kleinen Pufferakku von mir keine Empfehlung. In dem Fall würde ich den leistungsfähigeren Dynamo Harvester (zum Praxistest) empfehlen.

Alternativen zum B&M USB-Werk

Cycle2Charge

Die B&M Alternative auf dem Steuersatz. Mehr Leistung dafür leider ohne Pufferakku. Cycle2Charge würde ich zum laden von Powerbank und Co eher empfehlen.

NC-17 AppCon

Der AppCon von NC-17 spielt in einer ganz andere Leistungsklasse. Auch der Pufferakku ist ausreichend groß. Allerdings hat beides seinen Preis.

Fazit B&M USB-Werk Praxistest

Fazit B&M USB-Werk Praxistest
  • Funktion
  • Verarbeitung
  • Preis
3.7

Zusammenfassung

Mit dem USB-Werk kombiniert Busch und Müller das E-Werk mit einem kleinen Pufferakku. Kompaktes Gehäuse, einfache Montage und der günstigste Preis sprechen für diesen Dynamo Lader. Aufgrund der geringen Leistung (max. 500 mA) ist das USB-Werk nicht der ideale Partner für stromhungrige Smartphones.

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10 Gedanken zu „USB-Werk: Nabendynamo Ladegerät im Praxistest“

  1. Hallo,
    habe da E-Werk in Kombination mit dem Pufferakku jetzt seit einigen Jahren. In meinen Augen eine wirklich gute Kombination, die auch bei Tagestouren dafür sorgt, daß das Navi und auch das Handy genug Saft haben.
    Die Installation ist auch für einen Laien für mich völlig simpel. Für mich deshalb eine absolut empfehlenswerte Kombination

    Antworten
  2. Hallo Matthias,
    Mein Garmin Edge Touring und auch mein Edge 605 starten permanent neu, wenn sie an das USB Werk angeschlossen sind. Mein Smartphone (Huawei Y360) wird hingegen anscheinenend aufgeladen, (jedenfalls blinkt das kleine Batteriesymbol bei der Fahrt). Das USB Werk Kabel ist am SON Dynamo direct aufgesteckt, die Lichtkabel/stecker sind an die zusaetzlichen Abzweigungen des USB Werks angesteckt. Soweit ich weiss, haben die Garmins nicht mehr als 500 mA und sollten auch funktionieren. Weisst Du vielleicht, woran es liegt?

    Antworten
  3. Vielen Dank für die Antwort. Das ‘Laden’ des Pufferakkus hatte ich auch schon probiert und bin stramm etwa 8 Minuten ueber 15 kmh gefahren, ohne Licht und GPS Anschluss. Dann nochmal 5 Minuten, dann habe ich gestoppt, den Garmin Touring angeschlossen und das gleiche Problem erlebt. Ich bin dann ohne Licht und Garmin weitergefahren und habe den Garmin waehrend der Fahrt angeschlossen, was ziemlich umständlich ist – auch kein Erfolg.

    Antworten
  4. Hallo, Du hast geschrieben, dass Du das Kabel des USB-Werks mit dem Kabel der Lichtanlage verdrillt hast. Wenn ich aber jetzt ausschließlich Strom für die Lichtanlage benötige (oder andersrum) wird doch immer noch etwas Strom für das USB-Werk „abgezweigt“ oder?

    Antworten
  5. Hilfe. Letztes Jahr wurde mein nach einem Jahr nicht mehr funktionierende Kraftwerk ausgetauscht. Morgen startet die TPBR und meine beiden Geräte funktionieren nicht mehr. Wie ist das möglich, dass die Kraftwerke nach einem Jahr in Tilt gehen? Weißt du da was?
    LG

    Antworten
  6. Mein USB Werk ist nach 2 Jahren gestorben. Wegen der geringen Stromausbeute ist es für moderne Smartphone sowieso nicht geeignet. Mit dem cycle2charge erhalte ich gute Ergebnisse, allerdings hat das Teil keinen Pufferakku, was bei Samsung Smartphones aber bisher kein Problem darstellt.

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