Garmin Edge Touring im Praxistest: Die Hardware

Die GPS-Fahrradnavigation speziell für Freizeit- und Tourenradler von Garmin. Ist die kleine und leichte Navi so einfach zu bedienen, wie man es aus dem Auto kennt?

Veröffentlicht: 8. April 2014
Letzte Aktualisierung: 10. Mai 2020
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Mit der Edge Touring Serie bietet Garmin eine speziell auf die Bedürfnisse von Freizeit Radfahrern abgestimmte GPS Geräte Reihe an. Der Edge Touring* füllt dabei die Lücke zwischen den GPS-Fahrradcomputern Edge 800 und den universal Outdoor Modellen Oregon 600/650. Und das zu einem attraktiven Preis – in der 200 Euro Liga.

[Update]
Auch wenn es den betagten Edge Touring noch lange Zeit als extrem günstige Geräte im Ausverkauf gab, so langsam sollte damit Schluss sein.
Spätestens mit dem Erscheinen des Garmin Edge Explore* kann ich nicht mehr zum Kauf eines Edge Touring raten.
Alles wichtige zum Nachfolger findest du im Garmin Edge Explore Praxistest.

Laut Garmin soll das Edge Touring sofort einsatzbereit sein. Mehr noch: „Mit dem neuen Edge Touring bietet Garmin Radfahrern das erste Fahrrad-Navi, das wie ein Navi im Auto funktioniert.“ (Zitat: Garmin)

Garmin Edge Touring während der Routenführung
Garmin Edge Touring während der Routenführung

Rechtzeitig, bevor die Fahrradsaison richtig losgeht, habe ich mir einen Garmin Edge Touring für einen ausführlichen Praxistest besorgt.

Zwei Garmin Edge Touring Versionen

Zur Auswahl stehen zwei Ausführungen. Edge Touring* für rund 200 Euro und Edge Touring Plus* für rund 250 Euro. Für den Aufpreis bekommt man beim Plus Modell:

  • ANT+ Schnittstelle für einen Herzfrequenzsensor
  • Anzeige und Aufzeichnung der Herzfrequenz
  • Berechnung des Kalorienverbrauchs anhand der Herzfrequenz
  • Außentemperatursensor mit Anzeige und Aufzeichnung
  • Kompatibel zu E-Bikes über ANT+ (Akkustand anzeigen)
  • Barometrischer Höhenmesser für genauere Höhendaten

Welches Modell wählen?
Für den Genussradler ist der Edge Touring vollkommen ausreichend. Freizeitradler und Herzfrequenzsensor – das passt für mich einfach nicht zusammen.

Erster Eindruck des Garmin Edge Touring

Die Hardware Basis stammt vom Edge 800/810. Die Abmessungen sind mit 5,1 x 9,3 x 2,5 cm genauso Fahrrad tauglich wie ein Gewicht von 98 Gramm. Verarbeitung und Haptik entsprechen der von Garmin gewohnten Qualität.

Liegt gut in der Hand
Liegt gut in der Hand

Die Rechenleistung ist für eine ausreichend flotte Routenberechnung und Flüssiges verschieben der Karte gerade ausreichend.

Das GPS-System findet sehr schnell eine erste Koordinate und liefert während der Fahrt zuverlässige Positionsdaten. Genauere Informationen zu CPU und GPS Chip werden von Garmin nicht herausgegeben.

Dank IPx7 Zertifizierung sollte auch ein Regenschauer der Navigation nichts anhaben können.

Der Lithium-Ionen-Akku ist fest verbaut und soll laut Garmin das Gerät für bis zu 15 Stunden mit Strom versorgen.
In der Praxis kam ich auf Betriebszeiten von etwa 6 Stunden, was vor allem an der permanent eingeschalteten Displaybeleuchtung lag.

E-Werk von Busch+Müller
E-Werk von Busch+Müller

Wem die Laufzeit zu kurz ist, kann unterwegs Strom nachtanken. Ich habe das Busch&Müller E-Werk* (-> Praxistest) am Dynamo verwendet.

Funktioniert! Allerdings sollte man den Puffer Akku* (-> Praxistest) dazwischen schalten. Sonst erscheint auf dem Edge Touring bei jedem Stopp die Meldung, dass er in wenigen Sekunden ausgeschaltet wird.

Das Garmin Edge Touring Display

Dashboard Display
Dashboard Display

Mit einer Anzeigegröße von 3,6 x 5,5 cm (6,6 cm Diagonale) ist das Display ausreichend groß. Die Auflösung von 160 x 240 Pixeln ist für Retina-Display verwöhnte Smartphone Nutzer nicht mehr zeitgemäß.

Durch die glatte Oberfläche hatte ich gelegentlich mit Spiegelungen zu kämpfen.

Um trotz Sonnenbrille bei schönem Wetter die Karte noch gut erkennen zu können, stelle ich die Helligkeit auf Maximum. Das zieht natürlich ordentlich am Akku und lässt die Betriebszeit schnell sinken.

Fahrradhalterung für den Edge Touring

Fahrradhalterung
Fahrradhalterung

Auf der Gehäuserückseite befindet sich ein Bajonett zur Verbindung mit der Fahrradhalterung. Im Lieferumfang sind zwei Halterungen und verschieden lange Gummiringe für unterschiedlich dicke Lenker enthalten.

Wer stattdessen eine schlanke Aero-Lenkerhalterung* bevorzugt, muss bei Garmin tief in die Tasche greifen (35 €) oder auf eine der Alternativen von SRAM*, VeloChampion* oder Zipp* zurückgreifen.

Bedienelemente und Schnittstellen

Die Bedienung erfolgt über drei Tasten und das kapazitive Touch-Display. Letzteres nimmt auch mit Handschuhen noch Befehle an.

Auch in der Hand gut bedienbar
Auch in der Hand gut bedienbar
microSD Karte und mini-USB-Anschluss
microSD Karte und mini-USB-Anschluss

An der Unterseite befinden sich hinter Gummiabdeckungen die miniUSB Buchse sowie der Slot für die microSD Karte.

Auf der mitgelieferten und bereits eingelegten 8 GB Speicherkarte befinden sich die routingfähigen Karten.

Für eigene Touren oder Karten sind noch 3 GB Speicherplatz frei.

Persönliches Fazit

Garmin Edge Touring
Garmin Edge Touring

Der GPS-Fahrradcomputer mit Navigation macht einen guten ersten Eindruck. Die Fahrradhalterung ist stabil und einfach in der Handhabung.

Lediglich bei Display und Akkulaufzeit zeigen sich Schwächen. Der Preis geht vollkommen in Ordnung.

Im zweiten Teil des Edge Touring Tests werde ich mich detailliert mit der Software, speziell dem Routing, befassen.

Stärken
  • Design
  • Stabilität Fahrradhalterung
  • Preis

Schwächen
  • Displayauflösung
  • Lesbarkeit bei Sonnenschein

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13 Gedanken zu „Garmin Edge Touring im Praxistest: Die Hardware“

  1. Das Edge Touring habe ich gestern in einem Showroom live begrabblen können. Meine Fresse. Bedienung, Display und Darstellung erinnerten mich an eine Mischung aus Prä-Smartphone-Zeit, als die grottige Farbdisplays üblich waren und die Zeit, als die Grafik eines C64 erste Sahne war.

    Man kommt damit aber wohl von A-nach-B. Ohne wirklich zu Wissen wo lan man fährt.

    Antworten
  2. Hallo, auch die genannten Alternativhalterungen sind nicht wirklich besser. Tourenfahrer haben idR gekröpfte Lenker. Da steht dann die Navi nicht in Richtung Gesicht sondern Richtung Schulter, was das ablesen nicht leichter macht. Also kann man nur mit Klebeband arbeiten und die Halterung dann halb drauf setzen. Sieht blöd aus und ist wenig flexibel. Weshalb gibt es nicht endlich eine Halterung mit Kugelkopf?

    Antworten
  3. Leider müssen wir Ihnen mitteilen das der Edge Touring / Touring Plus nicht zur dazu gedacht sind um Tracks nachzufahren da diese Geräte nur zu Navigation gedacht sind und diese Funktion nicht unterstützt.

    „Antwort von Garmin auf meine Frage wie ich aufgeladene Tracks abfahren kann“!
    Somit ist dieses Gerät für mich ein absoluter Fehlkauf!!!

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  4. ALTERNATIVE KARTEN LADEN
    hallo, habe das garmin-edge-touring gekauft und fahre über weihnachten nach Mauritius.
    nun beim beizettel der karte south-africa/Mauritius steht, dass alle bereits vorinstallierten karten (sprich Europa) danach gelöscht sein werden….. hat damit jemand Erfahrungen ?

    Antworten
  5. Ich fahre gerade mit einem Edge Touring Plus durch Spanien. Die Navigation mit den Garmin Radkarten und diesem Gerät ist eine Katastrophe. Das Navi schliesst selbst abgelegene NaNationalstrassen aus der Navigation aus. Es ist völlig egal, welche Routingoption ich wäjle. Somit ergibt sich zum Teil für eine Strecke, die in der Realität 15km ist eine kalkulierte Route über Nebenstrassen mit 150km Länge. Akuustandzeit ist unter 8 Stunden, zu kurz für einen langen Tourentag.

    Antworten
  6. Hallo Mathias, ich versuche seit einiger Zeit mit dem Garmin Edge Touring Plus klar z u kommen, aber so richtig bin ich nicht zu frieden. Ich denke ich mache doch einige Anwendungsfehler. Mit Base Camp und den Karten OSM Topo Summer Germany und OSM Roadmap Summer Germany plane ich meine Touren. Selbst da muss man ja aufpassen, da die Routen immer irgendwelche „Abstecher“ machen die nicht gewollt sind. Erst bei großer Auflösung sind die Fehler zu erkennen. Beim los fahren einer Runde wird die Frage gestellt: Zum Startpunkt navigieren? Dann habe ich den Unterschied zwischen Route und Track in diesem Zusammenhang auch nicht ganz verstanden. Wie kann ich die gefahrenen Routen auf dem Gerät löschen? Mache ich grundlegende Fehler ???
    Bin zwar vor zwei Wochen nach Usedom gefahren, da hat es ganz gut geklappt, da ich immer von A nach B gefahren bin, aber bei meinen Trainingsrundkursen wird immer die Frage gestellt wie oben schon erwähnt.
    Du siehst ich habe doch einige Wissenslücken, die ich aber mit deiner Hilfe gerne schließen möchte, da ich auch nicht mehr der „Jüngste“ bin. Ich bedanke mich schon im vor raus.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ebi Freyberg

    Antworten
  7. Die Ausführungen haben mir sehr geholfen mich mit dem Garmin Edge Touring vertraut zu machen. Nachdem ich die velomap germany installiert habe funktioniert das auch besser Radwege zu benutzen. Was bedeuten bzw. bewirken die Schalter „Course Turn Guidance“ und „Off Course Warning“ ? Das Handbuch sagt dazu leider nichts.

    Antworten
  8. Lieber Matthias,
    kann ich den Garmin Touring (ohne Plus) auch in der Halle verwenden? oder geht das nur mit dem Plus?
    Die Besprechung finde ich jedenfalls sehr gut!
    liebe Grüße, martin

    Antworten
  9. Hallo Matthias,
    ich bin dabei ein Garmin EDGE Touring für einem Freund ein zu richten. Habe selber zwei Garmin Fahrradcomputer,Edge 705 und 800.
    Soweit alles gut,nur ich finde den Herzfrequenzmesser nicht auf dem Gerät.
    Wo finde ich den überhaupt?
    Laut Anleitung kann man den Herzfrequenzsensor kuppeln mit den Brustgurt.
    Bitte um Informationen!
    Mit freundlichen Grüßen, Johan

    Antworten

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