Gerade Rennradfahrer nutzen für ein zielgerichtetes Training gerne einen Leistungsmesser.
Mit dem Rotor INPower 3D+ schaue ich mir ein Messsystem nur für die linke Seite am Roadbike an.
Bei der Gelegenheit geht es auch um die Frage: „Reicht eine einseitige Leistungsmessung?“
Transparenzhinweis:
Die Leistungskurbel samt Kettenblätter habe ich auf meine Anfrage hin kostenlos und ohne Auflagen für diesen Test leihweise vom deutschen Rotor Distributor zur Verfügung gestellt bekommen.
INPower 3D+ Hardware
Als Messprinzip gibt Rotor die Messung in der linken Seite der Kurbelachse an. Das achsbasierte System ist somit vor äußeren Einflüssen wie Nässe oder Stürzen perfekt geschützt in der Achse verbaut.
Für die Stromversorgung kommt eine ganz normale Batterie im Mignon (AA) Format zum Einsatz.
Der Batteriewechsel geht ganz einfach und ohne Werkzeug.
Zur Batterielaufzeit habe ich keine Erfahrungen. Dafür war ich zu kurz unterwegs.
Rotor nennt 300 Stunden Batterielaufzeit.
Am Spider kannst du wie gewohnt die Kettenblätter montieren. Ich habe mal die ovalen Q-Ring Blätter von Rotor* getestet.
Montage INPower 3D+
Bedingt durch die Elektronik in der Nabe baut diese dicker als gewöhnlich.
An meinem Testrad mussten die Lager entfernt und neue, von Rotor gelieferte, eingepresst werden.
Bis auf den Tausch der Lager war der Umbau keine große Sache.
Rotor INPower 3D+ koppeln
Wenn Daten gemessen werden, sollten sie auch angezeigt und ausgewertet werden.
Der „kleine“ INPower liefert die Leistungsdaten nur über ANT+ an den GPS Radcomputer.
Ein koppeln mit iPhone und Polar ist somit nicht möglich.
Ich habe die Kopplung mit Garmin Edge 1030, Edge 130, Sigma ROX 12 und Wahoo ELEMNT getestet.
Hat alles problemlos funktioniert, sofern das System aufgeweckt war Mehr dazu gleich.
Rotor Powermeter kalibrieren
Das Rotor-System ist beim Wecken aus dem Schlafmodus etwas eigenartig.
Es genügt nicht die Kurbe ein paarmal zu drehen. Es muss (am besten vorwärts gedreht) etwas Kraft aufgebracht werden. Also die paar Meter aus der Garage mit Pedaltritten rausfahren
Dann wird der Leistungsmesser erkannt und verbindet sich mit dem GPS Radcomputer.
Ich habe den Rotor Powermeter hauptsächlich mit Garmin verwendet.
Dabei ist auch die Kalibrierung etwas anders: Erst muss der linke Kurbelarm senkrecht nach unten zeigen, dann die Schaltfläche „Kalibrieren“ auf dem Touchscreen betätigen. Jetzt wird ein Wert von 1000 an angezeigt. Als nächstes die Kurbeln ein paar Mal langsam nach hinten drehen und das linke Pedal wieder senkrecht nach unten stellen. Von der Garmin Erfolgsmeldung zurückgehen und die Kalibrieren Taste erneut drücken. Wenn nun ein Wert zwischen plus 200 und minus 200 angezeigt wird, hat es geklappt und das System ist einsatzbereit.
Wenn du schon in den Einstellungen bist, vergesse nicht, die Kurbellänge einzugeben. Die ist zur Berechnung des Drehmoments nötig.
Leistungsmessung mit Rotor INPower 3D+
Mit dem INPower 3D+ von Rotor war ich auf dem Rose X-Lite Testrad mehrere Wochen auf Testfahrten unterwegs.
Der Rotor INPower 3D+ misst folgende Werte:
- Leistung
- Trittfrequenz
- Drehmomenteffektivität (Torque Effectiveness – Relation max. zu Ø Drehmoment in %)
- Pedal Smoothness (Flüssigkeit der Beinbewegung – runder Tritt)
- Die Q-Ring spezifischen Daten wie OCA, OCP und Torque 360
Teilweise waren auch die Garmin Vector 3 Messpedale (zum Praxistest) für Vergleichsfahrten verbaut.
Mit dem Analyse Tool vom DC Rainmaker habe ich mal einen Vergleich dargestellt.
INPower 3D+ Erfahrungen
Die Sonderdaten zu den Q-Ring Kettenblättern werden zwar per ANT übertragen aber nur im privaten ANT Teil.
Weder Garmin noch Wahoo können damit was anfangen. Der Sigma ROX 12 (zum Praxistest) hat zwar Datenfelder für Optimum Chainring Angle (OCA) und Optimal Chainring Position (OCP). Um da etwas zu sehen, muss die Verbindung aber über Bluetooth erfolgen. Das können nur die größeren Rotor Leistungsmesser oder der neue Rotor INPower DM.
Wenn du die speziellen Q-Ring Daten sehen willst und darauf basierend die Stellung der Ringe anpassen willst, brauchst du die Rotor PC Software und einen ANT Dongle am Computer.
Bei der einseitigen Messung muss dir halt klar sein, dass du in den absoluten Zahlen einen gewissen Fehler drin hast, wenn wie bei den meisten Menschen rechter und linker Fuß nicht gleich stark sind.
Um dir ein Rennen einzuteilen oder Fortschritte zu erkennen ist das aber unerheblich.
Rotor INPower 3D+ kaufen – ja oder nein?
Partnerlinks *
Wenn du auf der Suche nach einem guten und günstigen Leistungsmesssystem bist, kann das Rotor System etwas für dich sein.
Dein GPS Radcomputer muss mit ANT+ umgehen können und im Winter solltest du nicht auf der Rolle mit Zwift und Co auf dem iPad unterwegs sein.
Persönliches Rotor INPower 3D+ Fazit
Mit dem INPower 3D+ System bietet Rotor einen gut funktionierenden einseitigen Leistungsmesser an.
Die kleinen Ausstattungsdefizite stören wohl die wenigsten und der Preis ist attraktiv.
Alternativen zum Rotor INPower 3D+
Garmin Vector 3 Pedale
Eine beidseitige Messung in den Pedalen. Wenn du zusätzlich zur getrennten Links/Rechts Messung auch noch Infos über deine Position auf dem Pedal bekommen möchtest, dann schaue dir die Vector 3 Pedale von Garmin an.
Stages Power LR
Auch eine beidseitige Messung bietet das Power LR System von Stages Cycling. Die Sensoren sitzen in der Kurbel und übertragen die Messwerte per ANT+ und Bluetooth an GPS-Radcomputer oder iPhone/iPad.
Informativer Artikel, wie immer von dir.
Dieses Messsystem ist kompatibel mit 9 bis 11-fach Schaltungen, für die neuesten 12-fach-„Antriebe“ nicht geeignet.
Für wirklich ernsthaftes Training würde ich aber die Garmin Vector 3-Pedale bevorzugen, auch wenn diese ca. 40% mehr kosten.
Verändert die Optik des Rennrads auch nicht so sehr
In einer etwas abgespeckten Version gibt es diese als Vector 3S (ca. 550 Euro).
Danke für den Hinweis. Aber warum soll es nicht mit 12-fach kompatibel sein? Sagt das Rotor? Dann musst du halt andere Blätter montieren. Die Vector 3 Pedale habe ich auch getestet: https://gpsradler.de/test-technik/garmin-vector-3-pedale-test/